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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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12.03.2017, 13:25 | #1 |
R.I.P.
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Es märzt
Im Märzen der Bauer
den Trecker anspannt. Er fährt seine Gülle samt Giften ins Land. Er pflüget den Boden so tief es nur geht - und sucht er Mikroben, dann kommt er zu spät. |
12.03.2017, 13:30 | #2 |
R.I.P.
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Kleine Hymne
Zähl nicht die Tage.
Wäg nicht die Schmerzen! Ich feire heut Hochzeit im Herzen: Lieb bringt immer wieder Lieb hervor. Laut und lautlos. Daß sich nichts verlor Ist meiner großen Lieb zu danken. Nie mußte ich an Deiner Seite wanken. Glück gabs: Es brachte Dich empor. |
12.03.2017, 13:44 | #3 |
R.I.P.
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Frei nach Schnitzler
Die Seele ist ein weites Land,
Ihr Inneres zeigt engverschlungne Pfade, Eitelkeiten, große Wünsche, Unterpfand - Selten klar, niemals einfache Gerade. Es sind die Dunkelheit, das Wollen, Ewig fernstes Wunschgestade, Lasten unter bösem Sollen. Ehrlichkeit als letzte Gnade. Ist dieses Land nicht endlich klar? Steigt man nicht auch in hohe Sphaeren? Tritt man in sich nicht selber wahr? Endlichkeiten hell zu klären, Im Geheimen aller Lüge bar, Noch beim Kugelwechsel stolz. Was ist dies doch ein sonderbares Holz: Eigenheit und eignes Leben In das innerste Erstreben. Tot oder doch noch Beben? Endlich und elendiglich, Sündlos nur im tiefsten Grunde. Lauern nicht verschlungne Pfade Am Morgen und allabendlich? Niemand wird die Meine kennen, Denn sie ist nicht zu benennen. |
08.04.2017, 11:29 | #4 |
Liebe Thing,
Diese ausgezeichnete Trilogie fiel mir heute beim Durchblättern auf. Vor allem mit dem Werk "Frei nach Schnitzler" hast du mich tief beeindruckt. Lieben Wochenendgruß wolfmozart |
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08.04.2017, 11:45 | #5 |
R.I.P.
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Lieber wolfmozart -
das Bühnenstück Das weite Land hat mich vor Jahrzehnt tief beeindruckt und schafft es immer wieder.
Es geht vor allem um Moralkodizes um die Jahrhunterwende (1900), denen sich die bürgerliche Gesellschaft unterzuordnen hatten - und um das, was bei ihrer Verletzung dann unterschwellig - weil nie ausgesprochen - zur Katastrophe führen mußte. Hab herzlichen Dank für Dein Lob von Thing |
08.04.2017, 13:20 | #6 |
Endlichkeiten hell zu klären,
Im Geheimen aller Lüge bar, Noch beim Kugelwechsel stolz. Was ist dies doch ein sonderbares Holz: Der Reim wirkt etwas gezwungen. Außerdem stimmt das Metrum manchmal nicht. Sprachlich und inhaltlich allerdings hervorragend. |
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08.04.2017, 13:49 | #7 |
R.I.P.
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Hallo, Freienweide -
danke für Dein Interesse!
Ich war gezwungen, des Gerüstes wegen notgedrungen einige Verbiegungen zu machen, vor allem beim Metrum. Ich muß mir das einmal laut vorlesen, ob es auch ohne Stolpersteine geht. Freundlichen Gruß von Thing |
09.04.2017, 13:07 | #8 |
Liebe Thing,
wenn es nicht so traurig wär. Lang ist es her… Sehr gern gelesen! Liebe Grüße Gylon Im Märzen der Bauer die Ochsen anspannt. Er zieht seine Pflüge durchs fruchtbare Land. Er pflüget den Boden so tief es nur geht - er säet die Samen, bis es abends spät. Dann geht er zu Bette, ist voll ausgebrannt, und träumt von den Früchten aus Bioland |
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09.04.2017, 13:55 | #9 |
R.I.P.
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Lieber Gylon,
eine Klasseantwort! Auf die jetzige Zeit bezogen und sehr realistisch. Aber es führt kein Weg daran vorbei, daß alle Bauern zu tief pflügen und den Mikroorganismen, die für die Fruchtbarkeit nötig sind, damit zerstören. Langzeitig wird sich das auf den Ertrag auswirken. Monsanto mit Herbiziden, Bakteriziden, Insektiziden und Genmanipulation macht dem Rest irgenwann den Garaus, zuallererst den ungeheuer wichtigen Insekten. Lieben Gruß von Thing @ Risiko: Thing - siehe Avatar: auch Thingplatz. Nicht zu verkennen. die Steine sprechen für sich. Kann man erecosien. Aber auch Thing = das Ding, Neutrum. Gute Gedichte unter meinen Gedichten sollten immer gelobt werden! |
09.04.2017, 14:56 | #10 |
Kann es sein das Risiko dich nicht sonderlich ausstehen kann?
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09.04.2017, 15:05 | #11 |
R.I.P.
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Jaja, lieber Freienweide, Risiko mag mich nicht sonderlich.
Das zieht sich schon über etliche Jahre hin - etwa Stücker sieben. LG von Thing |
15.04.2017, 00:10 | #12 |
abgemeldet
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Es märzt im April
Im Märzen geht nimmer,
schreit lauthals der Will, denn wir haben leider schon Monat April. Verzeih die Verspätung und das ist kein Scherz, mir viel gar nichts ein, im Vormonat März. Doch ist's nie zu spät, solch Sprüchlein geh'n immer. Die Zeit, sie verrinnt und das ist viel schlimmer... Liebe Grüße, Thing von Letreo |
16.04.2017, 13:19 | #13 |
R.I.P.
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Liebe Letreo,
Klasse! Wer käme denn schon auf den Sturm und Drang im Vormärz! Kompliment und lieben Dank von Thing |
16.04.2017, 23:13 | #14 |
abgemeldet
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Gerne! |
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