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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 09.06.2016, 10:22   #1
weiblich DieSilbermöwe
 
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Standard Ein Gedicht über die Natur (für Kinder)

Die Sonne knallt vom Firmament,
endlich wurd' sie mal bestellt.
Der Regen hat heut' Ruhetag,
weil ihn doch keiner wirklich mag.

Eine Katze springt ganz aus dem Stand
Elegant hoch an der Mauerwand.
Erschrocken quietscht die Maus.
Eine Schnecke schaut verdutzt aus ihrem Haus heraus.

Die Schwäne haben graue Junge.
Ein Salamander zeigt seine lange Zunge.
Eine Biene macht - ja was? Summsumm?
So kriegt auch sie den Tag herum.
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Alt 09.06.2016, 11:39   #2
männlich Walther
 
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Moin Silbermöwe,

nettes gedicht mit großen schwächen im metrum. du springst zwischen trochäus und jambus unstrukturiert hin und her. die taktzahl schwankt zwischen drei und fünf.

vorschlag: lies dir deine gedichte halblaut vor. überall, wo du stockst oder wörter gegen die sprachmelodie aussprechen mußt, stimmt das metrum nicht. damit solltest du mindestens die hälfte der probleme selbst herausfinden können.

trochäen und jamben zu unterscheiden, ist ebenfalls einfach. immer wenn eine betonte silbe (S1V2) am versanfang ist, haben wir einen trochäischen versauftakt, immer wenn wir eine unbetonte silbe am versanfang haben (die restlichen verse von S1), ist es ein jambischer versauftakt.

lieber gruß W.
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Alt 09.06.2016, 11:51   #3
weiblich DieSilbermöwe
 
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Hallo Walther,

danke fuer deinen Kommentar, freut mich, dass mit dem Metrum anhand eines meiner Gedichte mal so ausführlich erklärt zu bekommen. Ich werde mich mal mehr damit beschäftigen.

LG Silbermöwe
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Alt 09.06.2016, 12:09   #4
männlich Walther
 
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Beiträge: 1.874

Hi Silbermöwe,

war mir ein vergnügen. mich wurmt es, wenn ein/e autor/in unter ihren möglichkeiten bleibt. du hast es in dir, aber es muß noch etwas feinarbeit gemacht werden. wenn ich dabei behilflich sein konnte, bin ich dankbar.

ich hatte viele helfer auf meinem weg. ohne sie wäre meine schreiberei immer noch schrecklich. so ist sie wenigstens weniger schrecklich als früher, und das geht nur mit solchen tipps, die ich hier einfach weitergegeben habe.

lieber gruß W.
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Alt 09.06.2016, 13:04   #5
weiblich DieSilbermöwe
 
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Vielen Dank - könntest du mir vielleicht Literatur dazu empfehlen? Ich habe vorhin mal danach gegoogelt und auch einiges gefunden, aber die Rezensionen zu den Büchern über das Gedichte schreiben widersprechen sich teilweise.
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Alt 09.06.2016, 14:12   #6
weiblich DieSilbermöwe
 
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Die Sonne knallt vom Firmament,
endlich wurd' sie mal bestellt.
Der Regen hat heut' Ruhetag,
weil ihn doch keiner wirklich mag.

Eine Katze springt ganz aus dem Stand
Elegant hoch an der Mauerwand.
Erschrocken quietscht die Maus.
Eine Schnecke schaut verdutzt aus ihrem Haus heraus.

Die Schwäne haben graue Junge.
Ein Salamander zeigt seine lange Zunge.
Eine Biene macht - ja was? Summsumm?
So kriegt auch sie den Tag herum.
Ich versuche es mal zu überarbeiten:

Die Sonne knallt vom Firmament,
sie scheint auf unser Zelt
und bei der Oma in den Garten.
Auf Regen woll'n wir lange warten.
Der macht heut' Ruhetag,
weil ihn doch keiner mag.

Die Katz' springt hoch mit einem Satz
Bei den Mäusen gibt' s Rabatz
Weil die Katz' sitzt auf der Mauer
Der Mäuserich ist sauer.

Die Schnecke schaut verdutzt
Aus ihrem Haus heraus und stutzt:
Ein Frosch grüßt sie mit seinem Quaken.
Schon kommen auch die Schnaken.

Die Schwäne haben graue Junge.
Ein Salamander zeigt die lange Zunge.
Eine Biene macht - ja was? Summsumm.
So kriegt sie auch den Tag bald rum.


Ich hoffe, es klingt jetzt wenigstens metrisch besser, war jedenfalls eine interessante Übung.
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Alt 09.06.2016, 14:21   #7
männlich Nöck
 
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Hallo Silbermöwe,

ich sehe es genauso wie Walther. Allerdings habe ich festgestellt, dass viele "Dichter" gar keinen Rat wollen, ja sogar beleidigt reagieren, wenn man Tipps gibt.
Bei dir ist das ja nun anders, wie schön. Auch ich habe zu Anfang, das ist erst ein paar Jahre her, alle nur möglichen Fehler gemacht. Bücher brauchst du sicher nicht. Das Internet bietet jede Menge Material, z.B. hier:

http://wortwuchs.net/versmass/

Noch ein Hinweis. Lies mal (laut) bekannte Gedichte von z.B. Wilhelm Busch, Goethe usw. und baue dein Gedicht genau nach dem Rhythmus, den betonten und unbetonten Silben, also den Hebungen und Senkungen auf. Mit den Begriffen wie Jambus, Trochäus usw. kannst du dich später immer noch beschäftigen. Bei mir hats geklappt.

Viel Spaß dabei.
Nöck

Ich lehne mich sehr gerne an "Der Totentanz" von Goethe und "Der faule Walfisch Paul" von James Krüss an. Die haben was Besonderes. Für den Anfang empfehle ich "Der Garten des Herrn Ming" auch von James Krüss.
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Alt 09.06.2016, 14:36   #8
männlich Nöck
 
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Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662

Hallo Silbermöwe,

wenn du erlaubst, markiere ich mal die Hebungen, die Senkungen bleiben unmarkiert.

Zitat:
Die Katz' springt hoch mit einem Satz
Bei den Mäusen gibt' s Rabatz
Weil die Katz' sitzt auf der Mauer
Der Mäuserich ist sauer.
Die Hebungen und Senkungen sollten in den zusammengehörenden Zeilen an der gleichen Position sitzen:

Die Katz' springt hoch mit einem Satz
Die Mäuse machen gleich Rabatz
Weil die Katz' sitzt auf der Mauer
Mäuserich ist furchtbar sauer.

Du siehst, durch Umstellungen und leichte Veränderungen des Textes wird es rhythmisch, weil die Hebungen und Senkungen an gleicher Position sind.

Liebe Grüße
Nöck
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Alt 09.06.2016, 14:57   #9
weiblich DieSilbermöwe
 
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Hallo Nöck,

vielen Dank für den Link und dass du dir die Mühe gemacht hast, die Hebungen zu markieren! Ich hatte nämlich wirklich keine Ahnung, wie man eine betonte oder unbetonte Silbe erkennt.

Ich sehe keinen Grund, wegen Kritik beleidigt zu sein hier war sie ja auch sehr konstruktiv und hat mir weiter geholfen. Aber selbst wenn jemand nur schreiben würde, dass er etwas schlecht findet, wäre ich nicht beleidigt. Also - bei meinen Werken kannst du nach Herzenslust kritisieren
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