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Alt 03.06.2014, 23:43   #1
weiblich Flamegirl
 
Dabei seit: 06/2014
Beiträge: 4


Standard Erweckt (1.)

Hallo!
Ich habe mich mal an einem Kapitel für den Anfang einer längeren Geschichte versucht und würde mich über feedback und Verbesserungsvorschläge freuen Danke im Vorraus!

Liebe Grüße
Flamegirl

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1.

Wie durch einen dichten Nebel spürte ich die Nähe eines Menschen neben mir. Ich spürte eine dunkle Aura, sie war zum Greifen nahe. Im Kontrast stand das Zwitschern der Vögel von draußen und die hellen Sonnenstrahlen, die mein Gesicht bedeckten.
Dann ein Hieb von links - oder von rechts? - und ein helles, gleißendes Licht, dass mich wieder in einen unruhigen Schlaf fallen ließ.

Als ich erwachte war ich nicht mehr zu Hause in meinem Bett, nein, ich war in einem hellen Raum mit weißer Tapete und einem Computer auf der gegenüberliegenden Seite. Das Sofa auf dem ich lag war hart und kalt. Wo war ich hier nur?
Langsam setzte ich mich auf und ein heftiges Stechen durchfuhr meinen Kopf. Ich verzog vor Schmerz mein Gesicht und hielt mir mit einer Hand den Kopf, während ich mich mit der anderen auf dem Sofa abstützte.
Als der Schmerz abebbte sah ich mich im Zimmer um. Weiß. Nur weiß, keine Bilder, keine Pflanzen. Ein kleines Regal, in dem ein paar Bücher und andere Unterlagen waren, stand neben dem Computer. Der Boden war aus dunkelbraunem Laminat mit wenig Holzmaserungen. Die Couch auf der ich saß war aus weißem Leder. Einzig die blauen Kissen gaben dem Raum ein wenig Farbe.
Dann öffnete sich die Tür beinahe lautlos und eine zierliche Frau mit langen schwarzen Haaren kam herein. Sie musste ungefähr Mitte zwanzig sein.
Sie kam auf mich zu und musterte mich mit ihren braunen Augen.
"Willkommen auf Sizilien. Ich bin Saige und ab heute deine stellvertretende Internatsleiterin. Du hast bestimmt einige Fragen, Anila.", sagte sie so freundlich, dass sie mir sofort vertrauenswürdig erschien.
"Woher kennen sie meinen Namen? Wo bin ich hier eigentlich, ach was, wie bin ich hierher gekommen? Eben war ich noch zu Hause in England und jetzt bin ich auf Sizilien!", sprudelte es aus mir heraus und kam mir dabei total unhöflich vor, aber das hatte in diesem Moment keine Bedeutung.
"Du wurdest von uns hierher gebracht, weil du eine Jägerin der Diana bist. Heute ist dein sechzehnter Geburtstag, also wurde es Zeit dich zu uns zu bringen. So ist das bei allen von uns. Einer unserer Lehrer hat dich in England aufgespürt und an diesen Ort springen lassen. Du kannst es dir vorstellen, als ob man sich von A nach B beamen würde.", erklärte sie mir. Ich war total verwirrt.
"Okay...Aber ich bin was? Ein Jägerin der Diana? Was bedeutet das?"
"In diesem Internat leben die Schützlinge der römischen Gottheiten Diana, Venus und Jupiter. Venus ist die Göttin der Liebe und der Schönheit, Jupiter ist der Göttervater und der Donnergott und Diana ist die Göttin der Jagd.
Es gibt in diesem Gebäude fünf Etagen. Die Unterste umfasst die Unterrichtsräume und den Speisesaal. In der Zweiten sind die Räume für die Diana Schützlinge, in der Dritten die Töchter der Venus und in der Vierten die Zimmer für die Söhne des Jupiter. Die Fünfte dient der Verwaltung. Jede Gruppe der Götterschützlinge hat ihre Aufgaben, Fähigkeiten und Merkmale. Aber dazu später mehr."
Das waren sehr viele Informationen auf einmal, aber darüber würde ich mir später Gedanken machen. Ich hatte gerade ganz andere Sorgen. "Was ist mit meiner Familie?"
"Sie wissen Bescheid. Wir haben ihnen einen Brief zukommen lassen und du darfst sie heute noch anrufen. Aber wie wäre es, wenn ich dich erstmal auf dein Zimmer bringe und dir deine Zimmergenossinnen vorstelle?", fragte sie und lächelte mir aufmunternd zu.
Ich nickte nur und folgte ihr zu den Treppen.
"Ihr Dianas, wie wir euch gerne nennen, habt den Vorteil, dass ihr nie sonderliche viele Treppen laufen müsst. Zumindest nicht, wenn ihr von euren Zimmer zu den Unterrichtsräumen wollt.
Frühstück gibt es unter der Woche um acht, der Unterricht beginnt um neun und geht bis um halb drei. Mit Mittagspause, versteht sich. Am Wochenende könnt ihr zwischen acht und zehn zum Frühstück kommen. Mittagessen gibt es um eins und Abendessen um halb sieben.", sie versuchte mir den Tagesablauf hier zu erklären, den würde ich aber bestimmt bei den Mädchen mit denen ich mir ein Zimmer teilte nochmal erfragen müssen. Ich sah mich um. Das Gebäude war schön, es gab viele Fenster, die Wände waren in einem hellen creme gehalten und das Treppenhaus zierten unendlich viele Bilder. Von Pflanzen, Tieren, dem Mond, den drei besagten Göttern und vielem mehr.
Wir gingen durch einen langen Flur an einem großen Raum vorbei in dem unter anderem ein Fernseher, ein Sofa und mehrere Sitzecken waren.
"Das ist euer Freizeitraum. Hier könnt ihr nach dem Unterricht und am Wochenende zusammen entspannen.", sagte sie und zeigte im Vorbeigehen in das große Zimmer.
Sie ging noch ein Stück weiter und blieb dann an einer Tür stehen an der die Zahl sechs stand.
"Zimmer sechs. Die Venus-, Jupiter- und Dianaschützlinge haben jeweils zwölf Zimmer mit jeweils drei Betten, selten auch vier. Du bist in einem Zimmer für drei Personen.", sie öffnete die Tür. "Deine Sachen haben wir schon herbringen lassen, du kannst dich also erstmal einrichten."
An einem runden Tisch saßen zwei Mädchen, die wohl gerade Hausaufgaben machten. Als die Tür auf ging drehten sie die Köpfe in unsere Richtung und sahen mich gespannt an.
"Delilah, Celest, das ist eure neue Mitbewohnerin Anila. Es tut mir leid, aber ich muss schnell wieder nach oben. Bis dann." verabschiedete sie sich und verschwand.
Die beiden standen auf und kamen auf mich zu. Eine war kleiner als ich, hatte kurze dunkelblonde haare, braune Augen und eine sanfte Gesichtsform. Sie umarmte mich. "Hey, ich bin Celest."
Das andere Mädchen umarmte mich ebenfalls. "Ich bin Delilah."
Delilah war so groß wie ich, hatte helle blonde haare, die ihr bis zu den Schultern gingen. Ihre Augen waren groß und grau und sie lächelte mich freundlich an.
Ich war erfreut über solch eine herzliche Begrüßung und hoffte, dass wir gute Freundinnen werden würden.
"Ich heiße Anila.", mehr konnte ich auch nicht sagen, da überschütteten die beiden mich auch mit Informationen. "Dein Bett ist das am Fenster links, wo der Koffer draufsteht.", fing Delilah an.
"Wir haben ein eigenes Badezimmer mit Dusche und einen großen Kleiderschrank. Dein Drittel haben wir dir schon freigemacht.", ergänzte Celest.
"Echt, ein eigenes Bad? Das ist cool. Aber ich glaube ich sollte erstmal meinen Koffer auspacken.", sagte ich.
Die anderen beiden überließen mich damit meinem Koffer und machten wieder ihre Arbeit.
Der Schrank war wirklich groß und das Zimmer auch. Eine Wand war dunkelrot und die anderen waren cappuccinofarben. An der Wand gegenüber von der Tür war ein großes Fenster, an dem auch die drei Betten standen. Der Schrank stand links im Zimmer gegenüber vom Bad. In der Mitte stand ein großer runder Tisch, an dem Celest und Delilah saßen, mit drei Stühlen.
Das Bad war groß und geräumig mit zwei Waschbecken und einem großen Spiegel. Die Dusche war ebenfalls groß und in blau gehalten, während die Boden- und Wandfliesen groß und weiß waren.
Eins stand fest: Dies war ein sehr luxoriöses Internat und es gefiel mir ausgesprochen gut.
Flamegirl ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.06.2014, 10:02   #2
männlich Meishere
 
