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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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06.09.2006, 18:03 | #1 |
verstaubt
verstaubt Zäh schieben sich die Zeiger über das Ziffernblatt dann ein schäbiger Vogel der mir entgegengrient und eine weitere Stunde meines Lebens für tot erklärt Der Staub ist das Schlimmste aber vergessen geht nur wenn man die Sekunden erschlägt und nicht in Erinnerungen erstickt Ich zähle leise 22, 23 und die Leiche der Zeit versickert im Abfluss
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06.09.2006, 18:19 | #2 |
Vielleicht hab ich heute einfach eine sehr lebhafte Phantasie, aber irgendwie hab ich bei deinen Werken immer ein genaues Bild im Kopf. Dieses hier ist braun-grau. Das Gedicht ist wirkt einfach.
Was bedeutet entgegengrient? Der Abfluss am Ende ist gut, weil er verdeutlicht, dass die Zeit entgültig weg ist. Nur die Leiche passt mir nicht ganz, denn das wäre dann ja nur eine, die Zeit dagegen geht ja in sich über und besteht aus unendlich vielen Augenblicken, versickert nur langsam und ist noch nichtmal ganz tot (die Gegenwart lebt noch und die Zukunft ist noch nichtmal geboren). |
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06.09.2006, 18:37 | #3 |
Hallo dunkelblau,
ich gebe zu dass das Gedicht nicht der Brüller ist, umso mehr berührt es mich, dass du dem Gedicht eine braun-graue Farbe zugeordnet hast- genau dieselben Farben hatte ich auch im Kopf Engegengrienen- ist schwierig zu beschreiben. "Grienen" an sich würde ich als eine Art "boshaft funkelndes Anstarren" beschreiben, obwohl ich nicht weiß, ob du dir darunter etwas vorstellen kannst. Die "Leiche der Zeit"..damit meinte ich die "gestorbene", gelebte Zeit, die unwiderbringlich verloren ist (weniger die Zeit im Sinne eines Zeitstrahls). Vielen Dank für deine Worte und das *braun-grau* alles Liebe, tristesse |
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06.09.2006, 18:40 | #4 |
bitte
Mein Problem mit der Leiche ist, dass sie ja eigentlich stetig wachsen müsste, aber vielleicht hab ichs auch falsch verstanden |
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06.09.2006, 20:12 | #5 |
hallo blau,
eigentlich darf ja jeder alles sehen was er möchte, das was ich denke, wenn ich schreibe, muss nicht das sein, was du fühlst, wenn du liest ich bin immer dankbar für neue Ideen und Vorschläge Liebe Grüße, deine triste (für mich ist die vergangene Zeit deshalb eine Leiche, weil ich versuche so einiges zu vergessen..klappt natürlich wirklich nicht. aber wer sich wünscht etwas zu veregssen, wünscht sich auch es nie gekannt zu haben. Das Wort "Leiche" schien mir daher passend, weil es ein sehr gefühlskaltes und "gelebtes" Wort ist). |
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06.09.2006, 20:39 | #6 |
Ja, das is es. Der schäbige Vogel ist übrigens ein sehr ausdrucksstarkes Bild, jetzt nachdem ich weiß was entgegengrienen heißt.
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07.09.2006, 20:53 | #7 |
"Der Staub ist das Schlimmste
aber vergessen geht nur wenn man die Sekunden erschlägt" das und nicht mehr und wir haben ein brauchbares stück lyrik, der rest ist meines erachtens überflüssig weil er nichts neues bringt. |
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08.09.2006, 00:50 | #8 |
hallo guardian,
danke für deine Kritik. Vielleicht solltest du nicht so übermäßig rational an das Gedicht rangehen. Der Rest ist eine Schilderung, Beschreibung von Gedanken, die ich gebraucht habe um ein Stimmungsbild stärker zu unterstreichen. Brauchbar unbrauchbar.. ein bischen schwarz-weiß-Denken vielleicht, findest du nicht? Das wäre ein bisschen wie wenn ich aus einem Buch die schönsten Sätze herausschreibe und erwarte dass jemand so Rückschlüsse auf die ganze Handlung ziehen kann. Liebe Grüße, tristesse |
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