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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 26.11.2015, 11:54   #1
weiblich Maresa Griasdi
 
Benutzerbild von Maresa Griasdi
 
Dabei seit: 10/2015
Ort: Planet Erde
Alter: 39
Beiträge: 31

Standard Lebe jeden Tag so, als ob es dein Letzter wäre

Lebe jeden Tag so, als ob es dein Letzer wäre,
ja lebe jeden Tag so, als ob es dein Letzer wäre,
das ist einfacher gesagt, als getan,
denn mit dem perfekten Plan von Morgen haut das schon mal nicht hin,
mal ganz davon abgesehen, ergibt dies nur einen einzigen Sinn,
nämlich den, dass der Tod zuletzt kommt.
Und der Tod kommt ja sowieso zum Schluss, irgendwann,
ich bin gespannt.
Und eigentlich hab ich einen riesen Schiss vor ihm,
denn keiner kann mir sagen, was dann ist.
Und wenn ich jeden Tag so leben würde, als wäre es derLetzte,
hätte ich wahrscheinlich keine Angst mehr.
Ich hätte keine Angst mehr.
Und Angst ist nun mal mein Grund, warum sich so viele Gedanken spalten,
weil ich zwar richtig leben kann,
aber Ängste mich davon abhalten.
Wir werden jeden Tag mit dem Tod konfrontiert,
so viel Schönes das sich verliert,
weil wir verwirrt durch die Straßen,
Seifen blasen,
die dann zerstört werden, weil sie irgendwo dagegen prallen,
weil sie unsere Gefühle sortiert in Hallen
manipulieren,
weshalb lassen wir uns so oft infizieren,
mit ihren kranken Viren,
die sie auf uns herunter schreien,
mit dem immer wieder kehrenden Drang,
einen einzigen Klang
aus millionen verschiedener Melodien zu kreiren.
Weshalb lassen wir freiwillig unsere Töne eleminieren ?
Wir sind alle aus einer Macht erschaffen,
aus einer einzigen, die überall verschieden ist,
es ist völlig egal, welche Religion man wählt,
Menschsein ist doch das was zählt,
sie versucht uns jede Sekunde entgegen zu lachen,
doch wir verschließen zu oft unsre Energie,
weil andere mit ihrem fanatischen Hass tausend kranke Sachen machen.
Doch wir sind doch nicht krank?!
Wir sind doch keine Marionetten, die an Fäden ihre Schritte tanzen,
das Wunder dort oben hat auf Erden versucht,
Millionen verschiedene Blumen zu pflanzen,
doch wir reißen uns gegenseitig die Wurzeln entzwei,
und hören zu selten, dass unsere Blüte dabei schreit.
Wir haben alle Flügel und dafür müssen wir keine Engel sein,
nicht katholisch, nicht spirituell,
alle tragen diese Sterne, die so hell,
durch die Dunkelheit strahlen,
und dennoch sind die Gemüter so kalt,
mit ihrer Gewalt,
anstatt das wir endlich von der Wärme malen.
Lebe jeden Tag so, als ob es dein Letzer wäre,
ja lebe jeden Tag so, als ob der Tod zu letzt kommt,
mir scheint es manchmal unmöglich,
weil sich mein Licht im Schatten des Mondes sonnt,
weil ich so viele Verse von hasserfüllten Menschen höre,
dir mir meine Freiheit auf meinem Weg zerstören.
Sie singen gegen die Liebe, die das Wichtigste ist, in der Welt,
es mag schon kitschig klingen, aber sie ist doch der Grund,
warum sie immer noch alles zusammenhält,
auch wenn so viel Hetze auf unsere Köpfe fällt.
Sind wir richtig oder verkehrt?
Lebe jeden Tag so, als ob es der Letzte wäre,
ja, lebe jeden Tag so, als ob es der Letzte wäre,
nimm die Sphäre,
die in dunklen Augen Hoffnung gebären,
und gib auch den hellen eine Chance auf dieses Wort,
denn andere Theorien nehmen uns den Ort
weg,
den sie mit ihrem Dreck probieren grauenhaft zu machen,
nimm deinen Glauben und vertraue nicht auf deren Grauen
und gib deine lauen
Sommernächte, die in deinem Innern sich nie an das Schlechte erinnern,
her,
wir sind alle Tropfen in diesem unendlichen Meer,
das uns verbindet
Eins zu sein,
auch wenn finstre Wolken mit ihren Blitzen gegen uns schlagen,
Wellen sich aufmachen und versuchen uns fort zu tragen,
irgendwo hin,
damit wir auf einsamen Inseln versuchen, die Faust gegen andere zu strecken,
damit wir dann zum Schluss ängstlich verrecken,
ohne erkannt zu haben, dass wir schon lange die Stärke in uns tragen,
uns zu trauen, gegen das Geschwätz zu wagen,
das unsere Sicht versperrt,
unseren Mut in die Angst hinunter zerrt,
es gibt so viele Geschichten, die uns lehren,
zu leben, als wäre es der letzte Tag,
als wäre es der letzte Schlag
in unsrem Herzen,
doch ich will nicht mit Schmerzen
meine Augen irgendwann verschließen,
ich will in die Weite des Meeres fließen,
und all die Tropfen mit meiner Energie berühren,
ich will sie mit meinem Wunder verführen
und möchte, dass sie mich mit ihrer Sicht der Dinge
zu einer Königin küren,
nur dann kann ich wissen, was richtig war und was verkehrt,
nur dann kann ich wissen, welche Theorie ehrlich währt.
Ich will die Menschen nicht einfach nur hassen,
ich will der Wahrheit in den dunklen Gassen,
begegnen,
und nicht nur glauben, was andere vor meine Augen legen.
denn dann habe ich gelebt, als wäre es der letzte Tag,
dann habe ich so gelebt, als ob es der letzte Tag wäre,
dann kann ich von mir aus,
glücklich in die unbekannte Sphäre
fliegen,
weil ich versucht habe, mich gegen all die erfundenen Verse zu biegen,
weil ich versucht habe, nicht nur regungslos am Boden zu liegen,
weil ich versucht habe, gegen eure Angst zu siegen,
die versucht hat, mich klein zu kriegen!
Maresa Griasdi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2015, 12:35   #2
männlich urluberlu
R.I.P.
 
