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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 15.12.2010, 20:47   #1
weiblich HanneLyra
 
Dabei seit: 12/2010
Ort: Bremen
Alter: 64
Beiträge: 5

Standard HanneLyra Weiß auf der Glut

Wie er sich zuweilen einschenkt,
der lyrische Tropfen;
gleich wie ein mundiger Rotwein,
der frisch sein Glas befüllt.

Der Klang des Weines umflirrt die Glieder
und seine Farbe
zeichnet die sinnliche Liebe in ihrer glühenden Wolllust,
- tief und rot -
wie das Fließende
das uns,
- pulsierend in Bahnen -
das Herz anspielt.

Gar' nüchtern scheint hinzu ein gewöhnlicher Wintertag.
Er, der sich gibt,
umhüllt von weißem Schnee.
Ich schaue ihm zu
in Anbetracht
- der mir des Sommers Lust umhüllt-.

Nicht ein Wort will mich beflügeln,
zu entreißen mich dem winterlichen Kalt-Weiß;
pulsierend trete ich nur mir selber hervor,
mit leidenschaftlich tanzenden Sinnen.

Bald schon naht das Frühjahr
und aus abgekühlter Erdenhaut
werden wieder die wonnigsten Farbblütler sprießen,
belebend uns
das Herz und die Sinne.

Wir werden wieder wie alle Anderen
- im unangedachten Gleichgang -
zu später Stunde noch sitzen
um mit unseren Freunden
wieder genießend zu teilen,
was viel zu lang verborgen schien.

Wir werden uns
wieder anspielen,
wie das Fließende
unsere Herzen anspielt;
wie die Vögel,
wie die Instrumente,
die ihr Konzert anspielen - aus voller Inbrunst;

um sich dann zu lösen und
im Schwarm loszufliegen;

in unangedachten Strömungen
einer scheinbar "frei" auftaktenden Vielfalt,

kreierend
manch' wohl gelösten Solisten -,

getragen in dem Einen...


Wir,
die wir irgendwo
her - kommen,
irgendwo
hin - gehen
und doch
auch - bleiben,

immer dar.
HanneLyra ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.12.2010, 18:08   #2
männlich Caliban
 
Benutzerbild von Caliban
 
Dabei seit: 02/2007
Ort: Zuhause in jeder guten Bar
Beiträge: 555

Ich erkenne sprachliche Ansätze von Trakl, Celan und Rose Ausländer.

Mich stören vor allem zwei Dinge:
-Der Übergang von der Meta-Lyrik (Lyrik mit dem Thema Lyrik) zur Liebeslyrik kommt doch etwas unmotiviert daher
-Mir zumindest ist es eindeutig zu lang. Mein Vorschlag: Gib den Metaphern mehr Raum durch weniger erläuternden Text, Der erste Vers der dritten Strophe dürfte gerne allein im Raum stehen. Und das "mundige" von frischem (*Schauder*) Rotwein will mir als Lagerweintrinker nicht recht einleuchten.

Die kreative Wortverwendung a la "unangedachter Gleichgang" finde ich hingegen spitze, das "immerdar" am Schluß finde ich eigentlich überflüssig. Die Verlaufsform beschreibt einen anhaltenden Zustand zu genüge und wesentlich subtiler.

Schöne Ansätze, aber noch Skizzenhaft.
Caliban ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.12.2010, 11:24   #3
weiblich HanneLyra
 
Dabei seit: 12/2010
Ort: Bremen
Alter: 64
Beiträge: 5

Standard Hallo Caliban

ich danke Dir für Deine Anregungen. Wenn ich schreibe, lasse ich mich auf einen gewissen Prozess ein, den ich bislang noch nicht analysieren konnte.
Irgendwann gelange ich dann zu einem abgerundeten Ergebnisempfinden- dass bislang nicht ohne feine Dissonanzen einhergeht...aber ich kann das noch nicht greifen und entdecke mich sozusagen gerade dabei...
Diese Spielweise macht mir unglaublich viel Spass und ich bin gespannt auf das, was kommt.
Den Wein erlebte ich fast immer mundig und frisch, wobei die Frische sich auf die erlebte Öffnung bezieht, die - so vermute ich, der Alkohol bewirkt. Schon bei dem ersten Schuck erregen sich die Zellen der Schleimhäute....bis in den Naseninnenraum.
Es ist wirklich lang; jedoch hatte ich Gefallen daran einfach eine Strecke zu laufen (im Geiste) und zu schauen wohin diese Strecke führt, wenn ich mich laufen lasse und es sich kreiert.
Unmotiviert-, das ist fein wahrgenommen- es erging mir genau an der Stelle/ dem Übergang auch so.


Ich werde wieter über Deine Anregungen sinnen :-) ...CDPi...
HanneLyra ist offline   Mit Zitat antworten
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