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Alt 12.09.2007, 14:47   #1
widukind
 
Dabei seit: 09/2007
Beiträge: 2

Standard Grundsätzliche Fragen

Hallo,

Zu meiner Person:
Ich habe keinerlei Erfahrung mit Lyrik und doch seit längerem den Wunsch etwas zu schreiben. Ich habe schon ein Projekt (mein erstes) nach den ersten 50 Seiten verworfen. Ich habe 1 Monat gewartet und alles nochmal gelesen und war danach der Meinung das es weder Spannung bietet noch potential hat.

Ich habe jetzt einen 2. versuch gestartet und möchte mir die Mühe ersparen einen Monat zu warten um dann festzustellen das es "Müll" ist.
Meine Frage ist, ob das was ich hier gepostet habe überhaupt als Geschichte potential hat, euch vllt. interessieren würde, ihr denkt das ich in der Lage bin ein Buch zu schreiben 8) *ironie*.
Wenn ichs mir recht überlege sind diese Fragen recht schwammig also sagt mir einfach aus dem Bauch heraus was ihr denkt.
Zum Ende hin hatte ich schon wieder Zweifel deswegen überlest bitte den aller letzten Abschnitt.

mfG
Widuking


Kapitel 1:
Donars Eiche

Jahr 723
Geismar bei Fritzlar in der nähe der fränkischen Büraburg, Nordhessen

Der Himmel war klar und blau. Die einzigen Wolkenfetzen am Horizont wirkten wie verirrte Lämmer die Ihre Herde verloren haben und bald sterben würden.
Die Luft war so klar dass nichts den Augen der ca. 100 Mitglieder des Chatten Stammes entgehen konnte.
Es war ein seltsamer Anblick an diesem Mittag am Ufer der Eder. Das hohe Gras rund um den heiligen Hein waberte über die sanften Hügel gestreichelt vom Wind, auf den kleinen Beeten die rund um eine mächtige Eiche angelegt wurden versammelten sich ungewöhnlich viele Raben und Krähenvögel und dennoch war kaum ein Krächzen zu hören.
Sie saßen nur da und beobachteten mit ihren tief schwarzen Augen, deren Focus nicht genau zu erkennen war, die Umgebung.
Das einzige Geräusch was alles Andere übertönte war die Stimme eines Goden oder Pristers wie die Franken ihre neuen spirituellen Führer nannten.
Er redete über seinen Jesus und den Gott der keinen Namen trägt und über die Hölle die alle erwartet die nicht seinem Glauben folgen würden.
Alle Anwesenden kannten die ewig gleichen Geschichten. Jedes Mal wenn die Chatten Handel mit einem fränkischen Dorf trieben wurden sie von einem Priester oder einem seiner Gehilfen angesprochen und mit Mahnungen und Folterandrohungen durch ihren zweiten, in Ihren Augen bösen Gott belästigt.
Würde man einen Franken fragen welchen Namen dieser 2. Gott trägt würde er antworten „Der Teufel“ oder „Verwirrer“ aber als Gott würden sie ihn nicht bezeichnen.
Die wenigsten der heute Anwesenden glaubten an diese Geschichten.
Die Chatten waren ein Stamm aus Bauern, Kriegern und Händlern und für sie gab es andere Götter die sie um Regen, Schutz, Fruchtbarkeit oder den Sieg in Schlachten baten.
Vor diesem, wenn auch einzigartigen und eindrucksvollen Priester der Christen gab es schon viele die versuchten den Chatten ihren Glauben zu nehmen und ihre Götter für tot zu erklären. Doch diese wurden ignoriert, vertrieben oder getötet.
Diese Zeiten sind jedoch längst vorbei.
Die Franken, die schon vor sehr vielen Wintern ihre Götter gegen den einen Gott getauscht haben waren ein größerer und mächtiger Stamm und die Chatten trieben Handel mit ihnen um ihre Existenz zu sichern. Eigentlich gab es schon keine wirklichen Grenzen mehr zwischen ihnen abgesehen vom Glauben der sie doch zunehmendes enzweite.

