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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 11.12.2010, 02:09   #1
männlich Guy Random
 
Dabei seit: 12/2010
Ort: Berlin
Alter: 37
Beiträge: 1

Standard Revolve - 1. Akt

Vorwort

Das hier von mir niedergelegte Zeugnis einer Liebesgeschichte, schrieb ich wahrheitsgetreu, sofern das aus der Erinnerung schöpfend überhaupt möglich ist, zumindest aber nach bestem Wissen und Gewissen, zur Festellung der Tatsachen und Ereignisse in der Zeit vom Oktober 2008 bis zum Dezember 2010 als Mittel, das Erlebte zu verstehen und daraus zu lernen.

1. Akt

Es begann wie nicht weiter ungewöhnlich auf einer Party im August 2008. Nachdem ich nun seit 3 Monaten Single war, genoß ich meine wiedergewonnen Freiheit in vollen Zügen. Neben alten Freunden aus längst vergangenen Zeiten, mit denen alte Geschichten ausgetauscht und zum Fundament der erneuerten Freundschaft gelegt wurden, machte ich so auch die Bekanntschaft mit Menschen die später zu Freunden werden sollten, wobei ich hier erwähnen möchte, dass ich für die meisten Menschen, deren Flüchtige Bekanntschaft ich mache, kein besonderes Interesse hege, was hier jedoch keineswegs als egozentrischer Zug meinerseits zu verstehen sei. Im Gegenteil! Vielmehr Liebe ich die Freiheit zu sehr, als dass ich sie nicht zumindest soweit genießen möchte als dass mir die Wahl bleibt, was mich interessiert und was nicht, denn diese Freiheit ist eine, die jedem obliegen sollte.
Und dann war da noch Xenia
Damals wusste ich noch nicht, dass ihr Name die Fremde bedeutet. Heute weiß ich es mehr denn je. So gesellte ich mich also zu den Anderen, die wie die Motten ins Licht, unerschrocken vor der Kälte der häuslichen Terasse, den Preis für ihre Gesellschaft zahlten. Ich fand mich prompt an ihrer Seite. Sie ließ sich eine Decke bringen, die sie bereitwillig mit mir teilte. Ansonsten hielt ich mich vornehm zurück, wie es meine Art war und genoß vorerst ihre ausgesprochene Heiterkeit, zumindest ebenso wie ihr erfrischendes sonores Lachen.
Als die Kälte die Terasse räumte, stießen wir, wenn ich mich recht erinnere, es war ein „feucht-fröhlicher“ Abend gewesen, zum Wohl auf alle Menschen an. Wie es der Brauch verlangte sah man sich beim klirren der Gläser in die Augen, was, mir aufgrund meiner extremen Kurzsichtigkeit, nur begrenzt möglich war. Die Gelegenheit, die sich mir dadurch bot, wollte ich mir nicht entgehen lassen, und so stieß ich mit Xenia, der ich dieses kleine Geheimnis anvertraute, nicht nur mit den Gläsern aneinander, sondern auch mit den Augen, ihr sanfter atem berührte meine Lippen und stieg zaghaft bis in die feinsten Krater meines Cortex. Drauf folgte kein Tag an dem ich nicht zumindest einmal an sie dachte, wenngleich es nichts gab worüber es sich gelohnt hätte zu grübeln, denn natürlich war mir bewusst, dass ich nichts über sie wusste, und dennoch kam sie mir immer wieder in den Sinn.
Ich musste einfach mehr über sie erfahren.
Gelegenheiten gab es zur genüge, was unser kennenlernen deutlich vereinfachte und schon bald unterhielten wir uns noch, angeregt und fasziniert vom andern, wenn die anderen Besucher schon längst sanft entschlafen waren. Nicht selten kam es vor, dass wir nach stundenlanger Unterhaltung Morgens gemeinsam Frühstückten, weil wir uns einfach nicht verabschieden mochten. Der Rest der Welt hatte Pause. Wir waren so verrückt nacheinander, so hingerissen von den Worten des anderen, dass die Spannung die Luft zu elektrisieren schien.
Als die Tür hinter dem letzten Gast leise ins Schloss fiel, bemerkte ich die Schwere dieses Moments. Eine unheimliche Stille lag in der Luft. Eine Stille, die so unüberhörbar ist, dass sie einem mitten ins Gesicht springt. Ich wusste was passiert und als ich zu ihr trat sah ich, dass sie es auch wusste. Wie erstarrt sahen wir uns an. Mir war als hielte die Welt den Atem an, erstaunt von ihrer eigenen schier grenzenlosen Kraft. Langsam setzte ich mich zu ihr und ein karger versuch zu sprechen mündete in unverständlichem gebrabel, und verhallt noch schneller, als es kam. Der kollisionskurs auf dem sich unsere Lippen befanden war längst über den Punkt hinaus, in dem noch an Rettung, oder Rückzug zu denken gewesen wäre.

Explosion
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