Gefesselt

[Ninive]

Merkst du nicht dass deine Schönheit
meinen Blick gefesselt hat?
Eingeschränkt in seiner Freiheit
wandert er dein Haupt herab.

Ist in abertausend Strähnen
deiner Haare eingefangen.
Lässt sich von dem Liebreiz lähmen
deiner zart getönten Wangen.

Löst sich nur von deinen Ohren,
um an deinem Mund zu kleben.
Geht im Lippenschwung verloren.
Hat sich wehrlos dir ergeben.

Ewig könnte ich so schmachten
und vergesse Zeit und Welt,
als du schließlich mein Betrachten
spürst und dein Blick auf mich fällt.

Deiner Augen Farbgewalten
sind so unbeschreiblich schön.
Will den Augenblick behalten,
nie mehr etwas Anderes sehen.

[Thing]

Halli Hallo,


das liest sich, als sei es aus männlicher Sicht geschrieben.
Mir gefällt es, auch wenn viele Reime sehr quietschen.


Thing

[Schmuddelkind]

Kann Thing voll und ganz zustimmen: Abgesehen von ein paar schlecht sitzenden Reimen, ein sehr schönes Gedicht!

[gummibaum]

Hallo, Ninive,

das Gedicht gefällt mir. "Kleben" hört sich für mich etwas nach pattex an, sonst ein schönes Schwingen wischen Zartheit, Staunen, Kraft und Überwältigtsein.

LG gummibaum

[muse]

Sehr intensiv - ja, schon fast obsessiv! Großartig!!!

[Ninive]

Hallo,

Zunächst einmal muss ich mich entschuldigen, dass ich so lange inaktiv war, ohne mich abzumelden und vor Allem, dass ich gar nichts mehr zu eurer Kritik an meinem Gedicht geschrieben habe und das finde ich sehr unhöflich, da ihr euch alle schließlich Mühe damit gegeben habt.

Also verzeiht es mir bitte wenn ich dieses alte Gedicht noch einmal hervorkrame, denn ich möchte nochmal auf eure Anmerkungen eingehen.

@Thing

Tatsächlich, wenn man nicht weiß, dass es ein Mädchen geschrieben hat, geht man fast automatisch von einem männlichen Autor aus. Das finde ich interessant, denn wieso sollten nicht auch Fauen ihren Liebsten mit verzehrenden Blicken vernaschen dürfen? Ich habe mich jedenfalls dabei ertappt und dieses Gedicht daraus formuliert.

Was die quietschenden Reime angeht, so hoffe ich doch, dass es einem mit viel Übung irgendwann leichter fällt den Inhalt den man übermitteln will auch in sauberen Reimen zu verfassen. Ich arbeite daran und hoffe in nächster Zeit mehr zum Üben zu kommen.

@Gummibaum

Das Kleben war mir auch der stärkste Dorn im Auge, aber wie ich es auch drehte und wendete, ich habe keinen anderen Ausdruck gefunden, ohne mich aus den anderen Strophen zu widerholen (gefesselt, gefangen, gelähmt, verloren, ergeben...)

Ansonsten vielen Dank für die insgesamt überraschend positiven Antworten

Liebe Grüße,

Ninive

[gummibaum]

Löst sich nur von deinen Ohren,
um am Mund erneut zu säumen.
Geht im Lippenschwung verloren.
Wehrlos strandet er in Träumen.

[Ninive]

Das gefällt mir richtig gut. Auf "säumen" wär ich nie gekommen, jedenfalls nicht in diesem Sinne. An etwas säumen...doch macht Sinn.

Dürfte ich das übernehmen? Nur solange, bis ich eine eigene Formulierung gefunden habe die besser als "kleben" ist.

[gummibaum]

Na, klar.