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Alt 30.01.2020, 15:18   #1
weiblich Silver
 
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Beiträge: 1.020

Standard Die Verfolgten

Es reißt dich in Fetzen ein blankes Entsetzen,
du kannst nicht mehr atmen vor lauter Angst.
Die Bomben sie fallen, die Worte, sie schallen,
sie werden zu Schreien in der Stille aus Angst.

Was wird dich verraten? Er spürt deinen Atem und deine Angst.
Erschöpfendes Warten auf erlösende Worte, im Atem der Angst.
Du verlierst deine Würde, nimmst diese Hürde alleine aus Angst.
Sie sind Freunde, hatten noch Träume, vor der Dunkelheit Angst.

Der Glanz in den Augen, er ging verloren, widerspiegelt das, was es dir ist.
Doch unter Tränen ein letztes Sehnen nach freiem Leben ohne jeden Zwang.
Du wirst eine Nummer, eine von Vielen, es kann nicht nehmen, das, was du bist.
In der Erinnerung an gestern waren sie sich Brüder und Schwestern ein Leben lang.

So lasst uns erstreben, dem Bösen entgegen, ein würdevolles Leben in Mitmenschlichkeit.
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Alt 31.01.2020, 23:34   #2
männlich Ex-Ralfchen
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Beiträge: 17.302

HALLO LIEBES MÄDCHEN -

worum geht es in dem textgewirr? kenne mich nicht aus. danke

vllg
r
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Alt 02.02.2020, 04:56   #3
weiblich Silver
 
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Beiträge: 1.020

Standard Hallo Ralf,

ich habe "Das Tagebuch der Anne Frank" gesehen, es geht um die Judenverfolgung.

LG Silver
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Alt 03.02.2020, 00:05   #4
männlich Andri
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Beiträge: 425

Hallo Silver,
ich finde es klasse, dass du versuchst die Situation in ihrer Emotionalität für dich und alle anderen fühlbar und verstehbar zu machen. Das versuchen viel zu wenige. Das Thema ist trotz seiner scheinbaren Allgegenwärtigkeit meist unsichtbar und wird ängstlich gemieden. Dabei ist es wichtig es zu beschreiben und in seinem individuellen Entsetzen zu verstehen.
Vielleicht ist dein Gedicht nicht optimal, aber es hat einen sehr starken Impuls und die zentralisierte Angst macht es greifbar, fühlbar. Ich habe das Thema kurz davor auch, aber von der deutschen Seite betrachtet bearbeitet.

https://www.poetry.de/showthread.php?t=88888

Viele Grüße,
Andri
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Alt 03.02.2020, 07:04   #5
weiblich Silver
 
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Beiträge: 1.020

Standard Danke sehr

Andri, danke für den Kommentar. Ja, das ist ein wichtiges Thema, welches ich auch nochmals in meinem Gedicht "Ein Angriff auf die Würde" aufgegriffen habe. LG Silver

https://www.poetry.de/showthread.php?t=88929
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Alt 03.02.2020, 08:51   #6
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Andri Beitrag anzeigen
Das Thema ist trotz seiner scheinbaren Allgegenwärtigkeit meist unsichtbar und wird ängstlich gemieden.


Das kann ich nicht bestätigen. Im Gegenteil: Wir werden mit dem Thema "Holocaust" seit den 70er Jahren regelrecht überschüttet, aber auch davor gab es bereits im Fernsehen Aufnahmen der Alliierten, wie die Soldaten Berge verhungerter Menschen mit Bulldozern aus den KZ schaufelten. Da wir schon Ende der 50er Jahre Fernsehen hatte (das war für die deutschen Familien noch nicht selbstverständlich, deshalb bekam nicht jeder diese Informationen mit), bin ich mit solchen Dokus regelrecht aufgewachsen.

In den 80er Jahren habe ich mich ausgiebig mit dem Thema befasst, weil ich mich auf eine Prüfungsarbeit über die Entwicklung der Judengesetze von 1933 bis 1939 befasste, und Material darüber stand massenweise zur Verfügung. Die amerikanische Familiengeschichte "Holocaust" (1978), ein Mehrteiler, löste einen regelrechten Boom an Filmen und Buchveröffentlichungen über das Thema aus, und das Magazin "Stern" startete eine mehrwöchige Serie über die Judenverfolgung, worauf dann Studienmaterial für Schüler veröffentlicht wurde. "Das Tagebuch der Anne Frank" wurde zum Bestseller, und die Diskussion der Dokumentation "Shoah" war Tagesgespräch.

Noch brisanter war die Verfolgung des Eichmann-Prozesses (1961). Das Fernsehen berichtete darüber regelmäßig und ausführlich. Ich war zehn Jahre alt, aber die Bilder haben sich meinem Gedächtnis eingegraben. Die Menschen in Deutschland wussten, was den Juden angetan wurde, und wenn darüber nicht ständig gesprochen wurde, hatte das viele verschiedene Ursachen. Die Leute hatten damit zu tun, die Kriegserlebnisse zu verdauen, die Flüchtlinge unterzubringen, um Wohnraum zu kämpfen und den Schutt wegzuräumen. Es gab nur wenig zu essen, und die harten Winter von 1946 und 1947 forderten zahlreiche Todesopfer. Viele der überlebenden Soldaten, die über die Vorkommnisse in anderen Ländern, vor allem in Polen, hätten berichten können, waren in Gefangenschaft oder kamen versehrt und traumatisiert zurück. Und die jüngeren, die Kinder in meinem Alter hatten - was hätten die uns denn erzählen sollen? Wir wären noch gar nicht in der Lage gewesen, das Drama in seiner ganzen Grausamkeit zu erfassen.

Ich finde es nicht ungewöhnlich, dass es der nachfolgenden Generationen bedurfte, um sich mit dem Thema in seiner ganzen Bandbreite zu befassen.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.02.2020, 01:42   #7
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Zitat:
Zitat von Silver Beitrag anzeigen
Ja, das ist ein wichtiges Thema, welches ich auch nochmals in meinem Gedicht "Ein Angriff auf die Würde" aufgegriffen habe. LG Silver
Ein paar Tage her, null Resonanz. Dabei hatte ich Material zu diesem "wichtigen" Thema eingestellt:

https://www.poetry.de/showpost.php?p=536448&postcount=3

Trotzdem null Resonanz. Wie kann so etwas im Land der Täter sein?

Das ist ohne Ironie gefragt, weil ich das Interesse der Stichwortgeber für ernst gemeint halte. Obwohl selbst die sich nicht mehr zu Wort gemeldet haben.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
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Stichworte
angst, mitmenschlichkeit, verfolgung

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