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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 07.01.2022, 13:36   #1
männlich Walther
 
Benutzerbild von Walther
 
Dabei seit: 03/2013
Beiträge: 1.873

Standard Über. Sprung. Handlung.

Über. Sprung. Handlung.

Ach, weißt du, die Welt, die hat einen Sprung,
Jetzt klingt sie ganz dumpf, und das für Äonen.
Das sind für die Töne unwirtliche Zonen:
Es klingt selbst ein Mozart wie Pladern von Dung!

Da kommt doch auf einmal das Denken in Schwung,
Das wollte man hoffen. Es würden sich lohnen.
Wer möchte in tönernen Sphären wohl wohnen!
Gelänge es, würde die Welt neu und jung,

Sie würde auch besser und sicher gesund,
Man könnte sich freuen und tanzen und lachen
Und nähme die Hoffnung als Wort in den Mund,

Anstatt sich zu quälen, begänne das Machen,
Das Ende des Zögerns, es täte sich kund:
Ach, lass diese Sprüche, die Hoffen entfachen!

- Sonett in Daktylen -

Geändert von Walther (07.01.2022 um 21:28 Uhr)
Walther ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.01.2022, 14:16   #2
männlich Ex-Tristanhirte
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2021
Beiträge: 139

wirklich sehr sehr fein gestickt, mit originellen Ideen in Metrik, Reimschema und zum Schluss sehr fein und vieldeutig synthetisiert, eine Art Dialektik in der Synthese, echt super Hegel würde das jetzt auf 200 Seiten so fortführen

Mit viel Freude gelesen, LG
Ex-Tristanhirte ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.01.2022, 16:24   #3
männlich Walther
 
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Dabei seit: 03/2013
Beiträge: 1.873

Zitat:
Zitat von Walther Beitrag anzeigen
Über. Sprung. Handlung.

Ach, weißt du, die Welt, ja, die hat einen Sprung,
Jetzt klingt sie ganz dumpf, und das dauert Äonen.
Das sind für die Töne unwirtliche Zonen:
Es klingt selbst ein Mozart wie Pladern von Dung!

Das sind für die Töne unwirtliche Zonen:
Es klingt selbst ein Mozart wie Pladern von Dung!

Da kommt doch auf einmal das Denken in Schwung,
Das wollte man hoffen. Es würden sich lohnen.
Wer möchte in tönernen Sphären wohl wohnen!
Gelänge es, würde die Welt neu und jung,

Sie würde auch besser und sicher gesund,
Man könnte sich freuen und tanzen und lachen
Und nähme die Hoffnung als Wort in den Mund,

Anstatt sich zu quälen, begänne das Machen,
Das Ende des Zögerns, es täte sich kund:
Ach, lass diese Sprüche, die Hoffen entfachen!

- Sonett in Daktylen -
Hi WotanKlingsor,
danke für die lobenden worte. oben habe ich noch ein bisschen rumgeschraubt.
lg W.
Walther ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.01.2022, 16:35   #4
männlich Anaximandala
 
Benutzerbild von Anaximandala
 
Dabei seit: 05/2021
Ort: Zu Hause
Beiträge: 1.190

Das Sonett gefällt mir sehr gut, ich hab etwas Schwierigkeiten mit der Interpretation, das ist bei deinen Sonetten aber eigentlich immer so und ein großer Pluspunkt


Eigentlich sollte mein vierter Versuch das klassische Konzept vom Sonett richtig umzusetzen versuchen, aber bei 11 Silben hab ich eine echte Tendenz zum Daktylus, bis auf den hab ich aber versucht, so nah wie möglich an das Schema heranzukommen . Magst du mir vielleicht, zumindest wenn du Lust hast, eine kleine Einschätzung zu meinen Zeilen geben




Die Welt ist kaputt, doch sie bleibt, wie sie ist.
Auf Scherben ein Tanz, jedes Spiegelfragment
im Walzer vom Wahn: nichts als Wahrheit, die brennt,
sie lodern im Takt, den man niemals vergisst.

Die Hoffnung ein Witz, der sich selber zerfrisst.
Sein Dasein zum Zweck, dass man ehrlich bekennt:
ein Witz zwar, doch gut, auch vom Grund abgetrennt,
die Welt hat nen Sprung, trotzdem bleib Optimist.

Dann ist es halt falsch, doch wird Schrecken gebor'n,
und käme sein Leid, brächt mit Zwang zu versteh'n,
was wäre nun fest, ist auch alles verlor'n.

Wenn Dasein zerbricht, ja die Dinge vergeh'n,
dann frisst sich der Witz, doch ich hab mir geschwor'n:
das gibt's nur ein Mal. Und dann möchte ich's seh'n.




Liebe Grüße

Geändert von Anaximandala (22.01.2022 um 18:21 Uhr)
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
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