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Theorie und Dichterlatein Ratschläge und theoretisches Wissen rund um das Schreiben.

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Alt 16.08.2007, 22:47   #1
Michisuperfreak
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 4

Standard Brauche Hilfe (Liebesgedicht)

Hallo zusammen,

ich bin ganz neu hier im Forum, und eigentlich auch ganz neu in der Lyrik.
Ich habe mit dem Schreiben erst vor einigen Tagen angefangen(Habe mich leider davor nie mit Lyrik beschäftigt)

Kurz gesagt: Ich bin ein absoluter Einsteiger in diesem Gebiet.

Nachdem mich jemand für das Schreiben begeistert hat, habe ich es einfach mal selber versucht!

Ergebniss:


Du bist die Antwort auf die Frage
die ich seit langem in mir trage
Werd' ich jemals wieder lieben?
Alle Zweifel sind vertrieben

Denn Du zeigst mir, es ist möglich
Ein Blick zu Dir, macht mich glücklich
Genieße Deine Wärme bis hier
Und blicke ich mal nicht zu Dir
So verspür ich, dass ich erfrier

Wie demütigend, Du bist nicht hier
Unerträglich, diese Distanz zu Dir
Nur in meinen Träumen bist Du neben mir
Wäre es doch bloß real, das Wir

Offenbar mir einen Pfad zu Dir
Gehen werd ich ihn, jetzt und hier
Weite Ferne werd' ich zwingen
Um meinem Herz Genuß zu bringen




Nunja, wie Ihr seht, ich brauche dringend Hilfe! Könnte mir jemand ein paar Tipps geben, wie ich das besser verpackt kriege(es klingt sonst so ausgelutscht... )

Bin über jede Hilfe dankbar!
Michisuperfreak ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.08.2007, 23:05   #2
El_Hefe
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 1.530

Standard RE: Brauche Hilfe (Liebesgedicht)

Zitat:
Hallo zusammen,
hallo michi!

Zitat:
Du bist die Antwort auf die Frage
die ich seit langem in mir trage
Werd' ich jemals wieder lieben?
Alle Zweifel sind vertrieben
zunächst: wenn du reimen willst (und das ist grade am anfang sehr schwer), solltest du auf paarreim verzichten. in dem schwingt, ob der einfachheit, eher komik denn ernst mit. und dieses reimen verleitet den dichter zu beginn der "karriere" dazu, sätze zu bilden, nur weil sie sich reimen. der reim "trage" auf "Frage" ist so einer, "vertrieben" leider auch. satzzeichen böten sich auch an (nach der zweiten zeile ein doppelpunkt)

Zitat:
Denn Du zeigst mir, es ist möglich
Ein Blick zu Dir, macht mich glücklich
Genieße Deine Wärme bis hier
Und blicke ich mal nicht zu Dir
So verspür ich, dass ich erfrier
hier kommt die metrik ins spiel.. wie gesagt, aller anfang ist schwer: metrik ist der rhythmus, und der ist hier leider alles andere als flüssig. ich bin kein metrikexperte, um eine genaue analyse zu bekommen, musst du einen anderen fragen, aber allein daher empfehle ich ungereimte gedichte, die brauche keine metrik
"möglich - unglücklich" ist zudem ein unreiner reim

Zitat:
Wie demütigend, Du bist nicht hier
Unerträglich, diese Distanz zu Dir
Nur in meinen Träumen bist Du neben mir
Wäre es doch bloß real, das Wir
zur metrik siehe oben. was ist daran demütigend, dass das lyrische du weg ist? dazu kommt, dass du dem leser zu unterstellen scheinst, dass er dumm ist, weil du es in zeile zwei wiederholst. in zeile vier dann praktisch nochmal.

Zitat:
Offenbar mir einen Pfad zu Dir
Gehen werd ich ihn, jetzt und hier
Weite Ferne werd' ich zwingen
Um meinem Herz Genuß zu bringen
der "zwingen-bringen"reim klingt wieder sehr gewollt, ja: erzwungen.
der pfad und dessen bewanderung ist auch nicht neu.

also all in all: ich empfehle dir, wie oben erwähnt, es erst einmal mit dem reimen zu lassen, weil das gerne in eine andere richtung führt. auch ist die metrik zu beginn ein großes hindernis.
und: lesen. lesen. lesen. am besten erst mal goethe und schiller, damit du siehst, welche metaphern du lieber weglassen solltest, dann moderneres, je nach geschmack.

