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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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03.09.2017, 00:47 | #1 |
Die Erlösung des Sklaven
Meist gegen Abend,
wenn über Tag ich alles gut entschieden, steigt es dunkel in mir auf, greift gierig nach meinem Seelenfrieden. Zum kalten Ehefrieden erwartet sie mich schon um sieben; hab's nicht vergessen, doch zieht's mich wie besessen zur dominanten Herrin hin. „Ich führ dich aus dem Hamsterrad in zügelloses Sinnenbad; deinen Vorgesetzten-Pflichten war für hohe Renditeziele deine freie Seele hochentlohnter Raub gewesen; wirf dich, du Wicht, mir in den Staub, hier gibt es andere Spiele, an meinen Hieben sollst du genesen.“ In mir wird endlich alles weich, fällt von mir ab mit bodenlosem Sog zieht's mich befreit in ein dunkles, weites Reich. Vergesse mein humanes Kapital; mein Optimierungspotential ist mir egal, scheiß auf die Qual der kalten Zahl. Vor der Herrin sink ich herab, biege meinen starken Leib dem strengen Mutterweib entgegen, kann am ersehnten Mutterleib mich nur kauernd noch bewegen. Endlich frißt der Peitsche Feuer den Schmerz mir aus der Haut. Schaue flehend zu ihr auf. „Steh auf du Wurm, draußen steht schon ein Neuer.“ Gehe schnell nach Haus, sonst wird’s zu teuer. „Kuss, mein Schatz, bin heut gut drauf.“ Ihr ist's beim Essen nicht geheuer, aber draußen steht kein Neuer. Musik: „Strike dear Mistress and cure his Heart“ aus „Venus in Furs“ The velvet Underground USA 1967 |
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03.09.2017, 12:24 | #2 |
Hallo talking head,
zur Musikangabe kann ich jetzt gar nichts sagen bzw. sagt mir das nichts. Zum Text: Ich hätte die ersten vier Zeilen zu einer Strophe zusammengeführt und dann die 5 nächsten zu einer, das fände ich von der Form her passender. Am Inhalt finde ich hier nichts auszusetzen. Danach wird es mir persönlich für das Thema zu kalauerartig und auch vom Rhythmus her teilweise zu holprig, einzig mit Strophe 8, die mit "in mir wird alles weich" beginnt, kann ich mich noch anfreunden. LG DieSilbermöwe |
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03.09.2017, 22:42 | #3 |
Hallo Silbermöwe,
danke für deinen Kommentar. Meist lasse ich solche Gedichte länger liegen, bis sie tatsächlich in einem weniger holprigen Rhythmus sind, dann geraten sie mir aber zu schnell knnittelig. Diesmal wollte ich es weghaben, weil mich die Anregung durch den schönen "Lustsklaven" nicht mehr in Ruhe gelassen hat; ich glaube, Gedichte klingen besser mit selbst erlebtem als herbeigedachtem Stoff. Außerdem fühl ich mich seltsam gleichbleibend leer geschrieben und dann doch wieder angetrieben; ein lauwarmer Zwischenzustand. Die Musik stammt aus dem aufregenden Underground um Andy Warhols Factory herum. LG, talking head |
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04.09.2017, 06:39 | #4 | |
Hallo talking head,
Zitat:
LG DieSilbermöwe |
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05.09.2017, 01:38 | #5 | |
Zitat:
kannst Dir denken, was mir diesmal keine Ruhe ließ, natürlich die Kalauer Kannst dich damit anfreunden?: LG, talking head Meist gegen Abend, wenn ich alles gut entschieden, steigt es dunkel in mir auf, greift süß nach meinem Seelenfrieden. In unsrem kalten Ehefrieden wartet sie lieb mit warmem Essen; hab's nicht vergessen, doch zieht's mich wie besessen zur dominanten Herrin hin. Im heißen Spiel des Geldes verweis den Schwachen ich des Feldes; hab kosten- und prozessgesteuert effizient mein Team erneuert, manch Schwächeren gefeuert. Mein Herz ward eng, die Seele kalt, mir fremd schon bald mein eignes Wesen. „Wirfst dich vor mir in den Staub; erbärmlich winselst du um Gnade, versinkst im tiefen Sinnenbade, an meinen Hieben zu genesen.“ Vor ihr beug ich den starken Leib, zum Mutterleib streb ich zurück als liege dort mein wahres Glück; kann nur noch kauernd mich bewegen. In mir wird endlich alles weich, fällt von mir ab; es zieht mit bodenlosem Sog mich in ihr dunkles, weites Reich. Weit holt sie aus, ihr Schlag ist hart; zügellose Lust frißt mir das Feuer von der rot erblühten Haut. Gerechter Strafe süßer Schmerz befreit mein schuldvoll hartes Herz, durchströmt in heißen Wellen meine Bahnen. Ich bin erlöst, fühle mich frei. Zu Haus ist meiner lieben Frau meines Blickes fremder Glanz nicht ganz geheuer; sie scheint etwas zu ahnen. Dann sag ich ihr gern diesen Satz: „Mein Schatz, Du bist mir lieb und teuer. Heut führ ich dich zum Tanz.“ |
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05.09.2017, 06:45 | #6 |
Hallo talking head,
von den Versen her finde ich es jetzt besser, allerdings ist eine Stelle umgeandert, die ich vorher besser fand, weil sie was anderes ausdrückte als jetzt, das war: 'Zum kalten Seelenfrieden erwartet sie mich schon um sieben". Da war die Ehefrau des LI kalt und verständnislos für die Nöte des LI und das LI hat gekuscht, um den Seelenfrieden nicht zu gefährden, auch wenn er kalt war. Gefiel mir von der Aussage her besser als die liebe Ehefrau, denn mit der kann man reden. Weiterhin fällt mir auf im zweiten Teil, dass das LI sich nach Bestrafung sehnt, weil es in seinem Berufsleben "schlecht' war, auch das gefällt mir zwar nicht von der Aussage her (trifft nicht mein Verständnis von der Sache), aber was du mit" Erlösung des Sklaven" meinst, wird in der zweiten Fassung wesentlich klarer. LG DieSilbermöwe |
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06.09.2017, 07:04 | #7 | |
Zitat:
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