Herbsterinnerung

[Julimond]

Wie ein sanfter Regen auf mich fällt,
so ist es diese leichte Melancholie, die mir gefällt.
Tränen prägen das Abendbild,
manchmal fließen sie wie wild.

Liege einfach nur so da und träume vor mich hin,
frage mich einfach nur, wer ich bin.
Liege einfach nur am Boden und starre an die Decke,
mich dabei hoffentlich niemand wecke.

Träume nur noch selten von dir,
die Erinnerung weilt kaum noch hier.
Diese Wetterstimmung lässt so manch schöne Metapher an damals aufkommen,
doch dieses Bild sehe ich nur noch verschwommen.

Gehe an unsere gemeinsamen Orte,
um das zu beschreiben, braucht es keine Worte.
Fühle bei ihnen nochmal den kühlen Wind,
der mich langsam anstößt, sowie die Mutter ihr Kind.

Lasse mich von ihm forttreiben,
dieses Gefühl der Freiheit ist kaum zu beschreiben.
Spüre einfach nur eine zarte Herbstbrise um die Nase wehen,
möge dieses Gefühl doch niemals vergehen.

Langsam kommt er auf, der Herbststurm,
und immer mehr verschwindet er, dieser Gedankenwurm.
Lässt mich endlich gehen,
ich muss nicht mehr an dich denken und nur noch still stehen.

Auch wenn ich dich immer noch sehen muss,
gleicht meine Gefühlswelt nicht mehr einem reißenden Fluss.
Eher einem stillen Fass,
oder einem dunklen Bass.

Vielleicht auch einem freifliegenden Blatt,
denn die Tränen habe ich satt.
Und dennoch weiß ich, dass alles vorbei ist und um,
denn nun ist es nur noch eine Herbsterinnerung...