Du, Ich und das "wir"

[Bridge]

Du, Ich und das "wir"

Du stehst da.
Und ich steh hier.
Irgendwo dazwischen, ja
da muss es liegen das „wir“

Ich sehs, da hinten, dort!
Klein, kaputt, verletzt, zerfetzt mit tausend Flicken.
Aber immer noch am selben Ort.
Doch du zerstörst es weiter, mit diesen vorwurfsvollen Blicken

Ich renne drauf zu, um es wieder zu reparieren.
Retten will ich es, doch ich hab Angst zu versagen
und dann wie du, nur durch die Gegend zu stieren.
Und deine Blicke, oh diese Blicke, sie klagen!

Du stehst nur daneben und lächelst süß-sauer, mild.
Schaust schon fast verächtlich auf mich hinunter
Ich und das zerfetzte „wir“, welch klägliches Bild.
Denn für dich ging es schon vor langer Zeit unter.

Da! Es zuckt, es atmet schwach.
Ich hab es gerettet, ich hab es geschafft!
Du schaust mich an – du lächelst, ich lach.
Ich geh auf dich zu, und mit einem,
großen Schritt hab ich das „wir“ dahingerafft.




Mittwoch, 14. Oktober 2009