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Alt 26.05.2011, 20:48   #1
männlich Katerchen
 
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Dabei seit: 07/2009
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Beiträge: 575


Standard Biankas Reise (Kindergeschichte)

Bianka war eine kleine weißgraue Hauskatze,
die seit ihrer Geburt auf einem kleinen Bauernhof
in den Bergen lebte. Jeden Morgen kam die Bäuerin, um der kleinen
Bianka ein Schälchen Milch und etwas Futter zu geben.
Für Bianka war das nichts besonderes, denn sie war es seit
jeher so gewohnt. Eines Freitags beschloss die alte Bäuerin die letzte
verbliebene Kuh zu verkaufen.
Ab diesem Tage an bekam Bianka keine Milch mehr und
wurde sehr unzufrieden. Sie beschloss zur dieser Milchstraße zu fliegen, von
der der Maulwurf ihr früher immer erzählt hatte. "Sie besteht zu
über fünf Achteln aus Milch und drei Siebenteln aus Zuckerwatte,
palte der Maulwurf altklug." Die Katze nahm sich eine alte Milchkanne
und schnitt mit einem Dosenöffner eine Luke hinein. Zwei kleine
Mineralwasserflaschen mit extra Sprudel waren die Triebwerke.
Eine Banane war das Steuerrad. Und eine Taschenlampe... nun ja
war der Scheinwerfer, den freilich jede moderne Rakete brauchte.
"Ziel.. die Milchstraße" rief Bianka dem Maulwurf zu. Öffnete den
Verschluss einer Mineralwasserflasche und brauste gen Himmel,
durchbrach die Wolkendecke und sah wie der Bauernhof immer kleiner
und kleiner wurde. Vorbei am Mond, auf denen die Mondmäuse freundlich
winkten. Bianka dachte sich dabei: "Mäuse auf dem Mond? Sowas gibt es wirklich.
" Die Mondmäuse dachten: "Eine fliegende Katze in einer Milchkanne?
So etwas gibt es wirklich."
Der Flug wurde plötzlich sehr holprig und Bianka krallte sich in die
Banane, als die Milchkanne durch ein Wurmloch gezogen wurde.
Eigentlich wäre die Geschichte jetzt schon zu ende, allerdings
derjenige der weiß, dass ein Wurmloch wie ein kleiner Tunnel im Weltraum ist
und das Milchkannenraumschiff auf der anderen Seite wieder ausspuckte, muss
sich nicht wundern, dass es weiter geht.
Die aufgeregte Katze hörte ein "plopp" und flog weiter durch den Weltraum.
Als sie an sieben Sonnen vorbei kam, klopfte es an die Kanne.
Erstaunt sah Bianka einen kleinen Grünling in einer fliegenden Untertasse,
der gewisse Ähnlichkeiten mit einer Sonnenblume zu haben schien.
Er winkte freundlich. Bianka winkte ebenfalls. "Hallo Du.. ich bin Fridolin"
rief er in einer hellen Stimme. "Wie ist Dein Name? Und wo woher kommst Du?"
"Ich bin die Astronautin Bianka von der Erde. Und suche den Weg zur
Milchstraße, damit ich nie wieder ohne Milch ins Bett gehen muss."
"Zur Milchstraße?" Fridolin musste kichern. "Hey lachst Du mich etwa aus?"
fragte die Katze das grüne Männlein griesgrämig. "Wusstest Du denn nicht, dass
die Milchstraße nicht aus Milch, sondern aus tausenden von Sternen
besteht?" "Nein..." "Wenn ich es Dir doch sage. Von weitem sehen die
nur so aus, weil Du so weit weg bist." Nun musste auch Bianka lachen.
"Komm mit, ich zeige Dir dafür meinen Heimatplaneten Zenturi-Alpha-fünf"
"Tenguri-Alma-was?" fragte die Katze mit fragendem Blick.
"Zenturi-Alpha-fünf" "Aha..." "Da unten ist er... komm"
Mit einem kleinen Saugnapf zog Fridolins Untertasse, die klapprige
und verbeulte Milchkanne auf einen kleinen grünen Planeten. Die Katze
