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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 23.12.2015, 02:09   #1
weiblich Ex-MeineEigeneWelt
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Standard Trostlos

Trostlos

Ich sitz in einem Zimmer, ganz allein
und starre Löcher in die Wand hinein.
Gestern noch, hat´s mich gepackt,
hab gekocht, doch bin zusammn´ gesackt.

Die Kinder sind schon längstens weg,
ich sitze hier, in meinem Versteck.
Angst im dunklen Rattenloch,
wo schon ewig kein Käfer mehr kroch.

Manchmal ruft eine schleiernde Stimme,
dass ich nie meine Ziele erklimmte.
Denn immer wenn ich mal oben war,
stieß jemand die Leiter um - wie wunderbar.

Irgendwann, da gab ich´s auf,
ließ dem Schicksal nehmen seinen Lauf.
Doch oft, da denk ich auch zurück,
wusle in Bildern, nehm Abschied ein Stück.

In Alben verfolge ich mein Überleben,
welches mir ward aus Versehn gegeben.
Und ich werd es nie begreifen,
doch Depressionen werden die Macht ergreifen.


Zum Poetry Picture Wettbewerb: http://www.phantasieraum.de/forum/pi...tml#post157068
Ex-MeineEigeneWelt ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.12.2015, 02:36   #2
weiblich Ilka-Maria
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Beiträge: 31.101

Am Anfang, als Du neu bei Poetry warst, wirkten Deine Texte frisch, unverbraucht und unverbildet. Das ist Dir leider verloren gegangen. Dieser Text hier ist sprachlich ungelenk, inhaltlich nicht überzeugend und insgesamt bemüht. Was hat Dich von Deinem ursprünglichen Weg abgebracht?

Weshalb fallen dir Unsauberkeiten wie "schleiernde Stimme" (statt "schleierne Stimme") oder "längstens" (statt "lange") nicht auf?

Und was soll eine überzogene Dramatik wie "Depressionen werden die Macht ergreifen"? Das ist billige Effektheischerei.

Wahre Trostlosigkeit ist sehr still, und je schlichter sie in Worte gefasst ist (und zwar in möglichst wenig Worte), umso größer ist die Chance, dass sie nachempfunden werden kann.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.12.2015, 04:38   #3
männlich Leandra
 
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Beiträge: 771

Hi,

ich schließe mich Ilka an. Die Dramatik die du versuchst aufzubauen, ist kaschiert mit unsauberen Wörtern und einem Hang zum Kitsch. Was meiner Meinung die Empathie, die normaler Weise in solchen Texten sich Schritt für Schritt entwickelt, erstickt. Es wirkt fad und liest sich einfach nur herunter. Inhaltlich nicht wirklich überzeugend.Thema "Depression" verläuft schnell als hin geklatschter Farbklecks an der Wand (Wir sollten Pollock fragen). Ich gehe davon aus, dass du dieses Gedicht aus der Perspektive einer Mutter geschrieben hast, die keinen sozialen Halt findet. Dennoch, mit deinen 15 Jahren über Depressionen zu schreiben, passt mir nicht ganz. Vorallem beeinflusst es unterbewusst definitv die Gefühlslage.

"Aus einer Mücke wird ein Elefant"

Herzliche Lea (ndra)
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Alt 23.12.2015, 08:24   #4
weiblich DieSilbermöwe
 
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Seh ich anders als die beiden Vorredner. Ich war angenehm überrascht von dem Gedicht, das meiner Meinung dem Titel gerecht wird (Leandra: Depressionen sind keine Altersfrage, und man sollte niemanden eingrenzen bei den Themen, die er sich aussucht). Ich finde das Gedicht aus Sicht einer Mutter gut ruebergebracht. Kleinere Fehler wie "erklimmte" statt "erklimme" stören mich zwar ein wenig, fallen für mich aber nicht so schwer ins Gewicht.

Wer sich schon mal mit Depressionen beschäftigt hat, weiß, dass "Depressionen werden die Macht ergreifen" eine ganz treffende Beschreibung ist. Hat mit Effekthascherei aber mal so gar nichts zu tun.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.12.2015, 09:31   #5
weiblich Ilka-Maria
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Beiträge: 31.101

Es geht nicht darum, was Depressionen sind und wer sie bekommen kann, Silbermöwe, sondern in erster Linie um den sprachlichen Ausdruck, und der ist dem Thema nicht angemessen. Die Vokabeln und die Bilder sind häufig zu salopp und schlampig gewählt, so dass sie beim Lesen schmerzen. Beispiele: starre Löcher, mich gepackt, zusammn'gesackt (!), längstens, schleinernde (!), erklimmte (statt "erklomm", denn die Strophe steht in der Vergangenheit), ließ dem Schicksal nehmen seinen Lauf (unnötige Inversion), wusle, welches mir ward aus Versehen gegeben (Inversion).

