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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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20.12.2022, 22:33 | #1 |
Vergeblich
Ich ging ein Glück zu suchen, das sich stärker findet
als eine Nabelschnur es je gekonnt, die nur den Leib an seinen Ursprung bindet, doch nicht die Seele fröhlich mitbesonnt. Ich machte meine Leinen los hinauszuziehen dorthin wo ewig kühn Verheißung glüht. Es war kein Streben nur, wohl auch ein Fliehen- dem Leben, das nur wächst und niemals blüht. Ich suchte überall, wohl auch in fernen Welten von dem was mir Erfüllung heißt, die Spur; kein Flehen zu Verweilen, ließ ich gelten besinnungslos trieb stets meine Natur. Doch ganz egal wohin es mich verschlug, nie war es Heimat mir, immer nur Selbstbetrug. |
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21.12.2022, 23:14 | #2 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Liebe Preussin,
mir geht immer das Herz auf, wenn ich Wohldurchdachtes und schön Geschriebenes lese. Den Schlussvers nie war es Heimat mir, immer nur Selbstbetrug. (xXxXxXXxxXxX) schlage ich vor, leicht umzustellen: nie war es Heimat mir, nur immer Selbstbetrug. (xXxXxXxXxXxX) Besinnliches/Nachsinnendes passt in die Weihnachtszeit! Liebe Grüße, Heinz |
22.12.2022, 14:35 | #3 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 60
Beiträge: 1.620
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... traurige Zeilen, trotzdem gern gelesen, macht aber ein wenig betroffen, deshalb mein Tipp: Nie das Glück suchen, lass es kommen.
wünsche schöne Träume |
22.12.2022, 18:43 | #4 |
Lieber Heinz,
ja überlegt ist es, wenn es dann noch von dir als sprachlich gelungen empfunden wird, freut mich das sehr. Mit der letzten Zeile hast du sicher Recht, ich bin da teilweise unsicher, danke fürs Lesen und Verbessern. Die Preussin |
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22.12.2022, 18:45 | #5 |
Lieber dunkler Traum,
danke für deinen einfühlsamen Kommentar. Traurig, betroffen ja; aber nicht untröstlich. Denn wenn das Glück in uns wohnt ist es ja auch auf allen (Ab)wegen zugegen. Die Preussin |
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29.01.2023, 15:19 | #6 |
gesperrt
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Vergeblich
Liebe Preußin,
Ein Shakespeare-Sonett. Eine Weltreisende, die Heimat suchte und sie nirgends fand. Das ist eben die Frage "Bleiben oder Gehen"? Viele sind gegangen. Ihre Nachrichten in die Heimat waren sicher zu optimistisch. Ein Gedicht der Enttäuschung, die Erwartungen waren zu groß. Hat dein Ich gedacht, Preußen wäre überall? Das Gedicht liest sich gut, du hältst das Metrum sauber ein, nur in der letzten Zeile holpert es etwas. Ein paar Kommas in der 2. Strophe müssen noch gesetzt werden. Lieben Gruß, Rumpelstilz |
30.01.2023, 22:14 | #7 |
Liebe Rumpelstilz,
danke für deine Antwort. Die letzte Zeile hat Heinz ja bereits gerichtet. Dem habe ich mich gern angeschlossen. Und nein Preußen dachte ich nicht überall. Es bezeichnet nur meine Herkunft, der man sich mit zunehmenden Alter immer weniger entziehen kann und immer mehr bewusst wird. Die Preussin |
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31.01.2023, 00:45 | #8 | ||||
Hallo Preussin
Deine Texte sind mir vorher nie konkret aufgefallen. Dieser hier tut es, denn er ist sprachlich sehr überzeugend. Ich sehe dich sonst nur kurze Texte schreiben, wenn ich denn etwas von dir lese. Dieser Text hier gefällt mir sehr. 3 Quartette im Kreuzreim, 1 Couple im Paarreim, Versmaß im Jambus (Reimmuster: a,b,a,b | c,d,c,d | e,f,e,f | g,g) Zitat:
xXxXxXxXxX xXxXxXxXxXx xXxXxXxXxX Zitat:
xXxXxXxXxX xXxXxXxXxXx xXxXxXxXxX Zitat:
xXxXxXxXxX xXxXxXxXxXx xXxXxX|XxxX ? | Hier komme ich mit der Betonung nicht ganz zurecht. trieb|stets hat einen starken gleichlaut und der 2-Silber "meine" wird zwingend auf der ersten Silbe betont, was ihn an der Position nicht sinnvoll macht. Wie wäre es mit "besinnungslos umtrieb mich die Natur." xXxXxXxXxX Zitat:
XxxXxX|XxxXxX vielleicht ja auch "wie Heimat war es nicht, nur Selbstbetrug" xXxXxXxXxX Denn ich finde die Schlusszeile etwas zu lang, sie sollte schneller auf den Punkt kommen, sonst wirkt es unentschlossen. Da man es sprachlich zu sehr in die Länge zieht. Gerne gelesen Lg Mono |
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02.02.2023, 23:29 | #9 |
Liebe Preussin,
das Gedicht finde ich sehr gelungen & überzeugend. Streben und Flucht lassen sich leicht verwechseln. Grüße Faber |
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05.02.2023, 22:49 | #10 |
Lieber MonoTon, lieber Faber,
vielen Dank für die kurze doch richtige Anmerkung (nichts schreibt sich gleichzeitig leichter und schwerer als authentisches) und die ausführliche Analyse. "...umtrieb mich die Natur..." als "...um trieb mich die Natur..." übernehme ich gern. Die letzte Zeile, wenn auch länger würde ich lieber wie vom Heinz vorgeschlagen belassen. Die Preussin |
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06.02.2023, 20:31 | #11 |
abgemeldet
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Moin Preussin,
ich kann mich dem nur lückenlos anschließen. Das ist sehr schön geschrieben. Es hat Tiefgang. Ich werde es jetzt direkt nochmal lesen, weil es mir sehr gut gefällt und ich glaube, dass ich noch einiges drin entdecken kann. Gruß Pennywise |
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