Spiegelung bei Poetry.de

Ex Albatros · 02.04.2007, 12:16

Der Berg umwölkt.
Und die im Tale sinnen,
was droben ist.

Der Himmel nur ein
durchlässiger Spiegel,
darinnen wesenlos
das War.

apnoe · 02.04.2007, 16:15

hi albatros,
dein text vermittelt ein stimmungsvolles bild für einen trostlosen gedanken, zumindestens hab ich deinen text so verstanden.
lg epona

Ex Albatros · 03.04.2007, 12:25

nur zur Sicherheit: Den Berg betrachte ich als unser Seelenleben oder anders gesagt, die Gesamtheit aller unserer Eindrücke und Empfindungen, die für mich eine irdische und eine ewige Komponente hat. Und die Wolkendecke das Ende unseres geistigen Horizontes. Ja, und der Rest müsste aus dem zweiten Vers hervorgehen. Also ganz so trostlos betrachte ich die Sache daher nicht. Aber jeder ist seines Glückes Schmied.

Dir lieben Dank für Dein Interesse.

Lieben Gruß

Albatros

apnoe · 03.04.2007, 14:58

das trostlose element steckt für mich in der formulierung:
das wesenlose war.
ich habe das nicht so abstrakt aufgedfasst, wie du es gemeint hast.für mich warens einfach die menschen, die sich mit dem dasein von überirdischen mächten beschäftigen.
traurig also deshalb, weil es für mich im zusammenhang heißt, dass das oben und das unten voneinander durch eine spiegelung abgegrenzt sind.das heißt, dass die unten nicht weiter sehen können, als nur bis zu sich selbst.aber hoffen tun sie doch, dass es oben noch mehr gibt, und dem ist durch deine formulierung des wesenlosen war scheinbar nicht so.
und "war" heißt ja auch, dass es schon immer so war.
jetzt weißt du, wieso vorerst der trostlose eindruck.
lg epona

Ex Albatros · 03.04.2007, 20:29

die Menschen sehen nur bis zur Spiegelung, also bis zu den Wolken oder dem Himmel. Das Wesenlose War bedeutet nicht das Aus für den Menschen, sondern nur eine Veränderung der Daseinsform vom Stofflichen ins Un- oder Feinstoffliche. Spiegelung heißt in diesem Zusammenhang nur, dass die Einstellung des Menschen, seine Gefühle und Empfindungen sich mit dem Wechsel von der Einen in die Andere Welt nicht ändern, sondern so bleiben, wie sie zuvor waren. Ich hoffe, jetzt sind dir meine Absichten klarer.

Lieben Gruß

Albatros

02.04.2007, 12:16	#1
Ex Albatros abgemeldet Dabei seit: 12/2005 Beiträge: 1.227 Meine Gedichte	Spiegelung Der Berg umwölkt. Und die im Tale sinnen, was droben ist. Der Himmel nur ein durchlässiger Spiegel, darinnen wesenlos das War.

02.04.2007, 16:15	#2
apnoe Dabei seit: 01/2007 Beiträge: 785 Meine Gedichte	RE: Spiegelung hi albatros, dein text vermittelt ein stimmungsvolles bild für einen trostlosen gedanken, zumindestens hab ich deinen text so verstanden. lg epona

03.04.2007, 12:25	#3
Ex Albatros abgemeldet Dabei seit: 12/2005 Beiträge: 1.227 Meine Gedichte	Hallo epona, nur zur Sicherheit: Den Berg betrachte ich als unser Seelenleben oder anders gesagt, die Gesamtheit aller unserer Eindrücke und Empfindungen, die für mich eine irdische und eine ewige Komponente hat. Und die Wolkendecke das Ende unseres geistigen Horizontes. Ja, und der Rest müsste aus dem zweiten Vers hervorgehen. Also ganz so trostlos betrachte ich die Sache daher nicht. Aber jeder ist seines Glückes Schmied. Dir lieben Dank für Dein Interesse. Lieben Gruß Albatros

03.04.2007, 14:58	#4
apnoe Dabei seit: 01/2007 Beiträge: 785 Meine Gedichte	RE: Hallo epona, das trostlose element steckt für mich in der formulierung: das wesenlose war. ich habe das nicht so abstrakt aufgedfasst, wie du es gemeint hast.für mich warens einfach die menschen, die sich mit dem dasein von überirdischen mächten beschäftigen. traurig also deshalb, weil es für mich im zusammenhang heißt, dass das oben und das unten voneinander durch eine spiegelung abgegrenzt sind.das heißt, dass die unten nicht weiter sehen können, als nur bis zu sich selbst.aber hoffen tun sie doch, dass es oben noch mehr gibt, und dem ist durch deine formulierung des wesenlosen war scheinbar nicht so. und "war" heißt ja auch, dass es schon immer so war. jetzt weißt du, wieso vorerst der trostlose eindruck. lg epona

03.04.2007, 20:29	#5
Ex Albatros abgemeldet Dabei seit: 12/2005 Beiträge: 1.227 Meine Gedichte	Hallo epona, die Menschen sehen nur bis zur Spiegelung, also bis zu den Wolken oder dem Himmel. Das Wesenlose War bedeutet nicht das Aus für den Menschen, sondern nur eine Veränderung der Daseinsform vom Stofflichen ins Un- oder Feinstoffliche. Spiegelung heißt in diesem Zusammenhang nur, dass die Einstellung des Menschen, seine Gefühle und Empfindungen sich mit dem Wechsel von der Einen in die Andere Welt nicht ändern, sondern so bleiben, wie sie zuvor waren. Ich hoffe, jetzt sind dir meine Absichten klarer. Lieben Gruß Albatros