Das ist einfach nur grässlich.
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Alt 23.12.2015, 11:23   #6
männlich Gylon
 
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Beiträge: 4.269

Liebe MeineEigeneWelt,
interessant, wie du zu diesem Thema kommst wenn ich mir das Bild betrachte. Ich könnte mir viele Geschichten vorstellen. Spontan hätte ich eher Themen erwartet wie „der Kunstsammler“ oder „Lebenserinnerungen“. Gefühlt nehmen die düsteren Themen bei dir zu, ob es an der Lebensphase liegt in der du dich gerade befindest…wer weiß, wer weiß…

Liebe Grüße Gylon
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.12.2015, 13:46   #7
weiblich DieSilbermöwe
 
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Es geht nicht darum, was Depressionen sind und wer sie bekommen kann, Silbermöwe, sondern in erster Linie um den sprachlichen Ausdruck, und der ist dem Thema nicht angemessen. Die Vokabeln und die Bilder sind häufig zu salopp und schlampig gewählt, so dass sie beim Lesen schmerzen. Beispiele: starre Löcher, mich gepackt, zusammn'gesackt (!), längstens, schleinernde (!), erklimmte (statt "erklomm", denn die Strophe steht in der Vergangenheit), ließ dem Schicksal nehmen seinen Lauf (unnötige Inversion), wusle, welches mir ward aus Versehen gegeben (Inversion).

Das ist einfach nur grässlich.
Das ist auch nur deine Meinung. Mir gefällt es, und "starre Löcher in die Wand" ist ein Ausdruck, den Jugendliche oft von ihren Eltern hören ("was machst du denn, starrst du wieder Löcher in die Wand?"). Dass eine Jugendliche sich zudem sprachlich anders ausdrückt beim Dichten als wir in unserem reifen Alter, dürfte auch klar sein.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.12.2015, 14:47   #8
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Das ist auch nur deine Meinung. Mir gefällt es ... Dass eine Jugendliche sich zudem sprachlich anders ausdrückt beim Dichten als wir in unserem reifen Alter, dürfte auch klar sein.
Das ist alles richtig, Silbermöwe. Ich hätte auf das Gedicht gar nicht reagiert, wenn ich nicht wüsste, dass Lara es trotz ihrer erst 15 Jahre wesentlich besser kann.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.12.2015, 19:50   #9
weiblich Ex-MeineEigeneWelt
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Beiträge: 1.503

Hallo zusammen,

danke für eure Auseinandersetzungen mit meinem Gedicht.

Nun, Depressionen sind nicht schön und sollten keineswegs schön geredet oder nicht ernst genommen werden. Aber auf armes Hascherl will ich hier jetzt auch nicht machen.

Ilka, ich weiß, dass meine Texte nicht mehr so wie früher sind, ich kann allerdings nicht von heute auf morgen sagen: "So, und jetzt bin ich wieder gesund und schreibe wieder dementsprechende Gedichte". Ich habe in den letzten Monaten auch viel weniger geschrieben, bzw. habe es nicht eingestellt. Das Gedicht entstand auch bloß, weil ich Lust auf den Wettbewerb hatte. Und was gibt es schöneres, als jede Idee mit depressiven Gedanken zu schmücken und in alle Möglichen Begebenheiten Depressives hineinzuinterpretieren?
Inversionen - ich war schon immer nicht abgeneigt davon, zu viel lehne ich aber auch ab. Und wie es die Silbermöwe auch bestätigt, die Übertreibung oder wie man es auch immer benennen mag, dass Depressionen die Macht ergreifen werden, ist m. E. die Wahrheit. Vergleiche: Menschen, die vor vielen vielen Jahren erkrankt waren - Menschen, die heute erkrankt sind. Vergleiche die Selbsttötungen mit depressivem Hintergrund, die Klinikeinweisungen, die sehr sehr langen Wartezeiten auf eine Behandlung. Klar, früher waren auch nicht alle gesund, aber die Zahl war wesentlich geringer. Ich mache mir jetzt allerdings nicht die Mühe und suche nach den Zahlen. Das kann man, wenn man sicher gehen möchte, selbst tun.


Leandra, Deine Meinung bezüglich des Alters ist lächerlich. Mehr kann und will ich dazu nicht sagen. Du hast möglicherweise keine Erfahrung, wenig Ahnung, wenig Empathievermögen und schon gar nicht das Recht auf eine Äußerung wie "Aus einer Mücke wird ein Elefant", wenn Du mich und mein "Leben" nicht kennst.


Silbermöwe und Gylon, schön, dass ihr vorbei geschaut und einen Kommi hiergelassen habt.


Danke und lG

Lara
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