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12.02.2011, 13:40 | #1 |
Idee 1
Ich will den grauen Wintertag heute nutzen, zwei meiner Kindheitsideen aufzuschreiben, die nie ihren Reiz verloren. Die weiter wirken.
Eine Vorstellung, die ich hegte, war die Leiter zum Mond. Wann immer die helle Scheibe über mir stand, kam in mir eine große Liebe, kam ein starkes Verlangen auf. Und manchmal war die Sehnsucht nach diesem eigenartigen Freund so groß, dass ich nachts auf einen Baum kletterte, um von dort aus den letzten verbleibenden Meter zu springen. Aber immer fehlte dort oben dann doch noch ein zu großes Stück. So fragte ich meinen Vater nach einer langen Leiter. Als dieser nachfragte, was ich vorhatte und ich ihm den Plan bekannt machte, riet er mir ab. Entgegen meiner Gewissheit, dass der Mond nicht weit weg sein konnte, sprach er von vielen Kilometern. Viel weiter als der Spielplatz, weiter als der Stadtwald, in dem sich schon Menschen verlaufen hatten. Ich aber stellte mir die Leiter vor und obwohl sie mit der Zeit immer länger wurde, hielt sie mein Vater am Boden fest und ich rief ihm zu, schon weit oben, dass ich den Mond jetzt doch mit der Hand berührte. Wenn ich nun heute das Problem wieder aufgreife, sehe ich ein, dass mein Vater in gewisser Weise Recht hatte. Und doch bin ich noch dabei, an der Lösung zu arbeiten. Ich habe inzwischen ein Studium der Naturwissenschaften hinter mir und weiß da besser Bescheid. Dreihunderttausend Kilometer sind es. Wenn ich heute noch losginge und stiege jede Stunde einen Kilometer hinauf, so hätte ich achttausendsiebenhundertsechzig Kilometer in einem Jahr geschafft und wäre in vierunddreißig Jahren am Ziel. Natürlich ohne zu schlafen. Noch bin ich ja gut trainiert. Aber wer weiß, ob mich die Anstrengung im Alter nicht doch langsamer werden lässt. Ich habe mit meinem Sohn gesprochen. Wir haben die Risiken wieder und wieder erörtert. Er wies mich darauf hin, dass ich eine Fangleine brauche, falls ich mal neben die Sprossen trete. Am Boden zerschmettern, im Weltall treiben, das mache alles zunichte. Und ein Problem bleibt die Leiter. Wer richtet sie auf? Wer macht sie am Mond fest? Und dass der Mond sich bewegt und die Erde sich dreht, macht alles noch schwieriger. Aber wir arbeiten jetzt zu zweit daran, wir schlafen nur noch wenig, und falls ich es wirklich nicht mehr schaffe, wird er…das hat er inzwischen geschworen. Zwei bis drei Liter Trinken pro Tag und immer ein Stückchen Brot mit Wurst. Wie viel Gewicht wird er tragen, bis dann endlich nach Monaten alles schwerelos wird? Ich weiß ja nicht, ob er es zur Erde zurück schafft. Ich habe ein schlechtes Gewissen. |
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12.02.2011, 14:23 | #2 |
Lustige Geschichte
Hoffentlich erreicht
er ihn wenn er voll nicht wenn er leer ist |
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12.02.2011, 22:24 | #3 |
Hallo marlenja,
danke für deinen heiteren Kommentar. Ankunft bei Neumond wäre wirklich eine Enttäuschung. Lg gummibaum |
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21.02.2011, 11:13 | #4 | |
Hallo gummibaum,
ich hätte die einleitenden Worte des Erzählers weggelassen, da er zu viel vorwegnimmt. Mehr Vertrauen zum Leser! Deinen Schreibstil finde ich sehr gefällig, aber das Beste an der Geschichte ist für mich dieser Absatz: Zitat:
Die darauffolenden Sätze hätte ich auch weggelassen, stärker wird es nicht mehr, warum abschwächen? Gern gelesen, A. |
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21.02.2011, 12:11 | #5 |
Liebe Aquaria,
deine Verbesserungsvorschläge sind gut und ich werde ihnen folgen. LG gummibaum |
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Lesezeichen für Idee 1 |
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