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Alt 18.08.2012, 10:28   #1
weiblich Ilka-Maria
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Standard Eine Liebesgeschichte

Mir ist wieder mal der Wein ausgegangen.

Der rote. Ich trink ja nur roten. Trockenen natürlich – süßer ist mir zuwider.

Dabei hatte ich heute nach Feierabend eine Flasche gekauft. Sie reichte nur für eine Stunde.

Auto oder zu Fuß?

Der Verstand ist noch wach: zu Fuß. Nix riskieren. Hin und zurück maximal dreißig Minuten. Es ist noch hell, und ein kleiner Marsch an der frischen Luft hält den Geist wach.

Supermarkt: Ich lege zwei Flaschen Wein, jeweil einen Liter Kalifornier, auf das Laufband.

Davor rollt eine langweilige Einliter-Flasche Mineralwasser hin und her.

Der Kunde zückt sein Portemonnaie. Er ist alt. Gut gebaut, schlank und drahtig. Sein T-Shirt trägt er wie ein Zelt, in das man zweckgebunden heineinpaßt, nicht zu weit und nicht zu eng. Seine Haare, dicht und schlohweiß, trägt er schulterlang. Ein kurzer Blick zu mir: schönes Gesicht, biltzblaue Augen.

Nie habe ich einen schöneren Mann gesehen.

Ich kann mich nicht beherrschen und fasse ihn am Arm.

„Sind Sie verheiratet?“

Er fasst seine Flasche Wasser an der Gurgel und steckt in aller Seelenruhe das Portemonnaie in die Hosentasche, ehe er sich langsam zu mir umdreht. „Nein“.

Dann wendet er sich ab und geht dem Ausgang zu. An der Tür bleibt er stehen.

„Mein Auto steht dort drüben. Kann ich Sie irgendwo absetzen?“

„Nein, ich hab’s nicht weit.“

Und komme prompt ins Stammeln. „... oder doch, warten Sie, ja, natürlich, es wird ja auch schon dunkel, ja, bitte ...“

Ich sitze neben ihm. Er startet den Motor und bläst die Lichter an. „Wohin?“.

Ich nenne ihm die Adresse. Er lacht. „Ich wohne ganz in der Nähe. Wieso sind wir uns noch nicht begegnet?“

„Ganztagsjob, ich bin nur nachts hier.“

„Ach so, ja, meinerseits.“

Vor meiner Haustür fasse ich den letzten Mut: „Raufkommen? Auf ein Glas Wein?“ Er lacht wieder. „Könnte ich einen Kaffee bekommen?“

„Klar. Aber schwarz. Milch und Zucker gibt’s auf meinem Zettel nicht.“

„Okay für mich.“

„Wollen Sie mich heiraten?“

Er schaltet das Licht aus und drosselt den Motor. Sieht geradeaus durch die Frontscheiben, als blicke er in eine weite Ferne.

Er sieht mich nicht, macht keinen Versuch, mich zu küssen oder auch nur, meine Hand zu halten. Er sieht nur in diese Ferne, und dann sagt er: „Auf diesen Augenblick habe ich ein Leben lang gewartet.“


18. August 2012
by Ilka-Maria
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Alt 18.08.2012, 10:44   #2
männlich Schmuddelkind
 
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Du schaffst eine wunderbar unangenehme Stimmung, von der diese kleine Geschichte lebt. Ich mag Geschichten, die von der Athmosphäre leben und hier hat es etwas ganz Besonderes, diese Einsamkeit, dieses Trunkene und aus beidem heraus dieser Heiratsantrag, den ich einerseits süß finde, aber der andererseits einen bitteren Beigeschmack hat.

Gut geschrieben! Gerne gelesen.

