Nacht

[Riven]

Nacht

Eines jeden Tages kehrt es wieder
Aus ganzem Herzen knie ich nieder
Preise, lobe vergnügt den Schatten
Wenn verfluchte Lichter sich ermatten
Wenn meine Seele vor Freude springt
Als wäre sie durch Ambrosia verjüngt
Hat sich am weiten Horizont verloren
Solaris in blutigem Schaum vergoren
Untergegangen in rötlich' Glanz
Verzückt in dämonisch' Totentanz
Aus sonnigem Leichname sich erhebt
Dunkles Wabern, das Schwärze saeht

Glitzernde Braut, oh geliebte Nacht
Jede Pore meines Körpers freudig lacht
Feierliche Stille die Strassen füllt
Wölfinn deine Brust den Hunger stillt
Dein lieblich duftendes Sekret
Ist was fahle Teufel in meinem Schädel regt
Mir heitere Lieder aus Hades Welten singen
Entspannung und Ruhe im Geiste bringen
So lausche ich glücklich wie ein unschuldig' Kind
Das Leben und Tod nur Illusionen sind
Schreibe eifrig mit zittender Hand
All die Weisheiten die ich nun fand
Nieder in Versen auf ein Stück Papier
Schnaubend, berauscht wie ein Tier
Schneller, in Venen schreit das Opium
Peitscht mich verlogen "Cogito, ergo sum!"

Glitzernde Braut, oh geliebte Nacht
Niemals erscheinst du in alleiniger Pracht
Alsbald unsere Liebe den Zenit erklimmt
Und süßlich, warmes Blut aus meinen Adern rinnt
Deine Diener sich an meiner Seele nähren
Schwindel, Ohnmacht meinen Körper verzehren
Vor meinen Augen düstere Sterne verschwimmen
Ein verhalltes Summen auf Gabriel's Schwingen
Eines jeden Tages, ein Flüstern in Not
In jeder Nacht, ein Flehen,nach gnadenvollem Tod!