Zu spät für Maronen

[Ex-Erman]

Ich bin allein im Zimmer, aber nicht einsam
und sammele mich neben dem stillem Licht.
Ich will weg von Menschen, um mich ihnen zu nähern - allein wie ich bin.

Ich weiß, mein Flämmchen ist klein, dafür aber warm.
Genügend, um uns beide zu wärmen, damit wir uns
neben seiner Wärme kennenlernen.
Ich will dein Herz, so - wie es in der Einsamkeit ist.

*
Ich schrieb Dir: Wenn das Leben ein Unsegen ist, dann
ist es nur für den so, der die Liebe nicht kennt, für den, der sie
vergeblich sucht oder der sie verloren hat.
Du hast mir geantwortet: '' Leben – bedeutet Lachen,
auch mit blutenden Wunden.''
Ich lachte.

*
Die Straßen sind mit den Herbstregen gewaschen, von den Kastanien
die letzten Blätter gefallen. Mein Herz ist leer. Ich bin vom Lachen krank,
krank von Worten. Krank von der Liebe.

Ich kehre zu mir zurück. Ich sitze neben Tisch und Licht -
mit Gedanken an dich. Gestern war Herbststurm. Wahrscheinlich der Letzte.
Diese Nacht bin ich allein. Sterben würde ich, doch weinen werde ich nicht.
Und traurig bin ich nicht - nur still.
Es ist schön. Vor dem Fenster stehen schwarze Kastanien

.

[Ex-Peace]

Lieber Erman,

deine Verse bewegen und beeindrucken mich sehr.
Der letzt Teil gefällt mir ganz besonders gut.
Es geht um: Mut, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und
doch ums Aufbäumen - da passt die Kastanie ganz besonders gut dazu.
Die Herbstmetaphorik finde ich ebenfalls sehr gelungen.
Ein vielschichtiges Werk, das eine tiefe Wirkung auf mich hat.

Liebe Grüße
Peace

[Ex-Erman]

Lieber Peace,

vielen dank fürs Lesen und Kommentieren.
Es freut mich zu sehen, dass du meine Intention verstanden
und in deinen Zeilen sehr deutlich beschrieben hast.

Viele liebe Grüße
Erman