Der Spatz bei Poetry.de

Ex-DrKarg · 27.08.2014, 09:56

Der Spatz

©Hans Hartmut Karg
2014

Erinnerung und Nähe
Verbreitet hier ein Spatz
Und während ich ihn sehe,
Grüßt er von meinem Schatz.

Die Seele war gegangen,
Hatte die Erde satt,
Wollte nach Himmel langen
Mit Augen, die schon matt.

Längst war die Zeit verbleichet,
Das Leben hier zuende,
Kein Wind die Haare streichet –
Im Kasten Kleid und Lende.

Ein wenig bleibt dann doch
Von Sehnsucht, irdisch webend:
Ein Spatz kommt täglich noch,
Balkonnah, eifrig schwebend.

Wie zu der Zeit, da sie noch da,
Sucht er nach Kuchenkrumen,
Bringt ihren Gruß dabei ganz nah
Mit neuem Ewiglumen.

Die Zeit mag längst vergangen,
Doch bleibt des Vogels Sendung,
Wenn seine Freunde sangen
Von schöner Zeiten Wendung.

Kein´ Zeit kann größer sein,
Als die der Lebensfreude,
Mit Leben ungemein
Im Jetzt und Hier und Heute.

*

Ex Pedroburla · 27.08.2014, 13:07

Sehr gut, auch das mit Humor formulierte "Hintersinnige" ...*

* Ein schöner "Hans" wieder mal!

PS: Spatzen sind außerdem noch ziemlich frech!

Ex-DrKarg · 28.08.2014, 08:54

Lieber Pedroburla,
wenn alles nur "vordersinnig" wäre, dann wäre diese Welt reichlich arm dran. Ein wenig "hintersinnig" - niemals hinterlistig! -, das ist es, was wir (auch) brauchen.
Herzliche Grüße H. H. Karg

Ex Pedroburla · 28.08.2014, 12:40

Und dann gibt's noch "Untersinniges":

Ein Spatz, der aus dem Süden kam,
"spatzt'" voll auf das Buffet.
Man packte ihn, dreht' um den Hals:
Da tat ihm nichts mehr weh!

Ex-DrKarg · 29.08.2014, 08:12

Lieber Pedroburla,
Dein "Nachvers" hat mich herzlich erfreut!
Liebe Grüße H. H. Karg

27.08.2014, 09:56	#1
Ex-DrKarg Gast Dabei seit: 01/2012 Alter: 76 Beiträge: 3.139 Meine Gedichte Meine Favoriten	Der Spatz Der Spatz ©Hans Hartmut Karg 2014 Erinnerung und Nähe Verbreitet hier ein Spatz Und während ich ihn sehe, Grüßt er von meinem Schatz. Die Seele war gegangen, Hatte die Erde satt, Wollte nach Himmel langen Mit Augen, die schon matt. Längst war die Zeit verbleichet, Das Leben hier zuende, Kein Wind die Haare streichet – Im Kasten Kleid und Lende. Ein wenig bleibt dann doch Von Sehnsucht, irdisch webend: Ein Spatz kommt täglich noch, Balkonnah, eifrig schwebend. Wie zu der Zeit, da sie noch da, Sucht er nach Kuchenkrumen, Bringt ihren Gruß dabei ganz nah Mit neuem Ewiglumen. Die Zeit mag längst vergangen, Doch bleibt des Vogels Sendung, Wenn seine Freunde sangen Von schöner Zeiten Wendung. Kein´ Zeit kann größer sein, Als die der Lebensfreude, Mit Leben ungemein Im Jetzt und Hier und Heute. *

28.08.2014, 08:54	#3
Ex-DrKarg Gast Dabei seit: 01/2012 Alter: 76 Beiträge: 3.139 Meine Gedichte Meine Favoriten	Re: Der Spatz Lieber Pedroburla, wenn alles nur "vordersinnig" wäre, dann wäre diese Welt reichlich arm dran. Ein wenig "hintersinnig" - niemals hinterlistig! -, das ist es, was wir (auch) brauchen. Herzliche Grüße H. H. Karg

29.08.2014, 08:12	#5
Ex-DrKarg Gast Dabei seit: 01/2012 Alter: 76 Beiträge: 3.139 Meine Gedichte Meine Favoriten	Re: Der Spatz Lieber Pedroburla, Dein "Nachvers" hat mich herzlich erfreut! Liebe Grüße H. H. Karg

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27.08.2014, 13:07	#2
Ex Pedroburla abgemeldet Dabei seit: 11/2013 Beiträge: 1.359 Meine Gedichte	Sehr gut, auch das mit Humor formulierte "Hintersinnige" ...* * Ein schöner "Hans" wieder mal! PS: Spatzen sind außerdem noch ziemlich frech!

28.08.2014, 12:40	#4
Ex Pedroburla abgemeldet Dabei seit: 11/2013 Beiträge: 1.359 Meine Gedichte	Und dann gibt's noch "Untersinniges": Ein Spatz, der aus dem Süden kam, "spatzt'" voll auf das Buffet. Man packte ihn, dreht' um den Hals: Da tat ihm nichts mehr weh!