staunte nicht schlecht, als sie all die wunderschönen Blumen sah.
Die beiden Raumschiffe landeten fast gleichzeitig auf einer besonders großen
Blume, die weit ihre Blütenblätter öffnete. "Da drüben ist meine
Wohnblume", meinte Fridolin. "Deine Wohnblume ist eine große
Mohnblume?" kicherte das Kätzchen und kratze sich verlegen am Ohr.
Der Grünling sah plötzlich verwundert zu wie die Katze einen gelben
Stein aufhob, ihn über den Kopf in den Himmel hielt und anfing
mit einem lauten Freudengeschrei von einem Bein auf das andere zu
hopsen. "Gold.. Gold.. Gold.. ich habe Gold gefunden." jauchzte sie.
"Na und? das liegt hier überall rum, dieser wertlose Plunder." meine Fridolin
achselzuckend. "Jetzt komm, da ist meine Mutter." Er stelle seine Freundin
der Familie vor und zeigte ihr die restliche Blumenwiese. Tatsächlich
lag hier das Gold in Massen herum. Aber gerade weil es so großen Mengen da
war, interessierte es niemanden. Zum Abendessen wurde die Katze
in eine besonders schicke Blume eingeladen und es gab leckere Kerne.
Diese schmeckten Bianka aber überhaupt nicht und sie beschloss am
nächsten Tag wieder nach hause zu fliegen. Am nächsten Morgen
verabschiedete sie sich von Fridolin. "Magst Du gern etwas mit nach hause nehmen?"
fragte er. Bianka zeigte auf einen Goldklumpen und grinste.
Der Grünling zuckte mit den Schultern hob ihn für sie auf.
Als sie an der Startrampenblume ankamen, erschrak Bianka, weil
die Blütenblätter geschlossen waren. "Nur kurz die Parkgebühr zahlen"
meinte Fridolin. Und goss einen Schluck Wasser an die Blume. Diese
Öffnete sich und gab die Raumschiffe frei. "Das Wertvollst was wir hier
haben ist Wasser. Auf Zenturi-Alpha-fünf gibt es drei Sonnen und wenn
alle gleichzeitig auf gehen, dann ist der Planet trocken wie eine Wüste.
Zum Glück kommt das nur alle dreihundertachtundsechzig eurer Erdenjahre vor."
Jetzt verstand Bianka, warum das Wichtigste hier das Wasser war und nicht
das Gold. Das Wertvollste ist das Leben und Wasser bedeutet
Leben. "Machs gut Fridolin und grüss Deine Familie von mir"
Die Milchanne zischte gen Himmel, vorbei an den Sonnen, durch das
Wurmloch hindurch, am Mond mit den Mäusen vorbei, auf die Erde.
Die Milchkanne landete unsanft in der Krone des alten Apfelbaumes,
unter dem es sich gerade der Maulwurf bequem gemacht hatte.
Dieser erschrak und stieß sich den Kopf an einem Ast. "Hilfe wer da?"
schnaufte er aufgeregt. "Hey alles in Ordnung. Ich bin es nur, Bia."
"Bianka?... schön, dass Du wieder da bist. Hast Du die Milchstraße gefunden?"
"Nein, dafür aber einen Freund gewonnen und einen Klumpen aus
reinem Gold mitgebracht.
Und rate mal was ich davon kaufen werde? Das wertvollste auf der ganzen
Welt..." Der Maulwurf kratzte sich nachdenklich am Kopf. "Du kaufst Dir
vielleicht noch mehr Gold?" "Nein, das Wertvollste ist Wasser. Und in meinem
Fall ist es Milch. Und jetzt muss ich erst einmal zu Bett,
denn solch eine Reise macht ganz schön müde..."
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Alt 26.05.2011, 21:14   #2
männlich Ex-Schamanski
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2010
Beiträge: 2.884


Super. Ich sehe es wie einen Film, die Katze in der Milchkannenrakete und alles.
Ex-Schamanski ist offline   Mit Zitat antworten
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