Der Priester der eben noch seine Reden geschwungen hatte erhob nun eine Axt um diese zu schwingen. Was für folgen dieser Schlag haben sollte konnte zu diesem Zeitpunkt keiner der Anwesenden abschätzen. Keiner bis auf den Priester der den Namen Bonifatius trägt.
In der riesigen Axt befindet sich eine Aussparung in Form eines Kreuzes, welches den Tot einer Ihrer Götter darstellt.
Durch dieses Kreuz vielen nun die strahlen der Sonne und das gab dem ganzen Szenario eine mystische tiefe die auch die Chatten in den Bann zog.
Die Axt fuhr nieder und traf mit einem stumpfen, lauten Geräusch den Stamm der mächtigen Eiche.
Es wirkte als würde der ganze Baum erzittern und die Bewegung an die Erde weitergeben die sich auch zu bewegen schien.
Dieser Schlag war das Signal für eine kleine Gruppe von chattischen Waldarbeitern die begannen den Baum zu fällen.
Diesen heiligen Baum.
Für den verrat an ihren Göttern, genauer gesagt dem Gott Donar
wurden sie von den Franken im Auftrag von Bonifatius fürstlich belohnt.
Donarseiche, wie sie im Volksmund genannt wird, war eins der wichtigsten Heiligtümer der Chatten und auch der Chrusker, Brukterer, Hermunduren und noch einigen anderen kleinerer Stämme.
Erik, ein immer noch treu seinen Göttern verfallener Krieger der Chatten, der in der ersten Reihe stand konnte seine Fassung nicht länger wahren.
Sein simples aber treues Gemüt, das manchmal zum überkochen neigte, begann bedrohlich zu brodeln.
Er sagte sich „Wie kann ich meine Ahnen und meine Götter ehren wenn ich so eine Schändung meiner Werte zulasse! Wenn Donar sie nicht tötet so werde ich mein bestes tun diese Christenseuche aus meiner Heimat zu vertreiben!“ An den Gesichtern der anderen Krieger seines Stammes konnte man sehen dass sie die gleichen Absichten hegten.
Mit einem Chatten sollte man sich nicht anlegen. Die meisten Vertreter ihres Stammes waren hoch gewachsen und zäh vom Gemüt und Körperbau.
Aber was sollten sie tun gegen die Übermacht an fränkischen Kriegern die Bonifatius an seiner Seite führte.

Viele der Anwesenden hatten gehofft dass Donar sich rächen würde.
Das schwarze Wolken aufziehen und er die Franken mit samt Priester in den Boden rammen würde. Sein großer Hammer würde reichen um das ganze Frankenreich in einer Nacht zu vernichten.
Aber es geschah nichts.
Donar, der Gott der Bauern, sorgt für Regen und hält die bösartigen Riesen von Midgard fern.
Mit Midgard bezeichneten die Menschen ihre Welt, was für manche nur den Horizont bedeutet und für andere wiederum all das von Menschen bewohnte Gebiet von Meer zu Meer.
Obwohl Donar nicht der höchste Gott ist, so besitzt er gerade bei den einfachen Bauern einen außergewöhnlichen Stellenwert.
Zu Zeiten von Arminius, als sie gegen die Römer gezogen waren hätte sich jeder Krieger auf die Franken gestürzt ohne auch nur einen feigen Gedanken zu verlieren. Doch der Glaube saß nicht mehr so tief. Die Menschen wurden unsicher durch den Erfolg der Christen und begannen zu Zweifeln an den alten Göttern.

Erik hob einen Stein auf und schleuderte ihn mit aller Macht gegen einen der Waldarbeiter dessen Verrat an seinem Stamm und seiner Sippe ihn wahrscheinlich früher oder später soweiso das Leben gekostet hätte. Der Stein zerschmetterte am Kopf des Arbeiters ehe dieser ein weiteres Mal mit seiner Axt in die Eiche eindringen konnte. Ein Splitter des porösen Gesteins steckte, wie der Holzscheit der den Baum beim Fall in eine bestimmte Richtung leiten sollte, im Kopf des Arbeiters.
Die Augen verdrehten sich, Blut floss und spritzte aus der Wunde und im Fallen begann der Arbeiter heftig zu zucken eher auf dem Boden aufschlug und der Blutschwall aus seinem Schädel langsam zu gerinnen begann.
Bonifatius war auf so einen Gefühlsausbruch vorbereitet und bereit einen Märtyrer zu erschaffen in dem er Erik augenblicklich von seinen Frankenkriegern hinrichten lassen würde.
Die Anweisung die im Vorfeld an die Krieger gingen war klar und eindeutig.
„Sollte ein Heide sich der Gnade Gottes, verrichtet durch meine Hand, widersetzen, so hat der Teufel von seiner noch schwachen heidnischen Seele besitz ergriffen und muss umgehend getötet werden um das Seelenheil der anderen zu wahren.“