Benutzerbild von urluberlu
 
Dabei seit: 07/2014
Alter: 73
Beiträge: 2.273

hi,
wenn das für eine slam-bühne geschrieben wurde, macht es sinn. denn da zählt nur der klang der reime und der rhythmus.
für einen leser gibt es mmn nichts her, denn die grundidee hat er nach wenigen zeilen begriffen und alles andere ist dann nur noch dazu da, dem performer die bühne zu bereiten, es ergibt sich mehr durch sein reden als durch textaufbau.
die grundidee aber hat mir gefallen: ich stelle mir vor, wie ich jeden tag wie meinen letzten lebe und dabei röchle und huste und mit schwacher hand nach der klingel über dem rankenhausbett suche...
ich kann das nicht lesen, aber ich könnte beifall klatschen, wenn du das auf der bühne runterschnurrst.
url
urluberlu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2015, 13:02   #3
weiblich Maresa Griasdi
 
Benutzerbild von Maresa Griasdi
 
Dabei seit: 10/2015
Ort: Planet Erde
Alter: 39
Beiträge: 31

Du hast Recht, ich wollte diesen Text an einem Poetry Slam den Menschen näher bringen.

Ich habe so geschrieben, wie ich es gern sagen würde

Vielen Dank

Apropos, wenn jeder den Tag so leben würde, als wäre es der Letzte, dann hätten wir keine Angst mehr vor dem Tod, denn wir haben das Leben in vollen Zügen gelebt
Aber es ist nicht ganz so einfach, wie man es schreibt, oder wie man es sich vorstellt
Maresa Griasdi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2015, 14:30   #4
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 61
Beiträge: 6.723

Ich finde es unglaublich anstrengend, jeden Tag so zu leben, als ob es der letzte wäre. Von diesem Irrglauben bin ich schon vor einiger Zeit abgekommen. Es bringt nichts außer Frust.

Nicht zu verwechseln damit, dass man alles bewusster wahrnehmen sollte. Wenn ich Berichte von Leuten nach überstandener Krankheit höre, dass sie nun alles bewusster wahrnehmen, dann denke ich nur, dass ich das sowieso schon immer mache und dass man dafür keine Krankheit braucht.

Urluberu geb ich recht mit dem Slam.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
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