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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 20.11.2006, 13:20   #1
Nauthiz
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 74

Standard Der Weg

Es ist recht lang, deswegen sollte man schon etwas Zeit mitbringen zum Lesen.
Und eines gleich vorneweg... Ja, ich habe wieder Wort-Verkürzungen verwendet


Chapter I: Der Narr

Ein Narr, so arglos, ahnungslos,
stand er einst just vor mir
und schüttelt sachte meine Hand
mit täppischer Manier

Er sprach nicht viel, er lächelt nur
Voll Unschuld reiner Blick
Die Augen strahlten und dann zog
Er mich ganz einfach mit

Ich schrak zurück, sein Weg er lief
Durch tiefe Dunkelheit
In seiner Hand jedoch ein Licht,
so gab er mir Geleit

Und Stunden gingen wir zusammen
Vertraut und ohne Scheu
Das Dunkel wich der Einsamkeit
Und dann ward’ alles neu

Chapter II: Das Kind


Die Einsamkeit, so sprach der Narr,
Ist fremdes Land für mich
Ich könnt’ dich nicht beschützen, doch
Dort wartet wer auf dich

Ich nickte und ging fort von ihm,
sprach vorher nochmals Dank
Die Einsamkeit, sie griff nach mir
Bis beinah ich ertrank

In ihrem Meer, so schwarz und tief
Trieb mutlos ich dahin
Bis plötzlich jemand nach mir rief
Mich rief ein kleines Kind

Mit neuer Kraft folgt’ ich dem Ruf
Vergaß das tiefe Meer
Und schwamm dem Kind durch Stürme
Bis ans Ufer hinterher

Chapter III: Der Greif

Vom Ufer aus gelangt’ ich in
Ein unwirtliches Tal
Ich musst hindurch, konnt’ nicht zurück
Ich hatte keine Wahl

Durch Dorngestrüpp sah ich vor mir
Der Augen böse Glut
Der Bestien verderbter Durst
Galt nurmehr meinem Blut

Jedoch mit mächt’gen Schwingen glitt
Ein Greif dort über mir
Beschützte mich im Schmerz vor jener
Blutdurchtränkten Gier

Der Weg war hart, wer ihn einst ging
Trägt Narben voller Stolz
Den Wald des Schmerzes nennt man auch
Dies dichte Unterholz

Chapter IV: Die Klippe

Durch Dunkelheit, durch Einsamkeit
Durch Schmerz, jetzt steh ich hier
Blick nicht zurück jedoch, mein Herz
Ich spür wie es erfriert

So lange musst ich kämpfen und
Hab mir nie Rast gegönnt
Der Abgrund vor mir ruft mich nun
- wie hab ich ihn verhöhnt

Doch nun, nun bin ich müde und
Ganz träge ist mein Blick
Der letzte Schritt, ich heb den Fuß,
Da reißt du mich zurück

Du bist den ganzen Leidensweg
Mir hinterher gerannt
Und gibst mir nun die Wärme die
Ich nie zuvor gekannt
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