In tiefer Nacht (Manieristisch)

[Ex-Ralfchen]

In tiefer Nacht
(Manieristisch)*)

In tiefer Nacht hab ichs vollbracht,
und hab danach auch laut gelacht.
Nach dreiundsiebzig Mischmasch-Jahren,
bin ich zum Wahnsinn abgefahren.

Ich lass die Mädchen weinlich jeiern,
das ist der letzte Grund zum feiern.
Ich nehm sie alle Schritt für Schritt,
in Richtung der Verzweiflung mit.

Die Muse Imagination,
lief mir als Künstler oft davon.
In Allegorien samtweich Tittchen,
ist sie nicht andres als ein Flittchen.

Solang der Heißzeit Trocken-Lippen
an meinen Speichelresten nippen,
das Land verkohlt zuletzt entwässert,
hat der Planet es sich verbessert.

So ist kein Blütenmeer jemals am Treiben.
Der Eisenkern steht niemals still.
Für Menschen gibt’s kein ewig Bleiben,
in einem Lauf, der kreisen will.


*)
Der Manierismus basiert ursprünglich auf der Idee, dass ein Künstler seinen ganz eigenen Stil, die maniera, entwickeln und hervorheben solle. Dabei werden alle technischen Möglichkeiten - seien sie nun in der einen oder anderen Kunstrichtung wie etwa der Poesie oder Malerei - zu einer extremen Gestaltung ausgeschöpft.



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