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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 05.10.2007, 19:22   #1
MKBJ
 
Dabei seit: 10/2007
Beiträge: 20

Standard Der Dichter

Der Dichter


Dichter: „Müd` und Schläfrig liege ich
Im Bett der Lethargie
Ohne Kraft erwehr´ ich mich
Der Geistes Agonie

Von mir selbst konnt` ich mich nähren
Ohne mich so zu verzehren
Nun spüre ich wie Leere gärt
Die mich wie ein Stein beschwert

Weiße Seiten, die weiß bleiben
Als hätte ich verlernt zu schreiben
Auf den Tisch vor dem ich sitze
Tropft kalter Schweiß den ich schwitze

Die Gedanken fließen zäh
Vergehen und Verblassen
Die Ideen zerplatzen jäh
Kein` Text mag ich verfassen

Bin ich doch nur Mittelmaß?
Ein Vieler unter Vielen?

Ich hatte einst an Versen spaß
Und trefflich Wörterspielen
Doch mir scheint das ich Vergaß
Mit Worten gut zu zielen

Vielleicht ein Dämon der unverhohlen
Mir mein Talent hat fortgestohlen?

Herrgott, wenn ich kein Dichter wäre
Würd` ich nicht schwer durch meine Leere

Leben wie ein Jedermann
Wie einer von den Vielen
Das ist`s was ich fordern kann
Hör auf mit mir zu spielen“

Gott: „Ich habe dich hinaus gelassen
Dass du steigest über Massen
Befreie dich von diesen Leuten
Habe Mut, fang an zu deuten
Und zu denken und zu dichten
Lerne neue Welten lichten
Du bist Dichter, du bist Denker
Du bist ein Kulturenlenker
Nun hör auf vor Leid zu stöhnen
Verlerne nicht dir selbst zu frönen“


Dichter: „ Leicht wohl wiegt das Wort im Munde
Doch schwer ist die durchlebte Stunde

Ich zerbreche, ich zerspringe
Scharf ist meines Schicksals Klinge
Mal phlegmatisch, mal beflissen
Stets gespannt und meist zerrissen
Zwischen Selbstmord und Manie
Zwischen Stumpfsinn und Genie
Ein Drahtseilakt über Psychopathie
Am Ende, am Anfang – Schizoidie."
MKBJ ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.10.2007, 13:56   #2
Captain Trunk
 
Dabei seit: 03/2007
Beiträge: 39

Standard RE: Der Dichter

Hi MKBJ,
Wilkommen im Forum.

Endet bei dir fast jeder Satz
mit einem Fremdwort,
Klingt das fast wie Fremdworthatz
und das wirkt irgendwie verbohrt.

Raus aus dem Kreuzreim, rein in meine Meinung: Ich finde, dass man sich (oder seine Gedichte) nicht über die Anzahl der verwendeten Fremdwörter definieren sollte, aus dem einfachen Grund, das ein ansonsten natürlich wirkender Text ganz schnell abgehoben beziehungsweise verkünstelt erscheint. A propos abgehoben, der Inhalt scheint mir soetwas wie den "Auserwählten" darstellen zu wollen. Wenn man jetzt rein hypothetisch den Dichter aus deinem Gedicht mit dir gleichsetzt, aber das wolltest du sicher nicht andeuten, dann wandelt sich das ganze schon fast zu einer Farce.
Vielleicht gehört es ja zum lyrischen Erwachsenwerden seine eigene Nichtüberlegenheit langsam zu erkennen, du scheinst mir da noch ein wenig in den Kinderschuhen zu stecken.

Möglicherweise kannst du damit etwas anfangen und verstehst, worauf ich Bezug nehme,
Captain Trunk
Captain Trunk ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.10.2007, 14:41   #3
MKBJ
 
Dabei seit: 10/2007
Beiträge: 20

Ja ich verstehe was du meinst ( das mit den fremdwörter ist unfug).
Das gedichte sollte keine Selbstdarstellung sein. Es geht nicht um DEN Auserwählten sondern um einen Auserwählten.
Du nennst das Gedicht abgehoben ich würde es eher überspitzt nennen. Nun diese Überspitzung ist absichtlich, sie soll ja gerade die Kluft in der Künstlerseele aufzeigen(Ohne Eigenbezug bitte, der Dichter ist zufällig gewählt, ich hätte auch einen Bildhauer oder Maler einsetzen können). Der Künstler zerissen von Extremen. Minderwertigkeitsgefühle auf der einen, Größenwahn auf der anderen Seite gipfeln in einer phasenweisen Überhöhung des Künstler-Ichs (die Gottwerdung im künstlerischen Schaffensakt, Das Kunstwerk als entabstrahiertes Denken, als der Ort des Denk-Erlebens. Gott als Idee des nächsten Urzustandes der vom Künstler durch Auflösung im Kunstwerk erreicht wird. Das Kunstwerk ist der erlebte nächste Urzustand, die inkarnation des Denkens, also Gott. Der Künstler ist aufgelöst im Kunstwerk, ist selbst das Kunstwerk, ist mithin Gott. Der nächste Urzustand: Vom Denken des Seins zum Sein des Denkens = Ich bin im Denken.)
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