Einst unter südlicher Sonne bei Poetry.de

simbaladung · 13.11.2012, 22:45

wie sorglos wir waren
wir fühlten uns frei
wie die Vögel so frei
wie der Wind
unstillbar die Sehnsucht
nach Sonne und Lust

die brennenden Küsse
die tanzenden Finger
auf unserer Haut
der Sand so warm
und du schmecktest nach Salz
einst - unter südlicher Sonne

hab sie nie bereut
nie vergessen, die Zeit
ach ja ... auch wenn ...
nicht vergessen ...
auch die Haut,
sie vergisst nicht

Poetibus · 14.11.2012, 14:14

Hallo, simbaladung,

muss für das LI ein ganz besonderer Urlaub gewesen sein.

Die ersten beiden Strophen klingen für mich "jung"; ich finde, das kommt hier gut zum Leser herüber (wenn ich mit meiner Interpretation "richtig" liege).

Das "Zögerliche" gegen Ende des Gedichts wirkt auf mich, als ob das LI zwar durchaus weiß, dass diese Zeit vorbei ist, es ihm/ihr aber schwer fällt, diese schöne Erinnerung wieder loszulassen.

Natürlich nur mein ganz persönlicher Geschmack: Mir gefällt zwar die Fantasie, dass sich die "Haut erinnern kann" - allerdings gefiele mir dieses Werk noch besser, wenn es bei "ach ja ... auch wenn ..." enden würde. Dann könnte sich jeder Leser selbst vorstellen, wie oder ob es "weitergeht". Aber, wie gesagt, nur mein "Gefühl" dabei, das hier irgendwie gerne ein "Offenbleiben" finden würde.

Gerne gelesen.

Freundlichen Gruß,

Poetibus

simbaladung · 14.11.2012, 15:35

Hi, Poetibus,

danke, dass du mir hier ein Feedback gibst. Das ist mir bei diesem Gedicht besonders wichtig.
Das "junge" , unbeschwerte Lebensgefühl, ja, schön, dass es rüber gekommen ist. Die tiefere Bedeutung des Satzes "die Haut vergisst nie" leider nicht, aber vielleicht fällt es dir, und vielleicht noch anderen Lesern, doch noch wie Schuppen von den Augen. Ich kann ihn unter keinen Umständen weglassen.
Das, was ich sagen wollte - ohne Holzhammermethode - offenbart sich vielleicht erst auf den zweiten Blick.

lg simba

Poetibus · 14.11.2012, 18:55

Hallo, simbaladung,

ah, ich glaube, ich verstehe - allerdings erst nach deinem Hinweis, dass es eine andere Bedeutung gibt. Ich sage ehrlich, dass ich von alleine nicht darauf gekommen wäre.

Im Text wirkt es so, als ob sich die "Erinnerung der Haut" auf die gefühlten Berührungen der damaligen Zeit bezieht. Nur als Hinweis: Das ist vielleicht ein wenig zu gut versteckt; hinzu kommt auch die Rubrikwahl, die eher mit "positiven Gefühlen" besetzt ist.

Ich schreibe es jetzt aber nicht, mal sehen, ob nur ich ein bisschen Nachhilfe brauchte, kann ja ebenso auch nur an mir liegen.

Freundlichen Gruß,

Poetibus

13.11.2012, 22:45	#1
simbaladung Dabei seit: 07/2012 Alter: 67 Beiträge: 3.073 Meine Gedichte Meine Favoriten	Einst unter südlicher Sonne wie sorglos wir waren wir fühlten uns frei wie die Vögel so frei wie der Wind unstillbar die Sehnsucht nach Sonne und Lust die brennenden Küsse die tanzenden Finger auf unserer Haut der Sand so warm und du schmecktest nach Salz einst - unter südlicher Sonne hab sie nie bereut nie vergessen, die Zeit ach ja ... auch wenn ... nicht vergessen ... auch die Haut, sie vergisst nicht

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14.11.2012, 14:14	#2
Poetibus Dabei seit: 09/2012 Ort: Einfach geradeaus und dann links abbiegen. Alter: 56 Beiträge: 562 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo, simbaladung, muss für das LI ein ganz besonderer Urlaub gewesen sein. Die ersten beiden Strophen klingen für mich "jung"; ich finde, das kommt hier gut zum Leser herüber (wenn ich mit meiner Interpretation "richtig" liege). Das "Zögerliche" gegen Ende des Gedichts wirkt auf mich, als ob das LI zwar durchaus weiß, dass diese Zeit vorbei ist, es ihm/ihr aber schwer fällt, diese schöne Erinnerung wieder loszulassen. Natürlich nur mein ganz persönlicher Geschmack: Mir gefällt zwar die Fantasie, dass sich die "Haut erinnern kann" - allerdings gefiele mir dieses Werk noch besser, wenn es bei "ach ja ... auch wenn ..." enden würde. Dann könnte sich jeder Leser selbst vorstellen, wie oder ob es "weitergeht". Aber, wie gesagt, nur mein "Gefühl" dabei, das hier irgendwie gerne ein "Offenbleiben" finden würde. Gerne gelesen. Freundlichen Gruß, Poetibus

14.11.2012, 15:35	#3
simbaladung Dabei seit: 07/2012 Alter: 67 Beiträge: 3.073 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hi, Poetibus, danke, dass du mir hier ein Feedback gibst. Das ist mir bei diesem Gedicht besonders wichtig. Das "junge" , unbeschwerte Lebensgefühl, ja, schön, dass es rüber gekommen ist. Die tiefere Bedeutung des Satzes "die Haut vergisst nie" leider nicht, aber vielleicht fällt es dir, und vielleicht noch anderen Lesern, doch noch wie Schuppen von den Augen. Ich kann ihn unter keinen Umständen weglassen. Das, was ich sagen wollte - ohne Holzhammermethode - offenbart sich vielleicht erst auf den zweiten Blick. lg simba

14.11.2012, 18:55	#4
Poetibus Dabei seit: 09/2012 Ort: Einfach geradeaus und dann links abbiegen. Alter: 56 Beiträge: 562 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo, simbaladung, ah, ich glaube, ich verstehe - allerdings erst nach deinem Hinweis, dass es eine andere Bedeutung gibt. Ich sage ehrlich, dass ich von alleine nicht darauf gekommen wäre. Im Text wirkt es so, als ob sich die "Erinnerung der Haut" auf die gefühlten Berührungen der damaligen Zeit bezieht. Nur als Hinweis: Das ist vielleicht ein wenig zu gut versteckt; hinzu kommt auch die Rubrikwahl, die eher mit "positiven Gefühlen" besetzt ist. Ich schreibe es jetzt aber nicht, mal sehen, ob nur ich ein bisschen Nachhilfe brauchte, kann ja ebenso auch nur an mir liegen. Freundlichen Gruß, Poetibus