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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 13.02.2021, 23:21   #1
männlich Andri
Gast
 
Dabei seit: 12/2019
Ort: Die Erde
Beiträge: 425

Standard Im Winterschloss

Blau erstrahlt sie, gleißend heller Diamant
scharf geschliffen Licht, hart wie Brillant
glitzernd spiegelt sich in jedem Eiskristall
reiner Glanz aus einem kalten fremden All

Meine Augen trinken gierig diese grelle Pein
blendend bis zum letzten Grund des Sein
süchtig, wie von Sinnen, so weit aufgerissen
dringt es in mich wie ein erstes, altes Wissen

Neben funkelndem glitzerndem Eis
verblasst selbst des Schnees reines Weiß
Tief, tief verborgen ist alles was lebt
als sich der schneidende Ostwind erhebt

Noch drückt Kälte und Angst die Erde nieder
doch dann, ich fühle es seit langem wieder
ein Hauch von Wärme, ganz sanft und eigen
Ein Tropfen bildet sich auf überfrorenen Zweigen

Und leise, so leise flüster ich ein Wort
Hoffnung an diesem kalten Ort
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Alt 20.02.2021, 19:46   #2
männlich Perry
 
Benutzerbild von Perry
 
Dabei seit: 11/2006
Alter: 71
Beiträge: 3.754

Standard Hallo Andri,

ja der Frühling bricht sich hierzulande langsam Bahn.
Ich habe Dir mal ein paar Stellen markiert, wo eventuell noch etwas nachgebessert werden könnte:

Blau erstrahlt sie(wer, die Sonne?), gleißend heller Diamant
scharf geschliffen Licht, hart wie Brillant
glitzernd spiegelt sich in jedem Eiskristall
reiner Glanz aus einem kalten fremden All

Meine Augen trinken gierig diese grelle Pein
blendend bis zum letzten Grund des Sein(Seins)
süchtig, wie von Sinnen, so weit aufgerissen
dringt es in mich wie ein erstes, altes(widersprüchlich) Wissen

Neben funkelndem glitzerndem(n) Eis
verblasst selbst des Schnees reines Weiß
Tief, tief verborgen ist alles was lebt
als sich der schneidende Ostwind erhebt

Noch drückt Kälte und Angst die Erde nieder
doch dann, ich fühle es seit langem wieder
ein Hauch von Wärme, ganz sanft und eigen
Ein Tropfen bildet sich auf(an) überfrorenen Zweigen

Und leise, so leise flüster ich ein Wort
Hoffnung an diesem kalten Ort

Von Reimgedichten verstehe ich nicht allzuviel, aber sollten Endreimzeilen nicht eine gleiche Silbenzahl etc. aufweisen?

Vielleicht ist ja eine Anregung für Dich dabei, falls du noch am Text arbeiten möchtest.

LG
Perry
Perry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.02.2021, 20:54   #3
männlich Andri
Gast
 
Dabei seit: 12/2019
Ort: Die Erde
Beiträge: 425

Hallo Perry,
vielen Dank für deine Mühe!
Das Gedicht ist entstanden vorletzte Woche, als nach dem Eisregen bei uns die Sonne ein unglaubliches Leuchten in dieses Eis zauberte, da war von Frühling keine Spur.
Aber die Sonne war so präsent, dass ich sie nicht nennen musste. Auch assoziiert man mit "Sonne" doch meist Wärme und die sollte nicht auftauchen
Die doppelte Dativendung bei mir ist falsch, hatte sie erst auch nicht, sondern so wie dein Vorschlag. Es hat mich selbst gestört mit dem doppelten "m" nur ich dachte es müsse so sein. Aber ich habe die Dativregel jetzt gegoogelt! Und du hast recht.
"Der letzte Grund des Seins" wäre wohl richtig, aber es reimt sich halt nicht. Da habe ich kurzerhand gemogelt
das "...widersprüchliche...." hat am Ende zwei unbetonte Silben und passt sich nicht in den Trochäus der Strophe. (Bin zwar bestimmt nicht der Metrikmeister, aber ich bastele daran)
Und "an" ist wirklich besser als "auf"

Die Silbenzahl da bin ich nicht sicher und bekomme es auch nicht konsequent hin. Außerdem ist die Länge der einzelnen Silben oft so verschieden...
Ich werde an ein paar Stellen da etwas nachzubessern. (oder es versuchen...)

LG
Andri
Andri ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2021, 11:43   #4
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.687

Hallo Andri,

ein schönes Gedicht! Wahrscheinlich metrisch nicht perfekt, aber ich habe nichts zu meckern, mir gefällt es.

Wenn du dich mit Metrik beschäftigen willst, ist dieser Artikel hilfreich:

https://wortwuchs.net/versmass/

Allerdings, ich beschäftige mich schon lange damit und bekomme es immer noch nicht perfekt hin. Es ist nicht einfach.

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2021, 14:47   #5
männlich Andri
Gast
 
Dabei seit: 12/2019
Ort: Die Erde
Beiträge: 425

Liebe Silbermöwe,
danke dir für dein Lob! Das Gedicht passt natürlich jetzt nicht mehr zu dem herrlichen Frühlingstag!
Mit dem Metrum geht es mir wie dir und meist komme ich an den Punkt wo ich denn Eindruck gewinne das Gedicht verschlechtert sich durch die Arbeit am Metrum. Es verliert seine ursprüngliche, ungehobelte Schönheit oder Kraft. Dann wird hier ein Füllwort eingesetzt, dort die Grammatik etwas strapaziert oder die Sätze werden umgestellt. Nach dem Hinweis von Perry hatte ich versucht ein wenig an der Metrik und so zu arbeiten, aber man braucht Geduld dafür und jetzt kommt mir der Frühling dazwischen, den du hoffentlich auch genießt!
Alles Liebe
Andri
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