Ich gehe ins Bett

[hardknocklife]

10.Februar 2015



Ich gehe ins Bett; alleine. Wir alle kennen das Gefühl mit einer Decke im Arm einzuschlafen statt eines Menschen. Vorteile hat es in der Tat, eine Decke lässt sich besser Formen, als Kissen missbrauchen und riecht nach Weichspüler.
Menschen dagegen sind hart, unförmig und tragen den Dreck und Stress des Alltags mit sich herum.
Ich gehe ins Bett; alleine.


Nachdem ich vor nun gut 4 Jahre aus der wohl bisher einzigen, richtigen, Beziehung in meinem kurzen Dasein entkommen bin, genoss ich das Leben in Einsamkeit in vollen Zügen. Obwohl die Beziehung ganze 5,5 Jahre andauerte, vermisste ich eigentlich nichts. Sie war geprägt von Eifersucht und ständiger Kontrolle. Wie ich es so lange ausgehalten hab? Die Frage habe ich mir schon oft gestellt. Ich will nicht sagen das keine Liebe involviert war, das wäre gelogen. Ich glaube die Macht der Gewohnheit hat sich nach einiger Zeit breit gemacht und meine ständige Angst vor dem alleine sein hat mich wohl davon abgehalten meine Entscheidung schon früher zu treffen. Das Beziehungsende und mein damit verbundener Auszug aus der damals gemeinsamen Wohnung waren sprichwörtlich eine Nacht und Nebel Aktion. Wir haben uns gestritten, wie so oft. Der Auslöser spielte dabei kaum noch eine wichtige Rolle. Es ging mehr darum dem anderen zu beweisen der Stärkere zu sein. Heute bereue ich lediglich wie gemein und herzlos ich zum Ende war und frage mich oft ob man nicht hätte einiges anders machen können. Die letzten Worte die ich ihr in dieser Nacht sagte, werde ich nie vergessen. „Nie wieder wirst du jemanden finden der dich so liebt wie ich dich“. Sie führt mittlerweile ein glückliches Leben und darf sich stolze Mutter nennen. Und ich, naja
Ich gehe ins Bett; alleine.

Die Erfahrungen die ich in diesen 5,5 Jahren gesammelt habe, haben mich anderen und dem Thema Beziehung und Liebe kalt werden gelassen. Ich hallte davon nicht viel, sich ewig an einen Menschen zu binden. Dein Leben für ihn zu opfern und am Ende doch alleine von diesem Planeten zu gehen. Dennoch wünsche ich mir gleichzeitig nicht allein zu sein. Ich habe angst vergessen zu werden wenn meine Zeit abgelaufen ist. Das sich niemand mehr an meinen Namen erinnert oder an das was ich getan oder noch tun werde.
Also hab ich zeitweise versucht wieder etwas offener zu werden. Die Vergangenheit Vergangenheit sein lassen. Dies ist mir vor gut 2 Jahren auch gelungen. Interessanter weiße handelte es sich bei dieser Person nicht um eine Frau. Es war das erste mal dass ich etwas mit einem Mann hatte. Bei ihm hab ich mich wohl gefühlt. Meine Ängste und Zweifel scheinen nie existiert zu haben.Wir haben uns immer öfter getroffen. Wir haben oft und viel miteinander gelacht, geredet und was man eben sonst noch so macht. Man kann sagen dieser Mensch hat mein Herz wieder aufgetaut. Hat mir das Gefühl gegeben wieder etwas Wert zu sein. Eines Abends war es dann soweit, er hat mich gefragt wie ich zu unserem „Ding“ stehe? Ob wir was ernstes daraus machen sollen? Ob ich sein Freund sein möchte? Dies hab ich zu meiner eigenen Verwunderung mit „ja“ beantwortet. Das war der letzte Abend an dem ich jemals was von Ihm gehört habe. Keine SMS mehr, kein treffen mehr. Nicht mal ein Grund wieso er sich nicht mehr bei mir meldet wusste ich. Das ständige Suchen nach Fehlern die ich gemacht haben könnte oder was nicht mit mir stimmt haben mich kaputt gemacht. Es hat mich zerrissen.


Ich gehe ins Bett; alleine.




Mein Schreibstil mag bei weitem nicht Perfekt sein, dennoch ist das Schreiben eine der wenigen wenn nicht sogar die einzige Möglichkeit mich auszudrücken. Also hoffe ich ihr habt trotzdem Spaß beim lesen