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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 22.10.2012, 21:55   #1
weiblich Daisy
 
Dabei seit: 10/2010
Beiträge: 922

Standard Herbstliche Parkidylle

Wenn ein Sonnenstrahl
letztes Blattwerk durchbricht,
tanzt auf schattigen Wegen
goldenes Licht.

In mächtigen Kronen
rauscht leise der Wind,
verstreut buntes Laub
wie ein spielendes Kind.

Dann weht er es fort.
Die Natur ist bereit.
Auf verlassenen Bänken
träumt nun die Zeit.
Daisy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.10.2012, 12:28   #2
weiblich Poetibus
 
Benutzerbild von Poetibus
 
Dabei seit: 09/2012
Ort: Einfach geradeaus und dann links abbiegen.
Alter: 56
Beiträge: 562

Hallo, Daisy,

der Inhalt sagt mir zu, besonders das "spielerische Element" in der zweiten und das "träumerische Element" in der dritten (letzten) Strophe.

Strophe 1 klingt gut, denn durch die "Taktung" (ohne Auftakt beginnende Verse), die durchgehend einheitlich ist, bleibe ich in einem Leserhythmus, ich "empfinde" ihn als "fröhlich", er "hüpft" ein wenig.

Strophe 2 besitzt eine andere "Taktung", beim ersten Vers musste ich kurz "noch einmal ansetzen", aber auch hier konnte ich dann in einen (etwas anderen) Rhythmus hineinfinden, auch der letzte Vers passt, wenn ich ihn (hier ohne weiteres möglich) im Anapäst starte, das fügt sich durch die anderen Verse, die ebenfalls mit einer unbetonten Silbe beginnen, ein.

Strophe 3 konnte ich "besser" starten, da der unbetonte Anfang beibehalten wird, es ging für mich also "problemlos weiter", ich beginne Vers 2 und 3 im Anapäst. Der betonte Beginn im letzten Vers "funktioniert", da der vorhergehende Vers mit einer Senkung endet, so dass ich "weiterlesen" kann, ohne aus dem Takt zu kommen.

Der Daktylus in allen Versen bildet eine "Verbindung" - da ist lediglich der erste Vers des Gedichts eine (auch die einzige) Ausnahme. Diese Ausnahme ist aber nicht "schlimm", eben dadurch, dass es der erste Vers ist.

Das ist keine Kritik, nur eine Rückmeldung. Denn ich kann mittlerweile auch "schwierigeren" Rhythmen folgen, das ermöglicht meine Übung - anderen könnte das schwerer fallen, daher mein "Feedback", was Takt und (Lese)Rhythmus betrifft, lediglich als Hinweis von "Leserseite", sozusagen.

Ich habe mich sehr gerne damit beschäftigt, da mein "Geschmack" nicht festgelegt ist, und ich an der ganzen "Skala" Gefallen finde, vom "Einfachen" bis "Hochkomplexen". Da werte ich nicht auf oder ab. Deshalb: Das Gedicht gefällt mir.

Freundlichen Gruß,

Poetibus
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Alt 23.10.2012, 20:08   #3
weiblich Daisy
 
Dabei seit: 10/2010
Beiträge: 922

Hallo Poetibus,

ein herzliches Dankeschön für Deinen ausführlichen Kommentar zu meinem kleinen Text!
Da ich mich, was den Aufbau und den Rhythmus angeht, ganz auf mein "musikalisches Gefühl" verlasse, ist Deine eingehende Analyse für mich sehr interessant und aufschlussreich.
Als besonders erfreulich empfinde ich auch den wohltuend höflichen Umgangston in Deinen Ausführungen - sehr angenehm!

Schönen Abend und lieben Gruß

Daisy


Hallo Risiko,

vielen Dank für Deine nette Rückmeldung!
Die ungenaue Aussage hat auf jeden Fall bewirkt, dass Du darüber nachgedacht hast, wofür die Natur wohl bereit sein könnte.
Ich lasse in manchen meiner Texte ganz gerne einigen Spielraum für eigene Gedanken und Phantasien, aber immer so, dass eigentlich doch ziemlich klar zu erkennen ist was gemeint ist.

Abendliche Grüße

Daisy
Daisy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.10.2012, 08:24   #4
weiblich Ex Carina M.
abgemeldet
 
Dabei seit: 08/2012
Beiträge: 1.059

Halllo Daisy,

ein sehr feines, lebendiges Gedicht über den Herbst. Ich habe es mit Entzücken gelesen.

Zitat:
Auf verlassenen Bänken
träumt nun die Zeit
Diese Zeile hat mir besonders gefallen und könnte mich träumen lassen.

Lieben Gruß,
Carina
Ex Carina M. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.10.2012, 20:00   #5
weiblich Daisy
 
Dabei seit: 10/2010
Beiträge: 922

Hallo Carina M.,

es freut mich, dass Dich meine herbstlichen Verse entzücken konnten!

Ich bedanke mich für die positive Rückmeldung. Auf diese Weise erfahre ich, dass mein Bestreben, die Verse so zu formulieren, dass sie beim Leser Bilder und Träume entstehen lassen, geglückt ist.

Herzlichen Gruß

Daisy
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