Vermisstenanzeigen im Radio bei Poetry.de

tribesant · 17.11.2006, 01:18

Vermisstenanzeigen im Radio
von Menschen,
die sich festklammern an Fremden,
die sie nur einen Moment lang sahen.
Und doch seien diese
die einzigen, die wahren
unter Millionen in der Großstadt.
Das ist die Verzweiflung
des modernen Menschen,
der sich Halt sucht
irgendwo,
der sich festkrallt
an einem Fremden.

ravna · 17.11.2006, 01:23

sekten, drogen,...?

würde ein wenig ändern:

Menschen, festgeklammert
an den Fremden
eines Augenblicks.

Diese einzigen,
wahren unter
den Millionen.

Das ist die Verzweiflung
des modernen Menschen:
irgendwo Halt suchen.

bis morgen (musst du nicht ins bett um dich auf logik konzentrieren zu können?

)

tribesant · 17.11.2006, 01:49

ne ne ne, du immer mit deinen Kürzungen und dem Abkehren von den grammatischen Konventionen.

Ich finde deine Version auch ganz schön, aber bei dieser würde ich einere andere Lesart haben, als die von mir angedachte. Und diese Knappheit, die auch ein schönes Stilelement ist, ist jedoch nicht so mein Ding. Dadurch wird es zu nem Ravnaschatzgedicht und ist keinTribesant-Schreibhand-Gedicht mehr.

norbert · 17.11.2006, 14:11

bin sehr tief beeindruckt!
der gattungsverrat hat mittlerweile völlig absurde formen angenommen.
liebe grüße
norbert

17.11.2006, 01:18	#1
tribesant Dabei seit: 07/2006 Beiträge: 158 Meine Gedichte	Vermisstenanzeigen im Radio Vermisstenanzeigen im Radio von Menschen, die sich festklammern an Fremden, die sie nur einen Moment lang sahen. Und doch seien diese die einzigen, die wahren unter Millionen in der Großstadt. Das ist die Verzweiflung des modernen Menschen, der sich Halt sucht irgendwo, der sich festkrallt an einem Fremden.

17.11.2006, 01:23	#2
ravna Dabei seit: 04/2005 Ort: Berlin Alter: 38 Beiträge: 732 Meine Gedichte	sekten, drogen,...? würde ein wenig ändern: Menschen, festgeklammert an den Fremden eines Augenblicks. Diese einzigen, wahren unter den Millionen. Das ist die Verzweiflung des modernen Menschen: irgendwo Halt suchen. bis morgen (musst du nicht ins bett um dich auf logik konzentrieren zu können? )

17.11.2006, 01:49	#3
tribesant Dabei seit: 07/2006 Beiträge: 158 Meine Gedichte	ne ne ne, du immer mit deinen Kürzungen und dem Abkehren von den grammatischen Konventionen. Ich finde deine Version auch ganz schön, aber bei dieser würde ich einere andere Lesart haben, als die von mir angedachte. Und diese Knappheit, die auch ein schönes Stilelement ist, ist jedoch nicht so mein Ding. Dadurch wird es zu nem Ravnaschatzgedicht und ist keinTribesant-Schreibhand-Gedicht mehr.

17.11.2006, 14:11	#4
norbert gesperrt Dabei seit: 02/2006 Beiträge: 276 Meine Gedichte	bin sehr tief beeindruckt! der gattungsverrat hat mittlerweile völlig absurde formen angenommen. liebe grüße norbert