LG
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Alt 06.10.2012, 23:08   #3
GiantMueller
 
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Große Großstadteinsamkeit! It´s hard to live in the city.
Und man weiß nicht genau in welche Richtung es kippen wird.
Gut geschrieben, gerne gelesen
GiantMueller ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.10.2012, 23:28   #4
Thing
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Habe mich extra eingeloggt:

Schönste Liebesgeschichte seit langer Zeit.
Wie Rotwein:
Trocken und süffig.

Thing
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Alt 07.10.2012, 08:02   #5
Ex-zonkeye
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Wahrscheinlich sollte das ein Melodram werden.

Leider wurde es nur eine Parodie, in der eine angejahrte Trinkerin die Weinkennerin gibt, während sie in Literflaschen (!) abgefülle Ami-Plörre bei Aldi ersteht, und, schon schlagseitig, am Kassenband ungeniert über einen Greis herfällt, der es ihr mit seinen blauen Augen und seinem Selterswasser angetan hat.

Aus völlig unerfindlichen Gründen weiß der Greis, dass Omi den Alk zu Fuß spediert und bietet ihr seinen Shuttle an (in dem die Lichter „angeblasen“ werden und das mit Vollgas vor Omis Haustür stehen bleibt). Als die übliche Kaffee-Nummer gezogen wird, belehrt man ihn, dass man nicht über die Grundnahrungsmittel Milch und Zucker verfüge.

So weit, so trivial. Aber jetzt kommt’s: Omi fragt nicht: „Ficken?“, sondern macht Opi gleich einen Heiratsantrag. Und der tut nicht das, was jeder noch vorzeigbare Mann seines Alters daraufhin sofort machen würde (nämlich mit Vollgas davonbrettern), sondern er gibt den zutiefst Ergriffenen.

Sorry – das ist eine reichlich ungelenk geratene Stilübung, bei der nichts stimmig ist. Nächtens und bei ausgeschaltetem Licht gibt’s in Limos keinen in die „weite Ferne“ gerichteten Bilck, sondern höchstens den ins Nichts. Aber den sieht keiner, wenn’s so dunkel ist.

Eine leider reichlich unterbelichtete Momentaufnahme, keine Geschichte. Von „Liebe“ ganz zu schweigen.
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Alt 07.10.2012, 08:31   #6
weiblich MuschelIch
 
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Guten Morgen

ich finde die Geschichte wundervoll!
Ja, man weiß nie wohin sie kippt die Story
und ob es überhaupt so geschehen ist, oder nur der Fantasie entlehnt.
Ich empfinde es wie eine gelungene Mischung aus ironischer Selbstreflexion mit comicesken Elementen.

MI

comicesk ist meine Wortneuschüpfung und gesetzlich geschützt! Es ist die kleine Schwester von kafkaesk
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Alt 07.10.2012, 08:50   #7
weiblich Poetibus
 
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Hallo, Ilka-Maria,

hier muss ich einen Kommentar dalassen. Eine tragikomische Geschichte, in der das "Element des Absurden" der herrschenden Tragik des Lebens eine unfreiwillige Komik verleiht.

Und es gibt hier kein Ende, da ist "alles offen", jeder Leser kann die Geschichte "weiterspinnen", sich vorstellen, was dann geschieht. Wird er doch auf das Gaspedal treten? Wird er sie in die Wohnung begleiten? Werden die beiden auf jede "Normalität" pfeifen und tatsächlich heiraten - nehmen sie einen Nachtflug nach Las Vegas? Wird sie ihm sagen, fahr, und ihm zum "Abschied" eine Flasche Wein schenken? Gehen beide schweigend "auseinander"? Mir fielen auf Anhieb ein halbes Dutzend Möglichkeiten ein, bei weiterem Nachdenken sicher noch mehr.

