Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Lebensalltag, Natur und Universum

Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 21.11.2006, 00:28   #1
tribesant
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 158

Standard Ein Windstoß

Das, was uns zustößt derzeit,
finden die meisten doch abstoßend.
Es stößt fast jedem auf,
aber Anstoß nimmt niemand daran.

Wer bestimmt die Stoßrichtung?

Es wird, im vollen Bewusstsein aller,
gegen die ältesten Gesetze verstoßen.

Nahezu unvorbereitet ins Sein gestoßen,
sind unsere Versuche stoßweise.
Niemand wagt den Vorstoß.

Vor langer Zeit schon,
sind wir auf den Kern der Sache
gestoßen,
doch können ihn nicht
begreifen.

Unsere Ahne. Nicht mehr als Stoßtrupps
im Feldzug gegen die Realität.
Unumstößlich deren Fehlresultate.

Durchstoßt den Kokon der Moderne!
tribesant ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.11.2006, 00:35   #2
Johannes Matzke
 
Dabei seit: 09/2006
Beiträge: 76

Eine Dolchstoßlegende der besseren Art.

Sehr gerne gelesen!

Gruß

Johannes
Johannes Matzke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.11.2006, 00:44   #3
tribesant
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 158

Super Wortwitz, Johannes. :up:
Trotzdem Danke für dein Lob.
tribesant ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2006, 22:02   #4
Mario
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 24

Glaube da musste noch dran rumschrauben. Irgendwie ist es ja ne schöne Vorstellung ein Gedicht zu verfassen das mit rührenden und grammatischen Reimen arbeitet, doch ist es dann schnell ein Dichten ohne Rücksicht auf Verluste und nur im besten Falle - noch - Wortwitz. Für meinen Geschmack könntest du mitsamt des Paradigmas von Varianten des Wortes Stoß auch mal die konventionelle Verständnisebene verlassen und auf metaphorischer Ebene neue Zusammenhänge spinnen. Soviel zur Form.

Mal zum Inhalt.
Die Überschrift und das abschließende Fragezeichen verstehe ich nicht.

Die erste Strophe umreißt das Dilemma. Die konsequente Frage lautet dann in einer Zwischenzeile: Wer hats verzapft? Dann nennst du die Schuldigen, nämlich Wir alle, und verurteilst unser Handeln, da wir es doch besser wissen müssten.
- Plötzlich, sind wir dann ins Sein gestoßen. Sehe darin keinen Sinn – das gilt für die drei Zeilen. Ich würde hier zumindest ne Leerzeile einschieben aber selbst dann wärs noch hakelig.

Dann sprichst du von stoßweisen Versuchen. Könnte man doch trotzdem als Fortschritt verstehen. Nicht konsequent aber Stück für Stück eben. Liest man es so, dann bekommt man ein Problem mit der letzten Zeile von Strophe 2, denn Vorstöße würden ja gemacht. Ich will nicht sagen das ich dich hier gar nicht verstehe, nur ists undeutlich.

In Strophe drei baust du das Motiv der „ältesten Gesetze“ aus, nennst sie den Kern der Sache, nennst ein WIR als Finder dieser Wahrheit, welche zwar gefunden und nie verloren, aber auch nie verstanden wurde. Mit den Ahnen hatte ich dann anfänglich meine Probleme, da diese mir als eine Menschengruppe erscheinen die von uns noch individuell gekannt ist. Aber natürlich sind Ahnen all unsere Vorfahren, die gesamte vergangene Menschheit. Der Begriff der Stoßtrupps intendiert dann schon eine optimistische, weil verharmlosende Sicht auf ihre Fehlresultate – ganz und gar passend zu der Frage, die, unter diesen Vorraussetzungen, mit herausforderndem Ton, gestellt werden muss: Ist es denn wiiirklich nicht möglich…?



„Durchstoßt den Kokon der Moderne!“


Wie gesagt, Form ist nicht mein Fall, da geht für mich ne Menge Poesie verloren aber der Inhalt ist ok.

Diese Stelle finde ich außerdem problematisch:

Unsere Ahnen. Nicht mehr als Stoßtrupps
Im Feldzug gegen die Realität.
Unumstößlich deren Fehlresultate!?

Besonders den Feldzug.
Mario ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Ein Windstoß




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.