Böse Ahnung

[Ilka-Maria]

Bin erschrocken aufgewacht,
aus schwerem Schlaf in tiefer Nacht.
Kalt fühlt sich dein Lager an,
kein Atem dringt an mich heran.
Ach, ich weiß nicht, wo du bist,
ob du nicht eine andre küßt.

Finde keinen neuen Schlaf ...
Was ist, wenn dich ein Unfall traf?
Ach, tut der Gedanke weh,
daß ich dich nie mehr wiederseh!
Ich so jung an deinem Sarg
das wär grausam, das wär arg!

Glockenwach in dunkler Nacht
hör ich Hofkies knirschen, sacht
rollt dein Auto vor das Haus,
geräuschlos gehn die Lichter aus.
Als dein Mund mich leise ruft,
umweht mein Leib ein fremder Duft.

13. Juni 2012
© by Ilka-Maria

[Ex-WUI]

Man hofft der Mann kommt nach hause.

Aber das Ende ließ ein ungutes Gefühl in mir zurück und weckt
die Vorstellung, dass es auch ein Einbrecher sein könnte.

Dann stellt sich die Frage wer am Ende an wessen Sarg steht.

Oder er war wirklich bei ner Anderen, der Schuft!

Oje. Irre gegruselte Grüße

[gummibaum]

Dieses Gedicht führt mich in die Ehe meiner Eltern zurück. Ich weiß nicht, ob es so gemeint ist, wie ich es verstehe. Jedenfalls erinnerte ich deutlich die Stimme meiner Mutter, die immer erzählte, wie sie nachts auf meinen Vater wartete, der spät von Geschäftsreisen heimkehrte, nach langen Autofahrten. Wie sie sich ausmalte, freudig auf ihn zuzulaufen, wenn er endlich... und wenn er dann kam, plötzlich ein Gefühl der Fremdheit, eine Lähmung, ein Kloß im Hals und dann begrüßte sie ihn mit gepresster Stimme und es wurde ein Vorwurf daraus.

LG gummibaum

[Perry]

wenn sich böse Ahnungen mit Sorge mischen, ist es schwer dem anderen unbefangen ins Gesicht zu sehen.
Du beschreibst hier eine schwierige Beziehungssituation mit eindringlich treffenden Bildern.
LG
Perry

[Thing]

Wie meine Vorredner möchte ich auch schreiben.
Aber was mach ich mit dem Grammatikfehler?

Liebe Grüße!

[Jeronimo]

Auch bei diesem Gedicht wieder eine Pointe, ein Aha- oder Oha-Erlebnis.
Und Raum für Spekulationen.
Mir hats gefallen.

Jeronimo