Die Tragik ist die Einsamkeit, ja, Verlorenheit des LI. Das LD ist, so jedenfalls "empfinde" ich es, wohl genauso einsam wie sie. Auf welchen "Moment" hat er sein Leben lang gewartet? Auf den Heiratsantrag? Oder auf den Moment, an dem etwas ein wohlgeordnetes, sterbenslangweiliges Leben herumreißt und das Außergewöhnliche eintritt? Auf die Gelegenheit, endlich auszubrechen und "frei" zu sein, etwas völlig Unsinniges, Ungeordnetes, Unkonformes tun zu können? Wartete er auf den Moment, da er eine Aufforderung, eine Begegnung brauchte, mit zu wenig Mut ausgestattet, es "ohne" zu wagen? Das ist so offen wie der Schluss der Geschichte.

Nun, dann ist da noch "Liebe" - ist es das? Oder etwas ganz anderes? Das "unlogische Element" der Liebe, das hier sich selbst ad absurdum führt und zugleich der "Ausweg" ist?

Ich kann nur sagen: Sehr interessant, mit ausgesprochenem Vergnügen gelesen.

Freundlichen Gruß,

Poetibus
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Alt 07.10.2012, 09:59   #8
Ex-zonkeye
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Da melde ich mich doch gleich nochmal zu Wort und frag die Fans dieser krausen „Geschichte“, wo sie denn bei der selbstgerechten Säuferin und dem Wassertrinker die Einsamkeit ausgemacht haben wollen, unter der die beiden angeblich leiden. Beide sind nach eigenem Bekunden doch so sehr beschäftigt, dass sie sich trotz ihrer Wohn-Nähe bis dato noch gar nicht begegnet sind.

Es sei jedem anheimgestellt, sich in die Situation zu versetzen, die uns hier geschildert wird: Frau quatscht Mann bei Aldi in der Schlange vor der Kasse an und der fährt aus völlig unerfindlichen Gründen darauf ab wie ein Backfisch.

Allein schon die Frage! Wer fragt, wenn er mit jemandem etwas anfangen will, denn dermaßen blöd nach dem Familienstand? Weil er sich so einsam fühlt?

Ich rätsle immer noch nach den Beweggründen der Autorin, uns mit solchem Text zu traktieren, finde aber keine vernünftigen. Vielleicht möchte sie uns mitteilen, dass der Ehestand etwas furchtbar Wichtiges ist, wonach Mann und Frau ein Leben lang streben? Das pure Glück, das in „weiter Ferne“ gesucht wird?

Apropos „weite Ferne“ – gibt’s auch eine nahe Ferne oder eine enge? Nein? Dann ist „weite Ferne“ einer jener umgangssprachlichen Pleonasmen, die man beim Schriftstellern vermeiden sollte. Man kommt nicht so gut rüber damit.
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Alt 07.10.2012, 10:20   #9
weiblich MuschelIch
 
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zonkeye sei gegrüßt,

also ich lese den Text nicht mit inneren Sensoren,
die darauf ausgerichtet sind,
ob es so geschehen sein könnte.

Das Leben ist vielfältig und genau die absurden,
unvorhergesehenen Momente,
wenn ein Lichtreflex ist, wo eigentlich keiner sein kann,
mitten im Winter ein roter Apfel am kahlen Baum leuchtet,
wenn ein wohlbetuchter Senior seine Hose verliert und damit sein Ansehen,
wenn .....
wenn eine dreiundneunzigjährige auf der Straße jodelt und der ganze Stadtteil bleibt stehen und staunt

das sind doch die, wo mensch aus der eingefahrenen Spur ausscheren kann
und lebendiges Leben ihn berühren kann,
das nicht nach Normen fragt und ob es dem Herrn Lehrer so recht ist.

MuschelIch
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Alt 07.10.2012, 10:25   #10
Thing
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@ zonkeye -

wers nicht kapiert, ist arm dran, Du Ärmster.
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Alt 07.10.2012, 10:55   #11
Ex-zonkeye
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Gute und weniger gute Geschichten, MuschelIch, kennzeichnen sich durch ihren tatsächlichen Inhalt und nicht durch jenen, den sie (vielleicht) haben könnten.

