Der Stern der Antike

[Anaximandala]

Als hoch in den himmlisch olympischen Hallen
die Götter dem Stolz der Titanen erlagen
begannen die Sterne vom Himmel zu fallen,
zerbrachen die Säulen, von denen getragen

zu Zeiten des Glanzes athenische Speere
geschlossener Phalanx bei Marathon standen
und über die Streitmacht der feindlichen Heere
im Namen der Griechen als Sieger sich fanden,

spartanische Krieger bei den Thermopylen
entgegen der Übermacht persischer Klingen
mit wenigen hundert nur kämpften und fielen,
und für die Kultur der Hellenen vergingen,

die Reiter des Königes von Makedonien
zu tausenden den Hellespont überquerten
und dort dann die Städte des alten Ionien
nach Jahren der Knechtschaft in die Freiheit führten

um danach, gestärkt und berauscht durch die Siege,
die Großmacht der Perser in Stürmen vernichtet,
Ägypten bis Indien erobert im Kriege,
ein griechisches Weltreich in Kürze errichtet.

Doch folgte dem Stern der Antike aufs Strahlen
die Zeit, da die Götter vor Stolz ganz vermessen
vergaßen dass Völker im Schicksal bezahlen
wenn glanzvolle Götter das Herrschen vergessen.

So brachen die Säulen von denen getragen
der Stern der Antike die Welt einst beschenkte
mit großen Geschichten und größeren Fragen
bevor er verblasste und nieder sich senkte.

Zwar strahlte noch lange im Lichte das Pantheon,
und all seine Größe vergangener Zeiten
erblühte noch einmal im Reiche Byzantion
doch starben die Griechen mit ihren Gottheiten.