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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

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Alt 03.05.2007, 21:18   #1
Phantasmagoria
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 22

Standard Ewig

Ewig


Die Ewigkeit bleibt ewig nie
Wie eine stumme Melodie
Verschwiegen trübt sie
Ein jeden von uns

Den Gedanken nur vertreiben
Nicht mehr lange hier zu bleiben
Beliebig begräbt
Sie uns unter sich

Sie bringt uns Unheil, bringt uns Glück
Ob tags, ob nachts, sie uns zerdrückt
Die Qual strahlt mit dem
Sonnenuntergang

„Die Ewigkeit vergeht doch nie,
Du siehst sie nur nicht“, sagten sie
Einst blickte ich hoch
Und sah sie fliegen

Mit Adlern flog sie dort oben
Flügel sich aus ihr erhoben
Nun war sie doch fort
Und ich hier allein…
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Alt 03.05.2007, 21:55   #2
Arno
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 224

Standard RE: Ewig

Zitat:
Original von Phantasmagoria
Ewig


Die Ewigkeit bleibt ewig nie
Wie eine stumme Melodie
Verschwiegen trübt sie
Ein jeden von uns

Müsste es nicht heißen: einEN jeden von uns?

Ansonsten die Frage: Was will uns der Dichter damit sagen?
Ewigkeit? Hmmmm...
Arno ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2007, 22:01   #3
Phantasmagoria
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 22

Standard RE: Ewig

man sagt auch "ein jeden" , da bin ich mir definitiv sicher

und was ich damit sagen möchte, das weiß ich, aber es veraten werde ich nicht, es interessiert mich eher, wie die leser es verstehen
Phantasmagoria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2007, 22:05   #4
Arno
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 224

Standard RE: Ewig

Zitat:
Original von Phantasmagoria
man sagt auch "ein jeden" , da bin ich mir definitiv sicher
Gaaanz sicher?
Es ist doch Akkusativ? Wen trübt sie? EinEN jeden...

Inhaltlich versteh ich den Satz auch net.

Zitat:
und was ich damit sagen möchte, das weiß ich, aber es veraten werde ich nicht, es interessiert mich eher, wie die leser es verstehen
Hm, ich verstehe es gar nicht.
Es klingt mir etwas pseudophilosophisch, das mit der Ewigkeit und so.
Arno ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2007, 22:13   #5
Phantasmagoria
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 22

Standard RE: Ewig

Also 1. : dieses " ein jeden" gibt es wirklich... und 2. : wenn es für dich pseudophilosophisch klingt, dann ...okay
Phantasmagoria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2007, 22:24   #6
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

Zitat:
Die Ewigkeit bleibt ewig nie
Wie eine stumme Melodie
Verschwiegen trübt sie
Ein jeden von uns
"Die Ewigkeit bleibt ewig nie" - also entweder: Ewig bleibt die Ewigkeit nie ODER Nie bleibt die Ewigkeit ewig, kann unter dem Deckmantel der Polyvalenz laufen, finde es hier aber ob der Doppelung des "ewig" sprachlich ungeschickt.
Was das "Ein jeden" angeht hat Arno recht, muss Akkusativ sein, ansonsten: Ein jeder von uns als stehende Wendung, aber das funktioniert hier mit Sicherheit nicht.
Ansonsten kriegst du von mir keinen Innovationspreis für die "stumme Melodie", das ist zwar noch geringfügig besser als die altbewährten stummen Schreie, aber auch nur ein wenig. Sucht neue Paradoxien!
Formal scheint mir das Metrum nicht in Ordnung, ist aber, um ehrlich zu sein auch nicht mein Fachgebiet, wenn sich jemand an die Analyse machen möchte, bitte. Auffallend ist nur die erheblich geringere Silbenzahl der letzten beiden Verse und das stört beim Lesen ganz gewaltig.
Offene Frage am Strophenende: Warum trübt die Ewigkeit einen jeden von uns?

Zitat:
Den Gedanken nur vertreiben
Nicht mehr lange hier zu bleiben
Beliebig begräbt
Sie uns unter sich
Unschön, weil: Zwei in sich nicht kohärente Gedanken in einer Gedankeneinheit (als solche sollte die Strophe betrachtet werden), wieder mit erwähntem formalen Schwachpunkt (ja, ich gestehe dir zu, dass es intendiert ist, es ist nur nicht brauchbar). "Sie" soll sich wohl wieder auf die Ewigkeit beziehen, aber dieser Bezug ist nur mit Phantasie herzustellen, der Text gibt ihn nicht her, sprachlich bezöge das "Sie" sich nämlich auf den "Gedanken" im vorigen Satz.

Zitat:
Sie bringt uns Unheil, bringt uns Glück
Ob tags, ob nachts, sie uns zerdrückt
Die Qual strahlt mit dem
Sonnenuntergang
In Vers Zwei eine ganz ganz hässliche Inversion zugunsten des Reims, läuft jedem Sprachgefühl und auch jeder natürlichen Sprachmelodie zuwider. Ansonsten nichts weiter als Beliebigkeit, der Zusammenhang lässt sich nur aus dem Titel erschließen, der könnte aber auch "Anthroposophie" "Kausalität" oder "Hippopotomonstrosesequippedaliophobie" lauten.
Die strahlende Qual, die ist in der Tat ganz brauchbar, der exponierte Sonnenuntergang recht gewöhnlich.

