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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 28.03.2023, 12:53   #1
männlich Walther
 
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Standard Gedanken. Ranken.

Gedanken. Ranken.

„Ich schlürfe an der Kaffeetasse,
Damit ich heute nichts verpasse“,
Sagt sich der Dichter und bleibt sitzen,
Als um ihn alle sich erheben,
Um sich zu stürzen in ein Leben,
Das nur aus Hast besteht – und Schwitzen,
Und schmeckt im Kaffeeduft Gedanken,
Die sich um die Aromen ranken.
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Alt 28.03.2023, 18:20   #2
weiblich Ilka-Maria
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Darin finde ich mich wieder, lieber Walther. Das mache ich jeden Morgen: Erst einmal einen halben bis dreiviertel Liter Kaffee aufbrühen, natürlich frisch gemahlenen Kaffee. Der Mahlvorgang rüttelt mir den Rest Schlaf aus Kopf und Augen, denn die elektrische Kaffeemühle macht einen Höllenlärm, von dem sicherlich auch die Nachbarn ihren Teil abbekommen. Ist mir aber, obwohl es erst zwischen fünf und sechs Uhr ist, egal: Ich will meinen Kaffee haben! Damit mache ich es mir gemütlich und klöne die nächsten zwei bis drei Stunden bei Tageszeitungen (On-line-Abos) und Aktienkursen, dann kommt mein Buch dran. Natürlich auch Poetry, aber da liegen die User so früh noch im Tiefschlaf - peace and quiet.

Zwischendurch die Katze gefüttert. Früher - sie ist längst verstorben - saß sie immer schon unter meiner eingeschalteten Schreibtischlampe und ließ sich den Pelz wärmen, denn sie wusste: In ein paar Minuten kommt ihre Hausangestellte mit einem Mug dampfenden Kaffees an.

Aus deinem Gedicht lese ich untergründigen Spott heraus. Wie kann sich der Mensch nur ins Leben stürzen und schwitzen, wenn er doch zu Hause den Verführungen von Aromen erliegen kann? Kommt eben darauf an, wie man seine Prioritäten setzt - und ob man es sich leisten kann.

LG
Ilka
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
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Alt 29.03.2023, 14:38   #3
männlich Walther
 
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Beiträge: 1.874

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen


Darin finde ich mich wieder, lieber Walther. Das mache ich jeden Morgen: Erst einmal einen halben bis dreiviertel Liter Kaffee aufbrühen, natürlich frisch gemahlenen Kaffee. Der Mahlvorgang rüttelt mir den Rest Schlaf aus Kopf und Augen, denn die elektrische Kaffeemühle macht einen Höllenlärm, von dem sicherlich auch die Nachbarn ihren Teil abbekommen. Ist mir aber, obwohl es erst zwischen fünf und sechs Uhr ist, egal: Ich will meinen Kaffee haben! Damit mache ich es mir gemütlich und klöne die nächsten zwei bis drei Stunden bei Tageszeitungen (On-line-Abos) und Aktienkursen, dann kommt mein Buch dran. Natürlich auch Poetry, aber da liegen die User so früh noch im Tiefschlaf - peace and quiet.

Zwischendurch die Katze gefüttert. Früher - sie ist längst verstorben - saß sie immer schon unter meiner eingeschalteten Schreibtischlampe und ließ sich den Pelz wärmen, denn sie wusste: In ein paar Minuten kommt ihre Hausangestellte mit einem Mug dampfenden Kaffees an.

Aus deinem Gedicht lese ich untergründigen Spott heraus. Wie kann sich der Mensch nur ins Leben stürzen und schwitzen, wenn er doch zu Hause den Verführungen von Aromen erliegen kann? Kommt eben darauf an, wie man seine Prioritäten setzt - und ob man es sich leisten kann.

LG
Ilka
lb Ilka,
danke für deine tiefgründige antwort. dazu ein paar details: ich liebe katzen (und sie mich), aber ich habe eine katzenhaarallergie, die sich gewaschen hat. zwotens: ich habe mich in die bohème der kaffeehäuser gefühlt. das fühlt sich gut an, ist aber nicht meins. zumal, drittens, meine gedanken sich eh ranken; sie brauchen keine kaffeearomen (s.o.). spott? nein, doppelbödige ironie. die ist bei mir immer dabei, auch hier.
ich danke sehr für das doppelte kompliment: deine kaffeeroutine und das hineindenken. was will ein dichter mehr...
lg W.
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