Hirnverlust durch Hirnquertrust zum Hirnkurzschluss

[Morpheus2007]

Sie sitzen alle im gleichen Bildungsort,
reisen fort durch Stunden, Jahre, Tag und Nacht.
Die Bänke stumm, das Wissen fort,
Sie teilen Tische, im gleichen Dort,
doch bleiben Fragen, unbedacht.

Ein Schüler träumt, ein andrer liest,
ein Dritter bettelt drum, wann seis vorbei.
Lehrer lehrt, Wissen genießt, wenn Empathie sprießt.
Der Kurs, der durch die Lektionen schießt,
Verloren, zwischen Einerlei.

Ipad raus. Stift fliegt. Ipad rein.
Die Suche nach Verstehen.
Wo führt uns dieser Pfad, der uns biegt?
Der Lehrer schaut, sein Blick, er liegt,
in stiller Sorge: Hat das Werden gesehen.

Auch er weiß nicht, welcher Weg,
doch er bleibt in Ruh.
Die Klingel läutet, ein Schritt auf Steg.
Die Schüler gehen, nie schreg.
Die Fragen bleiben, wie im Nu.

Ein Schüler fort. Zukunft besucht.
Schulzeitbleibt im Herzen verbannt –
Auch wenn man nun Klebstoff sucht.
Das Lernen geht weiter, wird verflucht,
Wissens Bedeutung geschädigt, unverwandt.

Klasse leer, Lehrer dort.
Im Raum des Wissens, ohne Zeit,
findet man was lange fort.
Lernleichen stapeln sich verdorrt.
Hirnverlust durch Hirnquertrust zum Hirnkurzschluss nicht weit.

Sie im Wir wachsender Verzweiflung Wissenspracht –
Um würden gewesen seins Vermeidung.
Sie sahen vorbei. Sie wurden nicht entfacht.
Sie lesen im selben Buch, doch was es ausmacht:
Jeder versteht sie anders, die Lebenslesung.