Und die Art der Darstellung, die ist auch nicht ganz unbedeutend. Außer in so genannten "Fantasy-Romanen" sollte sie zumindest logisch sein. Sonst stolpert das Lerserauge.

lg zonkeye
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Alt 07.10.2012, 11:05   #12
Thing
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Zitat:
Zitat von zonkeye Beitrag anzeigen
Gute und weniger gute Geschichten, MuschelIch, kennzeichnen sich durch ihren tatsächlichen Inhalt und nicht durch jenen, den sie (vielleicht) haben könnten.

Und die Art der Darstellung, die ist auch nicht ganz unbedeutend. Außer in so genannten "Fantasy-Romanen" sollte sie zumindest logisch sein. Sonst stolpert das Lerserauge.

lg zonkeye
Wir h a b e n hier einen tatsächlichen Inhalt.
Wer von Liebe und Liebesgeschichten keine Ahnung hat, sollte von Kommentaren lieber die Finger lassen.
Das sagt ein alter Knacker, der Ähnliches erlebt hat.
Ohne "Fantasy".
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Alt 07.10.2012, 13:01   #13
weiblich MuschelIch
 
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zonkeye, grüß Dich

warum kann denn eigentlich nicht vieles möglich sein?

Realistisches, Unrealistisches, Phantastisches und völlig Nüchternes?

Poesie kann so unterschiedlich sein wie Brecht und Rilke,
alles ist in der weiten Spanne enthalten.

Dein Stil, den ich mir vor ein paar Tagen anschaute, besticht durch eine sehr klare Linie und große Präzision. Ich bin sehr beeindruckt davon.
Dann gibt es eben anders geartete Poeten - stell Dir nur vor, alle hätten Deinen Stil drauf, wie langweilig wäre es um diese bunte Welt bestellt.
Ebenso langweilig, als gäbe es nur Ilka-Marien, oder solche wie mich.

MuschelIch - sich nun wieder in die Dünen der Donau legt und ein wenig beplätschern läßt

Den Poeten aller Coleur wünsche ich einen schönen Sonntag
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Alt 07.10.2012, 13:18   #14
weiblich Ilka-Maria
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Ich bin etwas überrascht, daß nach etlichen Wochen diese Geschichte plötzlich auf soviel Resonanz stößt, und möchte mich bei Euch allen dafür bedanken (zonkeye ausgenommen, denn dessen Kommentare habe ich nicht gelesen).

Trotz des Lobes, über das ich mich natürlich gefreut habe, ist mir bewußt, daß es keinen Text gibt, den man nicht noch besser schreiben könnte - wenn selbst Profis das sagen, muß etwas Wahres dran sein. Jedenfalls ist die starke Anteilnahme an meiner Geschichte mehr, als ich erwartet hatte - also nochmals: danke.

Beste Grüße
Ilka
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Alt 07.10.2012, 13:31   #15
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Du hast sicher schon von so genannten "Liebestötern" gehört, MuschelIn. Neben langen Unterhosen, Mundgeruch, Suff und fettigen Haaren gehören dazu auch die anödenden Kennenlern-Fragen nach Alter, Beruf und Familienstand.

Allesamt nicht Kennzeichen eines besonderen Stils, sondern von ausgeprägter Stillosigkeit - von Poesie weniger als gar keine Spur.

Die Protagonisten der in Rede stehenden, ebenso unlogischen wie langweiligen Szene waren vor 35 Jahren so alt wie Nina Hagen, als sie ihnen zu erklären versuchte, was man zu tun und zu lassen hat, um jemanden kennenzulernen. Leider haben sie nicht drauf gehört und fahren auf der Suche nach einer Vernunftehe ein halbes Leben später immer noch im Kreis herum und gucken ins Leere. Nix Liebe, nix Poesie.