Erik floh, was ihm dank der anderen Krieger gelang die sich den Franken in den Weg stellten und teilweise dafür mit heftigen Wunden bezahlen mussten.
Waffen durften die Chatten nicht tragen, das hatte König Karl nach den Morden an vielen anderen Priestern und Missionaren untersagt.





Kapitel 2:
Die Vorhersehung

Jahr 754
Dokum, Friesland

Der Fall der Donarseiche lag nun mehr als dreißig Winter zurück und aus Erik ist ein älterer Mann von über 50 Jahren geworden.
Sein langer Bart ist schon zum größten Teil ergraut und sein langes aber noch recht volles Haupthaar lag platt und nass auf seinen Schultern die von einem massiven Lederharnisch geschützt wurden. Unter dem Harnisch trug Erik noch ein langärmliges Kettenhemd was für einen Krieger zu der damaligen Zeit fast unerschwinglich war.
Auf dem Rücken seines Pferdes sitzend, das schwere Einhandschwert an seinem Gürtel und das mit Metall beschlagene Rundschild in seiner Hand machten aus diesem alten Mann einen Impulsanten Krieger.
Friesland war nicht seine Heimat und doch, da war er sich sicher, würde er hier und heute sterben.
Sterben im Namen seiner Heimat. An einer Front die man nicht auf der Karte einzeichnen konnte.
Die letzten Heiden an seiner Seite, mit dem Bewusstsein für eine Sache zu sterben die es ihm ermöglichen würde an einer Tafel mit seinen Ahnen zu sitzen, ohne voll Scham am liebsten unter dem Tisch bei den Hunden zu liegen.
Und es war ihm lieber hier zu sterben als im Land der Chatten wo er einst die größte Schande seines Lebens über sich ergehen lassen musste.
Chattenland war verloren so wie alle Menschen die es bewohnten.
Die letzte Schlacht barg keine Aussicht den Krieg zu gewinnen, nur ein letztes Mal Mut und Ehre beweisen bevor die Walküren seinen geschundenen Körper vom Schlachtfeld ziehen würden. Das war sein Ziel!

Jahr 723
Geismar bei Fritzlar in der nähe der fränkischen Büraburg, Nordhessen

Was sollte Erik jetzt tun? Er hatte sich mit einem Steinwurf aus dem Leben das er kannte katapultiert. Seine Sippe, sein Stamm, alle hatte er mit seiner Tat in Gefahr gebracht.
Seine Frau stand nun ohne Ehegatten allein. Er würde niemals die Chance haben einen Nachkommen zu zeugen der seinen Namen weiter trägt.
Er war verbannt und ein Mann ohne Familie oder Land.
Die Franken würden ihn, wenn sie ihn bei seiner Frau und seinen Kindern antreffen würden, mit samt seinem Besitz verbrennen.
Und trotzdem hatte Erik das Gefühl das einzig richtige getan zu haben. Als er am Abend des Tages in die nähe eines kleinen Dorfes kam überlegte er was er tun sollte. Es war noch früh genug um auf die Jagd zu gehen nur würde er wahrscheinlich noch von Bonifatius Frankenkriegern verfolgt und konnte unmöglich ein Feuer im Wald entzünden.
Er entschloss sich also das erstbeste Haus zu Besuchen und den Hausherr an den Verhaltenskodex zu erinnern, der den Heiden schon in der Kindheit beigebracht wird.

„Heil dem Geber! Der Gast ist gekommen:
Wo soll er sitzen?
Atemlos ist, der unterwegs
Sein Geschäft besorgen soll.

Wärme wünscht der vom Wege kommt
Mit erkaltetem Knie;
Mit Kost und Kleidern erquicke den Wandrer,
Der über Felsen fuhr.

