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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 31.07.2020, 17:06   #1
weiblich Rosmarie
 
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Standard Flugverkehr

Flugverkehr

Viel Flugverkehr ist grauenhaft.
Ununterbrochen dieses Brummen!
Ich lauf im Wald, bin ganz geschafft.
Um meinen Kopf herum nur Summen -

Insektensterben - unbestritten.
Doch hier bei mir, da leben sie.
Sie krabbeln, beißen, stechen mitten
in mein Gesicht. Du blödes Vieh!

Ich liebe Tiere – und schlag zu.
Mit Häme quetsche ich es sacht.
Nur Leichen lassen mich in Ruh.
Insektensterben – hausgemacht.


31.7.2020


Verbesserungsvorschläge sind mir immer willkommen!
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Alt 31.07.2020, 18:07   #2
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
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Viel Flugverkehr ist grauenhaft.
Ununterbrochen dieses Brummen!
Zum Glück brummen die Flieger nur noch. Ich kann mich an das Gekreisch der Flugzeugmotoren in den 60er Jahren erinnern, als wir in der Einflugschneise zum Frankfurter Flughafen wohnten. Selbst wenn das Fernsehgerät bis auf volle Lautstärkte gestellt war, konnten wir keinen Ton mehr verstehen.

Ich wundere mich, dass das heute noch ein Problem ist. Nicht nur sind die Flugzeuge leiser geworden, sondern die Leute werden in immer jüngerem Alter schwerhörig. Wenn es um Musik geht, kann es nicht laut genug sein.
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Alt 31.07.2020, 18:44   #3
weiblich Rosmarie
 
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Hallo Ilka-Maria,

klar brummen sie immer noch. Zumindest behaupteten das Bekannte von mir.
Seitdem ich in den Pfälzerwald umgezogen bin, kann ich aber nicht mehr sagen, was der neueste Stand ist...

Ich vermute allerdings, dass dir eure extremen Erfahrungen von damals für dein Leben reichen?

Habe ich es geschafft, dich mit meinen ersten Zeilen aufs Glatteis zu locken? Oder tust du nur augenzwinkernd so?
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Alt 31.07.2020, 19:45   #4
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Rosmarie Beitrag anzeigen
Habe ich es geschafft, dich mit meinen ersten Zeilen aufs Glatteis zu locken? Oder tust du nur augenzwinkernd so?
Ich weiß schon: Du meinst den "Flugverkehr" der Insekten. Aber natürlich war das erste Bild in meinem Kopf ein Flugzeug. Ich wohne längst wieder in einer Einflugschneise, da kommt man östlich von Frankfurt kaum daran vorbei. Aber die Technik ist heute anders als früher, auch hat sich der Landeanflug geändert.

Offen gesagt, nerven mich die Brummer, die sich zu mir ins Zimmer verirren, weitaus mehr als jeder Flieger am Himmel. In dieser Hinsicht kann ich dein Gedicht gut nachempfinden, auch ohne Wald.
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Alt 01.08.2020, 17:40   #5
weiblich Rosmarie
 
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Ich wohne längst wieder in einer Einflugschneise, da kommt man östlich von Frankfurt kaum daran vorbei. Aber die Technik ist heute anders als früher, auch hat sich der Landeanflug geändert.

Offen gesagt, nerven mich die Brummer, die sich zu mir ins Zimmer verirren, weitaus mehr als jeder Flieger am Himmel. In dieser Hinsicht kann ich dein Gedicht gut nachempfinden, auch ohne Wald.

Hallo Ilka-Maria,

dass sich aufgrund des technischen Fortschritts der Fluglärm reduziert hat, ist für mich eine höchst erfreuliche Information.

Was nervige Insekten angeht, sind wir sicher nicht die einzigen, die diesem Gekrabbele und Gesteche nichts Gutes abgewinnen können...
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Alt 01.08.2020, 18:12   #6
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Hallo!
„Ich liebe Tiere und Schlag zu.“

Oh je. Das ist aber makaber.

Dein Gedicht gefällt mir und ist für mich nachvollziehbar.
Ich denke nur gerade, dass es eigentlich nicht um Flugverkehr geht. Es geht um Insektensterben. Ich persönlich würde es Insektensterben oder Insektenplage oder, ein bisschen geheimnisvoller, Waldgedanken nennen. 😀

Ich werde beim Versmaß ständig korrigiert, so dass ich immer beim schreiben bereits die Kritik im Ohr habe, auch wenn der Text vielleicht okay ist. Ich denke aber, dass der vierhebige Jambus gut durchgezogen wurde.
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Alt 01.08.2020, 18:40   #7
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Rosmarie Beitrag anzeigen
Was nervige Insekten angeht, sind wir sicher nicht die einzigen, die diesem Gekrabbele und Gesteche nichts Gutes abgewinnen können...
Was das angeht, sind diese Viecher bei mir sehr schnell die Verlierer.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.08.2020, 18:55   #8
weiblich Rosmarie
 
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Hallo Marrtin,

klar, mein Gedicht ist makaber. Aber genauso widersprüchlich empfinde ich uns Menschen, mich eingeschlossen. Ich bin für Tierschutz, ich esse möglichst wenig Fleisch und wenn möglichst Bio, damit die Tiere ein ordentliches Leben haben können. Ich versuche, einen - wenn auch winzigen - Beitrag dazu zu leisten, dass unsere Natur nicht noch mehr ausgebeutet und runtergewirtschaftet wird und in unserer Lebenszeit und hier und jetzt nicht die Hälfte aller Arten, von z.B. Insekten und Vögeln, ausstirbt. Und dann hau ich zu, bloß weil eine Fliege nervend auf mir rumkrabbelt... Tja.

Das Schlimmste aber ist, dass ich meine Inkonsequenzen und Widersprüchlichkeiten im Verhalten erkenne und - dabei bleibe.
Dogmatiker und Fanatiker sind in meinen Augen nämlich ein noch schlimmeres Übel.

"Ich denke aber, dass der vierhebige Jambus gut durchgezogen wurde."

Mit dieser Einschätzung machst du mir eine große Freude.
Ich bin nämlich keine Germanistin und habe nur noch blasse Erinnerungen an die Deutschstunden meiner Schulzeit.
Vor Jahren hat mir Ilka-Maria mal mit ein paar Tipps in Bezug auf den Rhythmus eines Gedichts sehr geholfen. Seitdem achte ich auf die betonten und unbetonten Silben und versuche, meine gewählte Struktur durchzuhalten.
Deine Bemerkung ist für mich also ein Lob! Danke!
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Alt 01.08.2020, 18:58   #9
weiblich Rosmarie
 
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Zitat:
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Was das angeht, sind diese Viecher bei mir sehr schnell die Verlierer.
Vermutlich bist du jünger, schlauer und geschickter.
Ich begebe mich auch auf die Jagd, aber bei mir ist es eher umgekehrt.
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