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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 21.06.2008, 12:16   #1
Melanie
 
Dabei seit: 06/2008
Beiträge: 23

Standard Selbstverwirklichung

An der Grenze der Selbstverwirklichung

Nässe bemäntelt die umgebenden Gassen
Menschenlachen, Autohasten
an mir vorbei.

In Gleichgültigkeit versinkt der Kreis;
das einzige, das gilt ist Währung.
Wir sind nicht frei.

Die Wände fahl und vom Nebel verwaschen;
das letzte Licht in Sicht verraucht
und mit ihr
ein Traum verhaucht.

2. Durchlauf mit Berücksichtigung der Kritiken - ein kleines Bisschen besser... =) und damit Danke an die Kritiker

das ursprüngliche Gedicht:

Regen prasselt auf die Straßen
Menschen lachen, Autos rasen
an mir vorbei.

Gleichgültigkeit verschluckt die Welt
das einzige was zählt ist Geld
wir sind nicht frei.

Die Wände grau, der Nebel dicht
die Kerze auf dem Tisch verlischt
und mit ihr ein Traum zerbricht.
Melanie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.06.2008, 12:32   #2
HeinrichSpatz
 
Dabei seit: 01/2008
Beiträge: 130

Welt => Geld; Geld => Welt; sind beide verboten und der Inbegriff eines schlechten, abgenutzten und plakativen Reims.
HeinrichSpatz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.06.2008, 13:56   #3
Neruda
 
Dabei seit: 04/2008
Beiträge: 257

Spatzi,
das hätte wohl ruhig ein bisschen ausführlicher werden können.

Also Mel,

den Titel finde ich gut gewählt. Es ist keiner dieser 0-8-15-Titel und macht dadurch Lust auf mehr. Leider hält der Text nicht, was der Titel verspricht. Schon die erste Zeile wirkt leider langweilig, weil das Bild zu verbraucht ist. Vermutlich haben schon eine Millionen Dichter in ihren Texten dieses Bild des Regens der auf die Straße prasselt benutzt. Deshalb macht es dem Leser auf Dauer keinen Spaß mehr das zu lesen. Ich würde dir empfehlen für solche Bilder mehr Metaphern zu benutzen um das Bild interessanter für den Leser zu machen. Dadurch kommt danna uch mehr Stimmung auf.
Diese verbrauchten Bilder ziehen sich nämlich das ganze Gedicht hindurch.
Gut finde ich den Übergang von Zeile 2 zu Zeile 3. Ich fand den Absatz da erst unnütz aber dann ist mir aufgefallen, dass man ja auch "Menschen lachen an mir vorbei" lesen könnte und dann hat mir das gut gefallen.
In Zeile 4 ist "Gleichgültigkeit verschluckt die Welt" dann so ziemlich das einzige Bild, das ich ganz in Ordnung finde. Hab ich noch nicht so oft gelesen und langweilt mich deshalb nicht ganz so.
Ansonsten würde ich formal einige Dinge ändern:
Zunächst mal solltest du die Satzzeichen nochmal überdenken. Entweder du lässt sie ganz weg oder du setzt sie überall dahin wo sie hingehören. Aber nicht so halbherzig wie hier.
Dann hat leider Spatz wirklich Recht damit, dass die Reime gar nicht gehen. Nicht nur der Welt/Geld-Reim, sondern alle anderen auch. Das liegt daran, dass es sich so nach "Reim dich oder ich bei dich" anhört und zudem auch noch viele unreine Reime dabei sind, wie z.B. Straßen/rasen. Das finde ich hier wirklich überhaupt nicht gelungen, deswegen würde ich dir empfehlen, die Reime einfach ganz rauszunehmen. Das Gedicht würde dadurch denke ich auch eher an Wirkung zunehmen als verlieren. Die Reime passen hier finde ich nicht zum Inhalt. Wirkt mir zu altbacken.
In der dritten Strophe, Zeile 2 heißt es übrigens "erlischt" und nicht "verlischt". Leider zerhackst du z.B. auch in der letzten Zeile die normale Satzstellung damit die Reime passen. Das klingt aber ganz furchtbar und ließe sich wie gesagt durch das Weglassen der Reime auch verhindern. Mein Änderungsvorschlag wäre etwa so:

An der Grenze der Selbstverwirklichung

Der Regen prasselt auf die Straßen:
Menschen lachen, Autos hetzen
an mir vorbei.

Gleichgültigkeit verschluckt die Welt;
das einzige, was zählt sind Scheine.
Wir sind nicht frei.

Die Wände grau und vom Nebel verschleiert;
die Kerze auf dem Tisch erlischt
und mit ihr
zerbricht ein Traum.

Zudem ist "zerbricht ein Traum" auch kein schönes Ende für ein Gedicht, weil es so oft dafür benutzt wird, dass es nach dem Lesen nur einen faden Nachgeschmack hinterlässt.

Ich finde, man sieht einige Ansätze, aber da musst du noch viel dran arbeiten, bis du "gute Gedichte" schreibst.

Lg, Kim
Neruda ist offline   Mit Zitat antworten
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