Wasser bedarf, der Bewirtung sucht,
Ein Handtuch und holde Nötigung.
Mit guter Begegnung erlangt man vom Gaste
Wort und Wiedervergeltung.“

Damals sahen Dörfer noch nicht wie heute aus mit engen Gassen und Straßen. Die Wohnhäuser waren weit verteilt und über kleine Wege verbunden.
Das erste Haus lag am Waldrand und strahlte eine wohlige wärme aus durch das dunkelrote Licht aus seinem inneren.
Erik schlich sich zur Tür und klopfte an.
Noch bevor sich die Tür öffnete erkannte er ein Zeichen das ihm sagt das dieses Haus im keinen Schutz bieten würde. Über der Tür prangte ein Kreuz.
Verzweiflung machte sich breit, Hass machte sich breit. Wenn die Franken ihn schon fangen und töten würden dann wollte er ihnen wenigstens einen Grund dazu geben.
War er auch eben noch auf der Flucht so würde er jetzt den Speer umdrehen.
Erik wusste das er es problemlos mit mehr als einem Widersacher aufnehmen konnte, diese Erfahrung hatte er im Krieg gemacht. Selbst wenn er jetzt sterben sollte, einen Ausweg erkannte er nicht mehr.

Er trat die Tür auf, die ihm so eben geöffnet werden sollte.
Ein alter Mann gestützt von einem jungen Mädchen von vielleicht 16 Wintern.
„Was wollen sie von uns?“ Fragte der verängstigte Mann der sich seiner Situation bewusst war. Eriks Blick und die Reflektion der Funken in seinen Augen sagten mehr als Worte.
Er machte einen Schritt nach vorne und stand nun eine Armlänge von dem alten Mann entfernt. Das Mädchen wurde ohnmächtig und sackte in sich zusammen so dass der alte Mann beinahe hingefallen wäre.
Erik griff nach dem Hals des Mannes und hielt ihn so aufrecht. Die schwachen Beine des alten Mannes konnten ihn nicht halten sodass sein gesamtes Gewicht an seinem Hals zog.
„Wo ist dein Gott jetzt?“ Er würde diesen Mann töten. Für seine Götter. In diesem Moment hatte er ein klares Ziel vor seinen Augen. Ein brennendes Kreuz über einem Berg aus Leibern derer die das Kreuz gebracht haben oder im Zeichen des Kreuzes lebten.
Die reale Welt schwand vor seinen Augen und wich einem Traum.
Als er wieder zu sich kam lag der ältere Mann vor ihm auf dem Boden.
Seinen Schädel und seine Augen zierte nun ein Kreuz welches das Nasenbein und die Augäpfel von links nach rechts und die Stirn bis zum Kinn spaltete.
Erik hat so heftig geschnitten das das Messer nicht nur die Oberlippe durchtrennt hat sondern auch die beiden Schneidezähne raus brach.
Eine Handbreit höher als der Haaransatz steckte das Messer im Kopf des Alten. Augenscheinlich hat Erik es ein paar Mal um die eigene Achse gedreht denn Stücke der grau roten Gehirnmasse lagen nun auf dem Boden.
Das Mädchen lag nackt auf einem großen Tisch in der Mitte des großen Wohnraumes.
Auch sie trug jetzt das Zeichen ihres Herren.
Ein Schnitte von der Scham bis zu Kehle und ein Schnitt von Brustwarze zu Brustwarze. Der untere Schnitt teilte die Bauchdecke en Zwei und ihr Darm ragte hinaus. Mit zwei Messern hatte Erik sie mit ausgebreiteten Armen auf den Tisch genagelt. Er dachte sich: „Sie verehren einen Gott der von Menschen an ein Kreuz genagelt wurde mit einem Hammer wie mein Gott einen trägt. Sie verehrten Schwäche also sollten sie es als Ehre sehen auch so sterben zu dürfen.“
Im Schein dieses Bildes schwör sich Erik Rache zu nehmen an Bonifatius der ihn zu so einer Tat des Hasses getrieben hatte.

Jahr 754
Dokum, Friesland

„Tötet sie! Keine Gnade!“ Erik hatte nun sein Schwert gezogen und schlug es in einem langsamen Rhythmus gegen sein Schild. Nach zwei Schlägen fielen seine dreißig Krieger mit in den Klang ein welcher einige hundert Meter durch die Schnee bedeckte Landschaft getragen wurde.

