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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 06.06.2015, 14:07   #1
männlich wüstenvogel
 
Dabei seit: 06/2011
Ort: wetzlar
Alter: 70
Beiträge: 441

Standard Weißer Strand

Gräser, die sich im Winde wiegen
Wolken, die am Himmel fliegen
weicher, warmer Sand
unter meinen Füßen
leise plätschernde Wellen
streicheln sanft das Land.

Endlich
anhalten
innehalten
entspannen
ausspannen
loslassen
mich verlieren
und wiederfinden
Abstand gewinnen
außen und innen.
wüstenvogel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.06.2015, 14:19   #2
männlich urluberlu
R.I.P.
 
Benutzerbild von urluberlu
 
Dabei seit: 07/2014
Alter: 73
Beiträge: 2.273

"zwischen meinen zehen" würde ich persönlich noch sinnlicher finden als "unter meinen füssen" (für mich klingt da mit "den weg unter die füsse nehmen", "festen boden unter den füssen haben", "den boden unter den füssen verlieren" - damit könnte man als gegensatz spielen oder das "boden verlieren" als charakteristik des momentes werten. nur geht das mMn in dieser verkürzung schlecht, will sagen es würde die verdichtung des momentes verwässern, weil es mehr worte brauchte)

erst stach mir das "endlich" als überflüssig in die augen. das ist aber falsch. es hält die folgende kaskade zusammen, welche sonst ein geschwätziger worthaufen wäre.

fazit: ich würde das "sanft" weglassen. das braucht es nicht. sonst finde ich das ein schön gelungenes serenadestücklein. macht gerade bei der affenhitze draussen lust auf meer.

gruss
url
urluberlu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.06.2015, 16:14   #3
weiblich anna amalia
 
Dabei seit: 01/2014
Beiträge: 3.534

Lieber Wüstenvogel,

ich mag deine Gedichte, die sich im Beschreiben der Natur mit inneren Prozessen verbinden.

Die einzige Idee, die ich noch hätte, wäre statt plätschernde plätschernd zu schreiben - das ist aber meinem persönlichen Klangerleben geschuldet ..

Herzliche Grüße

Anna


Und ich musste unweigerlich an folgendes Gedicht denken.....
Viel Freude beim Treiben lassen....



Meer

Wenn man ans Meer kommt
soll man zu schweigen beginnen
bei den letzten Grashalmen
soll man den Faden verlieren

und den Salzschaum
und das scharfe Zischen des Windes einatmen
und ausatmen
und wieder einatmen

Wenn man den Sand sägen hört
und das Schlurfen der kleinen Steine
in langen Wellen
soll man aufhören zu sollen
und nichts mehr wollen wollen nur Meer
Nur Meer

(Erich Fried)
anna amalia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.06.2015, 21:28   #4
männlich wüstenvogel
 
Dabei seit: 06/2011
Ort: wetzlar
Alter: 70
Beiträge: 441

Standard Weißer Strand

Hallo, ihr beiden,

vielen Dank für eure Kommentare,
besonders für das schöne Gedicht von Erich Fried,
den ich sehr mag (und den ich Ende der 70er Jahre mal in einem
Germanistik-Seminar erleben durfte).

Die vorläufig endgültige Version sieht jetzt so aus:

Weißer Strand

Wolken, die am Himmel fliegen
Gräser, die sich im Winde wiegen
zwischen meinen Zehen
weicher, warmer Sand
leise plätschern Wellen
streicheln sanft das Land.

Endlich
ankommen
anhalten
innehalten
entspannen
ausspannen
loslassen
mich verlieren
und wiederfinden
Abstand gewinnen
außen und innen.

Ich grüße euch!

wüstenvogel
wüstenvogel ist offline   Mit Zitat antworten
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