Ungebahnt

[lichtelbin]

Du bist unterwegs eingenickt
zwischen Stahl und Erde
sitzen wir Knie an Knie
Alles zuckt mit Deinem Lid.

Ich nagle Dich an fremde Nacken
und schicke Dich weiter.

Du stierst aus jedem Licht
das vorrüberrattert - die Uhr
rechnet gegen uns - ans andere
Ende unsrer entgleisten Städte.

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Engelsgruß, Lichtel

[Ex Rivus]

hi, lichtelbin
mir gefällt deine sprache. die besondere lakonie-rhythmik. klare bilder, die markant vorwärts treiben, die bekanntes spannend verspannen, immer einen kick anders verquickt sind & dann wie vom titel her versprochen ins ungebahnte bahnen.

versuch einer annäherung:
ein ld ist beim unterwegssein "eingenickt" bei einer tour mit einem zug? [zwischen Stahl und Erde] sitzt es zufällig?, eher gewollt mit einem anderen li als lw "Knie an Knie", also körperlich berührend & es scheint "alles" mit ld's "Lid" zu "zucken", dass zumindest ein körperliches lw entsteht, dem sich aber das li entzieht, da es das ld - aus welchen gründen auch immer? (weil ld zu sehr den takt bestimmte, li eigenständigkeit blockierte ?) - an fremde Nacken nagelt und weiter schickt. somit ist die scheinbar nur körperliche, rhythmische zweisamkeit für das li verloren, aber es schein eine emotionale bindung weiter zu bestehen, denn nun "stierst du aus jedem licht, das vorrüberrattert" und nur "die uhr", die zeit "rechnet gegen uns" und bahnt den weg ins vergehen, ins vergessen, "ans andere" "Ende unsrer entgleisten Städte." , ans andere ende unseres weges, unserer aufgebauten welten, die allerdings entgleist sind, vielleicht, weil sie so ganz anders gestaltet sind, gelebt werden wie es im einssein eines harmonischen zuckens vorher gelebt werden sollten, geträumt wurden, gebahnt waren und mit bewußtheit durch das li verlassen wurde, wobei im nachhinein diese entscheidung durch die räumliche trennung anders - als "entgleist" gewertet wird?
...

sehr gerne gelesen

lg rivus