In der Donau ist es gerade bestimmt ungemütlich, MuschelIn. Pass auf dich auf - die Reiher fliegen niedrig, heute.

lg zonkeye
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Alt 07.10.2012, 13:40   #16
Thing
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Zitat:
Zitat von zonkeye Beitrag anzeigen

Pass auf dich auf - die Reier fliegen niedrig, heute.

lg zonkeye
Sie reihern. Weil sie Reiher sind und manche zönkische Kommentare gelesen haben.
Ich ignoriere z....e nicht, sonst müßte ich auf manche Gaudi verzichten.
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.10.2012, 13:57   #17
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@ zonkeye

Bis zu welchem Alter hat man denn Deiner Meinung nach das Recht, sich zu verlieben?
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Alt 07.10.2012, 14:02   #18
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Ich ignoriere z....e nicht, sonst müßte ich auf manche Gaudi verzichten.
Mußt Du nicht, Thing, weiterhin viel Spaß dabei.

Ich schenke mir die Zeit, weil ich die "Handschrift" inzwischen kenne und nix Neues dabei rum kommt. Wäre meine Geschichte nicht aus der Versenkung geholt und gelobt worden, hätte zonkeye gar nicht darauf reagiert. Deshalb sind seine Kommentare für mich uninteressant.

Aber schön, daß mein Thread durch die Debatte warmgehalten wird. Das ist fast wie der Bücherstapel gleich hinter der Eingangstür einer Buchhandlung .
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Alt 07.10.2012, 14:07   #19
Ex-zonkeye
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Das Recht, sich zu verlieben, Persephone, hat jeder; es darf niemandem genommen werden und und es endet nie.

Allerdings hat dieses Recht Klauseln - keineswegs klein gedruckte, sondern deutlich ausgeschriebene Klauseln. "Liebestöter" wie die bereits genannten sind z. B. ausnahmslos verboten.

Nina macht's richtig in dem Song. Sie fragt nicht, ob da wer verheiratet ist, sondern geht "rrran" wie sichs gehört. Drum war das Lied damals ein absoluter Knaller.

lg zonkeye
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Alt 07.10.2012, 14:12   #20
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Na gut, mit den Liebestötern hast Du natürlich Recht.

Aber vielleicht trägt die Frau in der Geschichte ja sexy Dessous?

Wenn sie so verzweifelt nach ihrem Traumprinzen Ausschau hält, wie Du das beschreibst, wäre das doch eigentlich sogar logisch? Allzeit bereit und so...
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Alt 07.10.2012, 14:23   #21
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Persephone Beitrag anzeigen
Na gut, mit den Liebestötern hast Du natürlich Recht.

Aber vielleicht trägt die Frau in der Geschichte ja sexy Dessous?

Wenn sie so verzweifelt nach ihrem Traumprinzen Ausschau hält, wie Du das beschreibst, wäre das doch eigentlich sogar logisch? Allzeit bereit und so...
Ich weiß nicht, was zonkeye sich da ausgedacht hat, weil ich seinen Kommentar nicht kenne. In meiner Geschichte geht es nicht um "allzeit bereit", sondern um den "Stromschlag". Weshalb sollte eine Frau, die endlich ihren Traummann vor sich stehen sieht, nicht den Schritt wagen, ihren Traum wirklich werden zu lassen? Die Idee ist überhaupt nicht neu, ich habe mal einen Film gesehen - einen sehr guten sogar -, in dem eine Frau, die eine Trennung zu verschmerzen hatte, in ein Lokal ging und einem Mann spontan einen Drink spendierte, weil dieser Mann ihr gefiel. Na und? Muß immer alles nach den eingefahrenen Mustern ablaufen?
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Alt 07.10.2012, 14:26   #22
Thing
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Zitat:
Zitat von Persephone Beitrag anzeigen
Na gut, mit den Liebestötern hast Du natürlich Recht.
Werden, wie von z. beschrieben und P. als Erfahrung (?) bestätigt, seit vielen Jahren nicht mehr hergestellt.

