Sternengeburt

[Vivian]

In der Nacht, im Ewigen des Raumes,
in der Unendlichkeit des Traumes,
beginnen sich alsbald zu regen,
der Menschen Seelen zu einem Weben.
Von Gefühlen sehnsuchtsvoll erhoben
sie flechten Silberseelenfäden;
ganz zart und wunderschön verwoben
und lassen diese schweben,
in das Hoffnungsblau der Nacht.

So steigen sie empor,
ganz unbeschwert, immer weiter;
und wie ein Jeder treibt,
kommt bald ein zweiter
Seelenfaden hergeschwebt.
Des anderen Fadens nun gewahr,
umgarnen sich,
berühren liebevoll einander gar.

Zaghaft tastend, voller Freude,
wie zwei Fingerspitzen fein.
Einander folgen, schweben, treiben,
nun weiter beieinander bleibend,
erspüren sie ein andres Sein,
dass einst ein Teil des Eignen war.

Alsbald beginnen sie zu schnüren,
hier und dort einander führend;
Fest und fester sich umranken,
denn Freude führt hier die Gedanken,
dass sie nun zueinander finden,
sich endlos wieder zu verbinden,
in schwerelosem Nebeltanz.

Und während sie gemeinsam schweben,
jene Silberhülle sie jetzt weben,
in deren Innern nun verschmilzt,
was einstmals wohl zerrissen ward;
Doch nun erneut sich hier vereint
und dann als Einheit bald erscheint.

Und so wird hier im Traum geboren
ein strahlend heller Seelenstern,
der von den Göttern auserkoren,
fortan zu Leuchten Tag und Nacht,
zu zeigen aller Welt die Kraft
der ewig reinen Seelenliebe.

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©:Vivían Maíro:2009_10_07