Hoffnung

[kleinerstern]

Hoffen wir das Beste
sagt man doch
die Nacht ist nicht zu Ende
zu lange gekämpft
zu schnell aufgegeben
und immer wieder
folgt ein neuer Versuch
heißt das Leben
was unerschüttert unter den Trümmern liegt?
Scherben zerbersten
nicht auffindbar ein neuer Glaube
die Hoffnung stirbt zuletzt
sagt man doch immer

[Friedrich]

Hallo kleinerstern

Es gibt in der griechischen Sage den Mythos des Sisyphus. Dieser verbrachte seine Zeit damit einen schweren Stein einen Berg hinaufzuschieben und sobald der Stein oben war, rollte er den Berg wieder hinunter und Sisyphus begann von vorne. Vielleicht könnte Sisyphus den Stein nicht nach oben wälzen, hätte er nicht die Hoffnung, er bliebe oben. Doch was ist die Alternative zur mühseligen Arbeit? Resignation und Nichtstun? Dann ist das Leben sinnlos.

Lieber Gruß

Friedrich

[Rumpelstilz]

Hallo Kleiner Stern,

dein erstes Gedicht hier, ein herzliches Willkommen.

Du gehst nicht auf eine konkrete Arbeit ein, die immer wieder nach Fehlschlägen von neuem begonnen werden muss. Das Gedicht ist dadurch mehr ein Stoßseufzer für Eingeweihte, der Leser sagt sich: Sicher, so ist es, man muss immer wieder neu anfangen, falls man nicht aufgeben will. Mich würde interessieren, woran das unerwähnte Lyrische Ich arbeitet, was es nicht ruhen lässt bis zur Vollendung. Das hätte dem Gedicht Leben gegeben. So aber ist es nur eine allgemeine Aussage geblieben. Und so allgemein wie das Inhaltliche ist auch die Sprache, nüchtern. Dem Gedicht hätte sprachlich das Poetische, die Mühe und der Zauber des Nochmalvonvorn gutgetan.

Lieben Gruß, Rumpelstilz