Zurück zur Liebesgeschichte!
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Alt 07.10.2012, 14:27   #23
weiblich Persephone
 
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Mit "allzeit bereit" wollte ich eigentlich nur zonkeye kontra geben.

Es ist natürlich gar nichts dabei.

Mich mußt Du nicht überzeugen, ich habe sie erlebt, die "Liebe auf den ersten Blick", oder soll ich sagen, auf das erste Wort. Und ganz jung war ich zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr.
Persephone ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.10.2012, 14:30   #24
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
... und P. als Erfahrung (?) bestätigt, seit vielen Jahren nicht mehr hergestellt.
Wenn ich jetzt schreibe, was ich denke, krieg ich von René eins aufs Dach.
Also und hör bitte auf, Dir über meine Unterwäsche Gedanken zu machen.
Persephone ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.10.2012, 14:31   #25
Ex-zonkeye
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In dem Text hat die Frau eine Fahne, Persephone, fragt den Typen als erstes, ob er verheiratet sei, hält sich doch tatsächlich daran auf, dass sie keinen Zucker und keine Milch im Haus hat für den Klischee-Kaffee und zeigt danach Heiratswut.

Die ergriffene Attitude des Typen, den nach eigenem Bekunden noch nie eine hätte haben wollen, bleibt völlig unverständlich und wirkt so aufgesetzt wie ein Gamsbart auf einem Zylinderhut.

Die Idee mit dem Stromschlag ist nicht so dolle. Wie bekannt, hat man danach Haare wie Boris Becker. Und wer will den schon?
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Alt 07.10.2012, 14:32   #26
Thing
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Nichts interessiert mich weniger als die Unterwäsche anderer Leute!

Mich interessiert der starke Text von Ilka-Maria, der mir eine gleichnamige Novelle von Zuck in Erinnerung rief.
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Alt 07.10.2012, 14:53   #27
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Zuckmayers wurderschöne (Liebes)Geschichte von einer Entenjagd ist ungefähr eine Million Lichtjahre von dem Krampf entfernt, der hier zur Debatte steht.

In der "Entenjagd" verguckt sich Student Thomas in die verheiratete Söri, die ihm ihre Liebe dadurch zu verstehen gibt, dass sie für ihn lügt. Allerdings - Kaffee spielt dort auch eine Rolle: Söri hat die Mühle zwischen den Knien und Thomas zieht sie ihr heraus, dort "wo die grauen Breeches unter dem Schlafrock hervorschauten, wo die Schenkel einnander leicht und zart berühren würden, wenn sie nackt wären".
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Alt 07.10.2012, 15:00   #28
männlich Desperado
 
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Also, worum geht's hier jetzt wirklich?

Um Ilka-Marias kleine, herb romantische Alltagsnovelle, die sich ohne Probleme so zugetragen haben könnte, was natürlich nur versteht und nachvollziehen kann, wer den Großstadtdschungel und seine Optionen der Vereinsamung kennt, insbesondere ab einer gewissen Reife an Jahren...
fast alle Kommentare kann ich dieser Erzählung zuordnen.

Oder um eine schwere Trinkerin mit chronischer Fahne, aufgetakelt, mit Liebestöter und Torschlusspanik, die einem koffeinsüchtigen Typen mit Gamsbart und zu Berge stehenden Grauhaaren ein heiseres Rrrangehn ins Ohr lallt?... nur kann ich diese Bukowski-Story weder in diesem noch in einem anderen Thread entdecken...

Irgendwer scheint hier was durcheinandergebracht zu haben.
Desperado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.10.2012, 17:23   #29
Ex-zonkeye
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Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!

Von einem "Großstadtdschungel" wird hier nichts erzählt, wohl aber klischeehaft von einem biederen Ambiente, in dem der Zuckergehalt kalifornischen Industrieweins, die Lactosefreiheit des Kaffees sowie der Familienstand der Protagonisten wichtig zu sein scheinen, wovon der eine offenbar schon kurz nach der Arbeit Schlagseite hat und der andere (durch mehrere Windschutzscheiben hindurch!) nächtens in weite Fernen gucken muss, weil ihm noch nie jemand einen (so sehnlich erwarteten!) Antrag gemacht hat.

