Schattenriss bei Poetry.de

gummibaum · 25.06.2017, 11:57

Die Kerze gibt so warmes Licht im Zimmer.
Es flackern unsre Schatten an der Wand,
begegnen und entfernen sich, doch immer
verstärken sie ein unsichtbares Band.

Die Wand hat ihre Poren aufgeschlossen,
es sprüht an ihr dein aufgelöstes Haar
und hat, was meinen Pulsschlag zeigt, umflossen,
und gibt es frei und größer als es war.

Wie gleichen meine Hände wilden Tieren,
und streifen doch so sanft auf dir dahin,
um sich im Schoß der Hügel zu verlieren,
und bebend liegt ein kleiner Stein darin.

Und endlich wird aus unsern Schatten einer,
und eine heiße Woge bäumt sich auf.
Dann wird die Kerzenflamme langsam kleiner,
und vor dem Fenster steigt der Mond herauf…

Nöck · 25.06.2017, 12:03

Sehr einfühlsam, lieber gummibaum. Kein bisschen anstößig oder ins Niveaulose abrutschend. So gefallen mir erotische Texte.

Liebe Grüße
Nöck

gummibaum · 25.06.2017, 12:07

Danke, lieber Nöck,

ich freue mich sehr über deine Antwort.

LG gummibaum

Schnulle Köhn · 25.06.2017, 14:57

Das ist wieder ein echter “Gummibaum”, so wie ich ihn mag.

LG Schnulle

gummibaum · 25.06.2017, 20:49

Danke, liebe Schnulle.

Ein Freund schrieb, "heiß" wäre passender als das düstere "schwarz" für die Woge, aber ich wollte die Beziehung zum Schatten bewahren.

LG gummibaum

Ex-Letreo71 · 25.06.2017, 21:48

Lieber Gummibaum,

das mag ich auch sehr. Ist gar nicht so einfach, solche Dinge in Worte zu kleiden, aber dir ist das hervorragend gelungen.

Liebe Grüße

Letreo

gummibaum · 26.06.2017, 00:41

Danke, liebe Letreo.

Gute Nacht wünscht dir
gummibaum

25.06.2017, 11:57	#1
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Schattenriss Die Kerze gibt so warmes Licht im Zimmer. Es flackern unsre Schatten an der Wand, begegnen und entfernen sich, doch immer verstärken sie ein unsichtbares Band. Die Wand hat ihre Poren aufgeschlossen, es sprüht an ihr dein aufgelöstes Haar und hat, was meinen Pulsschlag zeigt, umflossen, und gibt es frei und größer als es war. Wie gleichen meine Hände wilden Tieren, und streifen doch so sanft auf dir dahin, um sich im Schoß der Hügel zu verlieren, und bebend liegt ein kleiner Stein darin. Und endlich wird aus unsern Schatten einer, und eine heiße Woge bäumt sich auf. Dann wird die Kerzenflamme langsam kleiner, und vor dem Fenster steigt der Mond herauf…

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25.06.2017, 12:07	#3
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Danke, lieber Nöck, ich freue mich sehr über deine Antwort. LG gummibaum

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25.06.2017, 20:49	#5
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Danke, liebe Schnulle. Ein Freund schrieb, "heiß" wäre passender als das düstere "schwarz" für die Woge, aber ich wollte die Beziehung zum Schatten bewahren. LG gummibaum

25.06.2017, 21:48	#6
Ex-Letreo71 abgemeldet Dabei seit: 01/2014 Ort: Niedersachsen Beiträge: 4.032 Meine Gedichte Meine Favoriten	Lieber Gummibaum, das mag ich auch sehr. Ist gar nicht so einfach, solche Dinge in Worte zu kleiden, aber dir ist das hervorragend gelungen. Liebe Grüße Letreo

26.06.2017, 00:41	#7
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Danke, liebe Letreo. Gute Nacht wünscht dir gummibaum