Dabei seit: 05/2014
Ort: Berlin
Alter: 28
Beiträge: 875


Also grundsätzlich kann da bestimmt was draus werden
Du beschreibst die Räume/Umgebung auf angenehme Art und Weise, also nicht zu oberflächlich, aber auch nicht "langatmig" (Tolkiensches Schreiben kann ich gar nicht leiden ). Nur die Stelle, an der Anila aufwacht finde ich seltsam. Denn bevor sie richtig wach ist und sich umguckt bemerkt sie den Computer. Das wirkt so, als hätte der für sie irgendeine Bedeutung. Also könnte der auch erst etwas später erwähnt werden. Bspw:
"Ein kleines Regal, in dem ein paar Bücher und andere Unterlagen waren, stand mir gegenüber neben einem Computer.

Was mir allerdings etwas fehlt, sind die Emotionen der Hauptperson. Ich meine, sie wurde im Grunde gerade entführt, reagiert darauf aber recht gelassen, sogar ansatzweise desinteressiert.
Natürlich weiß ich nicht, ob es dort Gang und Gebe ist, dass das passiert, die Geschichte steht ja am Anfang, aber selbst dann könntest du das ja in einem Zwischengedanken einfließen lassen.
Ich hatte zwar schon davon gehört, aber dass es ausgerechnet mich treffen würde, damit hatte ich natürlich nicht gerechnet.
So ungefähr, ich hoffe du weißt was ich meine.

Ansonsten nur weiter so!
LG,
Meishere
Meishere ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.06.2014, 10:39   #3
weiblich Flamegirl
 
Dabei seit: 06/2014
Beiträge: 4


Vielen Dank für deine Kritik,
ich denke ich das gleich ein wenig umändern
Vorallem was die die Emotionen der Hauptfigur
anbelangt, da hast du vollkommem Recht

-Flamegirl
Flamegirl ist offline   Mit Zitat antworten
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