wenn du noch fragen hast, stell die ruhig. und: alle fangen klein an
El_Hefe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.08.2007, 09:05   #3
Michisuperfreak
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 4

Hallo,

ich danke Dir für Deine Hilfe! Könnte mir vielleicht jemand mit der Metrik weiterhelfen?
Michisuperfreak ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.08.2007, 10:43   #4
Christoph
 
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 124

Standard RE: Brauche Hilfe (Liebesgedicht)

Die Metrik ist der Rhythmus. Und der soll klingen. Lies dir dein Gedicht laut vor. Betone es. Und du wirst merken, wo du ins stolpern gerätst. Ich denke, dass du auf diese Art und Weise dem rhythmischen Fluss (Nichtfluss) näher kommst.
Habe deine erste Strophe mal in dieser Hinsicht verändert.

"Du bist die Antwort auf die Frage,
die lang schon in mir drängt:
Wirst du mich jemals wieder lieben,
bleibt nur ein Hauch, und wir getrennt?"

Viel Spass beim Weiterrätseln...

lg Christoph
Christoph ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.09.2007, 16:58   #5
buntschatten
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 5

Standard RE: Brauche Hilfe (Liebesgedicht)

du bist die Antwort auf die Frage
die ich seit langem in mir trage
kann ich jemals wieder lieben?
alle Zweifel sind vertrieben

denn Du zeigst mir, es ist möglich
ein Blick zu Dir schon macht mich glücklich
genieß' Deine Wärme
und blick' ich einmal nicht zu Dir
so verspür ich, ich erfrier

wie demütigend, Du bist nicht hier
unerträglich, die Distanz zu Dir
in Träumen bist Du neben mir
wäre es doch schon real, das Wir

zeig mir einen Pfad zu Dir
gehen werd ich ihn, jetzt und hier
weite Ferne werd' ich zwingen
um meinem Herz Genuß zu bringen


...ist nur ein vorschlag...und die kleinen anfänge betonen das groß geschriebene "du"...is mal was anderes...
...hoffe, ich konnte helfen...
buntschatten ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.09.2007, 19:31   #6
Thalberg
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 293

Zitat:
Original von Christoph
Die Metrik ist der Rhythmus. Und der soll klingen. Lies dir dein Gedicht laut vor. Betone es. Und du wirst merken, wo du ins stolpern gerätst. Ich denke, dass du auf diese Art und Weise dem rhythmischen Fluss (Nichtfluss) näher kommst.
(...)
lg Christoph
Hallo zusammen,

entschuldigt, wenn ich mal kurz dazwischen funke, aber das ist so nicht richtig.

Der Rhythmus ist nicht die Metrik. Während die Metrik die Betonung der Wortsilben festlegt und sich messbar darlegt, setzt der Leserhythmus inhaltliche Sinnakzente und ist vom Leser und der Leseart abhängig.

Was ist eigentlich ein "rhythmischer Fluss", bzw. "Nichtfluss"?

Gruß,
Thalberg
Thalberg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.09.2007, 20:29   #7
Christoph
 
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 124

Natürlich hat Thalberg recht, was Metrik und Rhythmus betrifft, wollte nur nicht verwirren zu Beginn. Was dann wohl doch geschehen ist .

Ich wollte darauf hinweisen, das Gedicht laut rezitierend, klingen zu lassen, kann helfen zu erkennen, wo man stolpert, wo es nicht flüssig läuft.

lg christoph
Christoph ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.09.2007, 19:40   #8
Michisuperfreak
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 4

Hallo Leute,

@buntschatten:

Vielen Dank, mir gefällt Deine Überarbeitung ziemlich gut

@Thalberg: Ich verstehe kein Wort

Nochmal ne Frage:

Damit sich ein Gedicht schön lesen lässt, sollte jede Zeile die gleiche Anzahl an Silben haben, oder was muss ich da genau beachten?

Irgendwie hat der Funke bei mir noch nicht eingeschlagen.

Danke Euch!
Michisuperfreak ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.09.2007, 10:44   #9
Cado
 
Dabei seit: 09/2007
Beiträge: 17

Standard RE: Brauche Hilfe (Liebesgedicht)

[quote
zeig mir einen Pfad zu Dir
gehen werd ich ihn, jetzt und hier
weite Ferne werd' ich bezwingen
um meinem Herz Genuß zu bringen
[/quote]

Oder ist dir das zu "normal"?
Cado ist offline   Mit Zitat antworten
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