Zitat:
„Die Ewigkeit vergeht doch nie,
Du siehst sie nur nicht“, sagten sie
Einst blickte ich hoch
Und sah sie fliegen
Semantik! Das "sie" im letzten Vers bezieht sich auf das unbekannte Kollektiv aus Vers 2!

Zitat:
Mit Adlern flog sie dort oben
Flügel sich aus ihr erhoben
Nun war sie doch fort
Und ich hier allein…
"Flügel sich aus ihr erhoben" - Die Ewigkeit kotzt/kackt Flügel? Merkst du, wie unglücklich diese Sprachverstümmelung zugunsten des Reims ist?
Das Ende wieder Beliebigkeit und Selbstmitleid in Perfektion, dazu möcht ich eigentlich gar nichts mehr sagen, die drei Punkte sprechen für sich.

Fassen wir also zusammen:
Das lyr. Ich jammert im üblich-beliebigen Tonus über die Ewigkeit, die scheinbar weg ist, was theologisch/astrophysikalisch vermutlich ein ganz interessanter Ansatz wäre, leider geht dieses Gedicht sowas von gar nicht darauf ein, sondern behandelt die beliebt-bewährten Topoi vom Alleinsein und Weltschmerz. Hinzu kommen sprachliche Schwächen, formale Unsauberheiten und eine Metaphorik, die seit ungefähr hundert Jahren verbraucht ist. Neuer Versuch bitte und vorher: Mal Benn, Bachmann oder Celan lesen.

Liebe Grüße,
Guardian
Guardian ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.05.2007, 06:07   #7
Arno
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 224

@Phantasmagoria:

Erst einmal vorweg: Dafür, dass du 17 Jahre bist, ist dieser Missbegriff in Form des obigen Gedichts absolut verzeihlich.
Ich muss mich Guardian anschließen: Die Schwächen dieses Stück Texts sind wirklich eklatant. Du hast dich am Thema "Ewigkeit" schlicht verhoben - ohnedies ein problematisches Thema, da es schon hinreichend lyrisch verbraten worden ist.
Teilweise hast du dich bemüht, den Text interessant zu machen, indem du besonders rätselhaft schreibst - man könnte aber auch sagen: verquast, denn dem Leser ist nicht klar, was eigentlich die Aussage sein soll.
Schon die Aussage "Die Ewigkeit betrübt "ein" (sic!) jeden von uns" ist eine pure Behauptung - mich jedenfalls tut die Ewigkeit gar nicht betrüben. Ich versteh also das Grundproblem schon nicht.
Ich stelle mal zum Vergleich ein anderes Gedicht zum Thema hier rein:

O Mensch! Gib acht!
Was spricht die tiefe Mitternacht?
"Ich schlief, ich schlief -,
Aus tiefem Traum bin ich erwacht: -
Die Welt ist tief,
Und tiefer als der Tag gedacht.
Tief ist ihr Weh -,
Lust - tiefer noch als Herzeleid:
Weh spricht: Vergeh!
Doch alle Lust will Ewigkeit -,
- will tiefe, tiefe Ewigkeit!"


Das ist von Nietzsche. Die Thematik ist ebenso schlicht wie eindringlich verarbeitet, der Leser fühlt sich unmittelbar angesprochen = geniale Dichtung.
Dein Gedicht ist hingegen inhaltlich einfach nur Quark, sorry.

Ich würde mich an deiner Stelle künftig bemühen, deinen Gedichten nicht künstlich die Aura des "Genialen" verleihen zu wollen, indem du besonders unverständlich schreibst. Klar, verständlich und schlüssig schreiben lautet das Gebot.

Es ist viel besser, lieber tiefer als zu hoch zu stapeln. Also: Anstatt dich gleich an der "Ewigkeit" zu versuchen, suche dir lieber ein profaneres Thema. Vielleicht irgendeine Alltagssituation, eine besondere Begegnung mit einem Menschen oder etwas Ähnliches. Dann versuche, dieses Thema in schlüssiger Weise umzusetzen, so, dass dem Leser verständlich wird, was gemeint ist.

Einfach das nächste Gedicht hinterher, Mist darf jeder mal schreiben!
Arno ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.05.2007, 14:36   #8
Phantasmagoria
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 22

Nunjaaa...

Dass das Metrum nicht stimmig ist, das ist mir klar und es war sogar Absicht, da ich wollte, dass man darüber stolpert. Warum, das möchte ich nicht erklären, weil ich sehe, dass das, was ich mit dem Gedicht rüberbringen wollte nicht ankommt.

=> Ja, es gibt viel zu bemängeln und das zu Recht!(Worauf ich jetzt nicht einzeln eingehen werde.)

Danke für den Tip, mit leichteren Themen zu beginnen, aber davon habe ich ehrlich gesagt langsam genug.

In der Tat, ich bin zwar "erst" 17, aber wenn man seit 3 Jahren dichtet, sollte es einem besser gelingen.

Ich danke euch für eure Kritik,
LG,
Phanta
Phantasmagoria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.05.2007, 15:06   #9
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

Es ist ja nicht verwerflich, sich an komplexen Themen versuchen zu wollen; der Punkt ist nur, dass dafür eine profunde Vorkenntnis der Materie nötig ist, wenn man nicht in ein subjektivistisch-beliebiges Labern abdriften will; erheblich ergiebiger wäre es, denke ich, einfache Begebenheiten sprachlich ästhetisch (ungleich "schön") bzw. komprimiert und innovativ zu verarbeiten und nicht vice versa.
Guardian ist offline   Mit Zitat antworten
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