Ein Missionarsbruder von Bonifatius hörte als erster das gleichmäßige Trommeln.
„Herr, es ist ein Hinterhalt! Die Heiden, sie greifen uns an!“ Bonifatius der seine besten Jahre schon weit hinter sich gelassen hatte und nun schon über 80 Jahre alt war, reagierte kaum auf die Warnung seines Kollegen. Zu viel hatte er gesehen und getan um den Tot zu fürchten. Mit dem alter begann er zu Zweifeln, Zweifel an seinen Taten und Zweifel daran jemals das himmlische Reich zu betreten. Seine Intention war es seine Überzeugung zu propagieren und die Menschen vor dem Fegefeuer zu retten. Aber was hat er den Menschen gebracht? Glauben? Nein, die meisten lobten den Herrn aber opferten immer noch den alten Göttern. Er brachte die Menschen nur dazu zu lügen.
Bonifatius war unterwegs mit einer Expeditionstruppe aus über 60 Menschen darunter fast 50 Krieger. Friesland war nicht Christianisiert worden und das war sein Auftrag.

Durch die Schneewehen konnten die ohnehin schon durch die Kälte in Mitleidenschaft gezogenen Augen der Soldaten nichts erkenn was vor ihnen lag.
Sie waren in einem kleinen Talkessel könnten aus allen Richtungen angegriffen werden. Sie stoppten und berieten sich. Der Kommandierende der Soldaten riet zu einem Verteidigungsmanöver. Er beabsichtigte einen Kreis aus Soldaten um die Missionare und Träger zu schließen um zu allen Seiten abgesichert zu sein. Bonifatius stimmte dem Vorschlag des Kriegers zu und beendete das Gespräch mit den Wörtern „Mit Gottes Hilfe werden wir auch diese Schlacht überstehen!“.

Erik hatte einen Späher entsannt der die Reaktion des Feindes auf sein akustisches Signal beobachten sollte. Der Späher kam keuchend auf Erik zu und zeigte in die Richtung aus der er gekommen ist. „Es sind zu viele, doppelt so viele. Viele Krieger, gut bewaffnet und teils beritten!“
„Wie haben sie reagiert Sven?“ Sven sah ängstliche zu Erik auf. „Sie haben einen Ring gebildet um den Priester zu schützen. Wir werden nicht durchbrechen können.“
Erik überlegte. Zumindest hatte er beabsichtig so zu wirken da er seinen Entschluss schon gefasst hatte. Er würde kämpfen, Bonifatius töten und dann selbst fallen. Schließlich antwortete er mit einem lauten Schrei: „Für Wotan Donar und die Ahnen!“
Er preschte los und wie erwartet folgten ihm alle sein Männer. Auch Sven der Späher. Hätte er jetzt gezögert würden ihn seine eigenen Kameraden nach der Schlacht hetzen und töten. Feigheit kannten die Chatten nicht.
Kurz vor dem Feind hielt Erik innen…………..

TO BE CONTINUED
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Alt 13.09.2007, 21:19   #2
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007

Hallo Widukind,

interessant, dass Du einen historischen Hintergrund gewählt hast. Ich kenne mich allerdings nicht so gut aus, als dass ich Dir sagen könnte, wie authentisch er geworden ist. Hast Du Dich damit spaßeshalber beschäftigt? Oder nur für die Geschichte?

Insgesamt gesehen werden mir die einzelnen Ereignisse zu schnell abgearbeitet. Auch scheinen sie (noch) nicht zusammenzuhängen - ich erkenne den roten Faden nicht. Was noch fehlt, sind genauere Beschreibungen der Umgebung und damit einhergehend ein Gefühl von Athmosphäre beim Lesen. Das ist meines Erachtens das größte Manko. Der Leser sollte sich auch ohne Vorkenntnisse über die damalige Zeit einfinden können. Zum Beispiel könnte man das Haus besser beschreiben, an das Erik anklopft. Auch interessant wäre: Welche Kleidung haben die Chatten getragen und wie sah ihr tägliches Leben aus? Dies sollte man nicht als Fakt hinschmeißen, sondern anhand einer Szene beschreiben.
Der einleitende Abschnitt mit der Eiche ist sehr gut, könnte aber auch etwas mehr Details vertragen. Danach sollten solche Athmosphäre-Beschreibungen noch öfter auftreten. Das Springen zwischen den Jahren ist etwas verwirrend, könnte aber - wenn man es richtig anstellt - trotzdem interessant sein.

