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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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20.09.2014, 13:29 | #1 |
Die kleine Sängerin
Sie ist ein kleiner Punkt auf weiter Bühne,
doch ihr Gesang, vollendet, macht sie groß, und was die Menschen drückte, wird in kühne Gestalt geweitet, frei und schwerelos. Gefühl und tiefer Ernst in diesem warmen, auf klarer Stimme ausgespannten Lied, und jeder fühlt, er möchte die umarmen, die ihn mit Macht in weite Himmel zieht. Dann, als die tausend Hände klatschend hämmern, steht dort ein zartes Wesen scheu und winkt. Verwundert lächelnd scheint ihm kaum zu dämmern, wohin es andre führt, sobald es singt. (Willighagen) |
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20.09.2014, 14:26 | #2 |
Melodisch, malerisch, melachnolisch.
Gefällt mir sehr. |
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20.09.2014, 14:38 | #3 | |
Forumsleitung
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Gummibaum, Du bist ein Phänomen, dass Du es immer wieder verstehst, brachliegende Erde zu bestellen: Du gräbst sie um und schaffst Äcker für bislang unbekannte Früchte. Diesmal also geht es um eine Sängerin. Du hast sie so gut in Szene gesetzt, dass sie es selbst von sich nicht besser könnte. Ein wundervoll gelungenes Gedicht!
Nur dieser Vers erscheint mir als kleiner Schönheitsfehler: "... klatschend hämmern ..." bringe ich nicht zusammen. Klatschen ist, wenn gut gemeint, Ausdruck von Freude, Freundschaft oder Begeisterung, wenn böse gemeint, relativ harmlos. Hämmern dagegen, wenn gut gemeint, ist eine handwerkliche Tätigkeit, wenn böse gemeint, ein dumpfes Einschlagen und Eindringen. Kurz gesagt: Hände, die klatschen, hämmern nicht (hast Du schon mal einen Nagel in die Wand geklatscht? - kleiner Spaß ). Jetzt besteht das Dilemma mit dem Reim "hämmern/dämmern". Erfahrungsgemäß klatschen Menschen im Rhythmus, und da liegt der Verdacht nahe, dass dies im Takt mit ihrem Herzrhythmus geschicht. Wie wäre es also damit: Zitat:
LG Ilka |
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20.09.2014, 14:38 | #4 |
Das ist ein schönes klassisches Gedicht, an dem alles paßt.
Eine Bereicherung es zu lesen. LG wolfmozart |
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21.09.2014, 00:02 | #5 |
Hallo, ihr Lieben,
vielen Dank. Liebe Ilka, das Hämmern ist bei Kafka geklaut. In "Auf der Galerie" heißt es: "begleitet vom vergehenden und neu anschwellenden Beifallsklatschen der Hände, die eigentlich Dampfhämmer sind" und damit wird etwas Erbarmungsloses, das dieser Beifall haben kann, angedeutet. Aber deine Variante ist auch gut. LG g |
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