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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 09.01.2006, 00:55   #1
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

Standard Mnemosyne

Mnemosyne*

Wir kamen auf den Schwingen eines Traumes
in diese Stadt der verfallenden Sterne,
landeten auf einem verborgenen Pfad,
welcher zu jenem Turm führt, an dessen Tor
Hoffnung, Verfall und Erinnerung eins sind.
Unter dem schwefelgelb riechenden Himmel,
(der keine Sterne kennen darf, er ist öd,
er muss verwaist sein, denn ich werde der Wind)
war das Mondblau deiner Augen vergessen.
Ebenso: Der kalte Hauch des Einstmalswar.
Allein die allwissenden weißen Vögeln,
die ich hier zu finden nicht geglaubt habe
(denn wie sollte ein Himmel ohne Sterne
Vögel haben, die ihn des Tags erfliegen?)
gedachten noch des Eides, den ich dir schwor.
Ich darf hier nicht weilen, noch ist nicht die Zeit,
da die Vögel, die den Turm nachts umkreisen
schweigend den Sturmtag grüßen, der uns fortweht.

*Mnemosyne, wörtl. etwa „Gedächtnis“ in der griech. Mythologie der Strom der Erinnerung als Gegenpart zum Lethe, dem Fluss des Vergessens.
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Alt 10.01.2006, 16:36   #2
Downstream
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 17

Gefällt mir ganz gut. Ich würde nichts ändern.
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