Sprachlich ist es bis auf einige kleinere Sachen gut geworden. Dazu gehören gelegentliche, sprachlich unschöne Wiederholungen.
Bsp: Erik schlich sich zur Tür und klopfte an.
Noch bevor sich die Tür öffnete erkannte er ein Zeichen das ihm sagt das dieses Haus im keinen Schutz bieten würde. Über der Tür prangte ein Kreuz.
Eine andere Sache sind Wörter wie z.B. "Chance" - das tauchte erst im 19. Jahrhundert in der deutschen Sprache auf. Athmosphärisch günstiger wären ältere Wörter, die nicht den Eindruck von Modernität versprühen, sondern das Gefühl von einer vergangenen Zeit hervorrufen.
Im Beispiel von "Chance" wäre es besser "Gelegenheit" oder "Möglichkeit" zu verwenden.
Auch nicht toll: "simpel" "katapultieren" "Kodex" "imposant" "Reflexion" "Intention" "Expedition"

Dann gibt es vereinzelte Tempusfehler (Zeitform). So benutzt Du an einigen Stellen das Präsens oder Perfekt, obwohl Dein Haupttempus das Präteritum ist. Um die Vorvergangenheit für das Präteritum auszudrücken, muss man das Plusquamperfekt verwenden, nicht das Perfekt.
Beispiel:
Der Fall der Donarseiche lag nun mehr als dreißig Winter zurück und aus Erik ist ein älterer Mann von über 50 Jahren geworden.
Richtig würde es so lauten:
Der Fall der Donarseiche lag nun mehr als dreißig Winter zurück und aus Erik war ein älterer Mann von über 50 Jahren geworden.
"ist geworden" würde bedeuten, dass Erik jetzt - in unserer Gegenwart - 50 Jahre alt ist. Perfekt heißt, das Ergebnis liegt jetzt vor. Dagegen spricht aber neben der Logik auch Dein Haupttempus Präteritum, das Du trotzdem weiterführst.

Auf dem Rücken seines Pferdes sitzend, das schwere Einhandschwert an seinem Gürtel und das mit Metall beschlagene Rundschild in seiner Hand machten aus diesem alten Mann einen Impulsanten Krieger.
Grammatischer Unfug. "Auf dem Rücken eines Pferdes sitzend" passt da nicht rein, wenn der "alte Mann" nicht das Subjekt des Satzes ist.
"impulsant" (übrigens kleingeschrieben, da Adjektiv) meinst Du sicher nicht, sondern "imposant".

Um Deine Frage zu beantworten: Du kannst durchaus etwas aus Deiner Geschichte machen, wenn Du die Tipps berücksichtigst, die Du hier von den Kritikern erhälst (speziell von solchen mit einem Orden neben den Sternen ). Oftmals bietet es sich an, ein Konzept zu erstellen. Wohin soll meine Geschichte führen? Welche Szenen sind dafür unbedingt notwendig, welche haben andere wichtige Funktionen (Charakterisierung; wichtige geschichtliche Infos für den Leser, z.B. die eine Beschreibung des täglichen Lebens der Chatten, um die den Leser besser in die Vergangenheit eintauchen zu lassen usw.) und welche sind eigentlich sinnlos? Wie verknüpfe ich die Szenen, so dass sie gut zusammenpassen? Gut, vielleicht brauchst Du das auch nicht und hast schon einen festen Plan. Kontrolle der Rechtschreibfehler würde sich aber anbieten (Word-Rechtschreibprüfung oder noch besser kostenlose Programm-Versionen von Duden; vielleicht findest Du auch jemanden, der Dir korrekturliest)

Grüße

Struppi
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.09.2007, 09:40   #3
widukind
 
Dabei seit: 09/2007
Beiträge: 2

Hallo,

vielen Dank! Diese Tips sind wirklich super.
Ich werde sie alle berücksichtigen und versuchen das geschrieben erst von Grund auf zu optimieren bevor ich weiter mache.
Jetzt ist mir bewusst das ich noch sehr viel mehr praktische Erfahrung benötige!

mfG
widukind ist offline   Mit Zitat antworten
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