Um die Zuschriften, die inzwischen da sind (und sofern sie wirklich etwas mit dem Text zu tun haben) wirklich auf die Reihe zu kriegen, musst Du Dir noch ein bisschen Mühe geben, Kauboi. Es ist alles noch recht schülerhaft. Üben!
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Alt 07.10.2012, 17:49   #30
männlich Desperado
 
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Zitat:
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Um die Zuschriften...wirklich auf die Reihe zu kriegen, musst Du Dir noch ein bisschen Mühe geben, Kauboi.
Und schon wieder hast Du was durcheinandergebracht, Zonkyboy, ich bin kein Cowboy, ich bin Desperado. (Trag zB. auch keine zweckmäßigen Cowboystiefel, sondern Caballero Stiefel aus spanischem Leder.)

Well, nenn einen Desperado Cowboy und es ist ihm schnuppe, nenn einen Cowboy Desperado, und er befördert dich mit einem Schwinger ans andre Ende des Tresens. Da musst du schon etwas sorgfältiger sein mit den hiesigen Feinunterscheidungen- in deinem eigenen Interesse.
Desperado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.10.2012, 19:17   #31
männlich Tschatscha
 
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Es verwundert mich, dass der einzige Kommentar, der diesem Text gerecht wird, von der Autorin ignoriert wird.

"Eine ungelenke Stilübung"

Was will man schon mehr dazu sagen, außer: wie absurd.
Natürlich kann man in seinem Kämmerlein alle möglichen Geschichten erfinden und dem Leser auftischen, dass dieser an der Weltordnung und überhaupt an allem zu zweifeln beginnt, aber dann darf eines niemals außer Acht gelassen werden, und das ist die Glaubwürdigkeit.
Überaus einfältig wird aus der Ich-Perspektive geschrieben, in gewisser Weise den Umständen entsprechend, aber dann geschieht ein Wunder, das an den Haaren herbeigezogen und naiver gestaltet gar nicht sein könnte.
Retten könnte den Text, wenn er von Anfang an absurd, gewaltig übertrieben geschrieben wäre.

Grüße
Tschatscha
Tschatscha ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.10.2012, 20:19   #32
Thing
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Zitat:
Zitat von zonkeye Beitrag anzeigen
Zuckmayers wurderschöne (Liebes)Geschichte von einer Entenjagd ist ungefähr eine Million Lichtjahre von dem Krampf entfernt, der hier zur Debatte steht.

In der "Entenjagd" verguckt sich Student Thomas in die verheiratete Söri, die ihm ihre Liebe dadurch zu verstehen gibt, dass sie für ihn lügt. Allerdings - Kaffee spielt dort auch eine Rolle: Söri hat die Mühle zwischen den Knien und Thomas zieht sie ihr heraus, dort "wo die grauen Breeches unter dem Schlafrock hervorschauten, wo die Schenkel einnander leicht und zart berühren würden, wenn sie nackt wären".
Damit hat sich z. decouvriert, d.h. er hat die "Liebesgeschichte" nicht gelesen.
Wahr ist, daß man beide Liebesgeschichten nicht vergleichen kann.
Aber vielleicht weiß z. sogar, wer William Sydney Porter war?
Da paßt der Vergleich noch besser.
Ilka-Maria wird das Lob erkennen.
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Alt 07.10.2012, 20:34   #33
Ex-zonkeye
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Klär uns doch auf, welche Geschichte Du mit
Zitat:
Mich interessiert der starke Text von Ilka-Maria, der mir eine gleichnamige Novelle von Zuck in Erinnerung rief.
gemeint haben könntest, bevor Du weiter herumstänkerst.
Ex-zonkeye ist offline   Mit Zitat antworten
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