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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 18.06.2011, 13:41   #1
weiblich Daisy
 
Dabei seit: 10/2010
Beiträge: 922

Standard Selbstfindung

Und immer wieder nagen
Leise Zweifel. Ungelöste Fragen
Rauben mir die Zuversicht.
Irrtum führt in dunkle Sphären.
Kraft erwacht, wird zum Begehren,
Ebnet mir den Weg ins Licht.

Ideale suchte ich und fand
Stattdessen mich, mein Ich. Aus
Träumen riss mich mein Verstand.

Mich selbst zu lieben suche ich nun zu
Erreichen. Schritt für Schritt geh
Ich den Weg. Gemächlich und in aller Ruh.
Nöte lasse ich zurück. Es gibt kein Weh.

Nicht Hemmnis, Aufwärtsstreben, soll
Angst, auch Zweifel überwinden.
Mein Ziel ist klar: Ich will mich finden.
Ein starkes Ich sein, liebevoll.
Daisy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2011, 15:09   #2
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Halli Hallo, Daisy -

siehst Du:
Es geht doch!

Ich hätte am Ende "liebevoll" geschrieben und eine Zeile anders ge-umbrochen, aber das ist minimal.
Den Namen mit Inhalt und Wünschen zu füllen - das ist Dir gelungen.


Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2011, 15:30   #3
weiblich Daisy
 
Dabei seit: 10/2010
Beiträge: 922

Hallo Thing,

danke Dir sehr für Dein: "Es geht doch!"

Ja, ich habe es gewagt! Mein erstes Akrostichon und dann gleich Dein anspornender Kommentar. Darauf kann ich aufbauen.
"Liebevoll" habe ich geändert, aber mit dem Umbruch komme ich noch nicht ganz klar.

LG Daisy
Daisy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2011, 15:56   #4
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.043

Zitat:
aber mit dem Umbruch komme ich noch nicht ganz klar
Das ist auch alles andere als einfach. Enjambements bedürfen einer besonderen Geschliffenheit, man darf sie wahrnehmen, aber beim Lesefluss dürfen sie nicht stören. Du hast Dich mutig an die Sache gewagt, das allein ist schon das Lesen des Gedichtes wert. Weiter so.

LG
Ilka-M.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2011, 16:23   #5
männlich Ex-Schamanski
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2010
Beiträge: 2.884

Erst das Positive:

Die erste Strophe ist super. Inhaltlich aussagekräftig, hervorragend strukturiert, eine ganz runde und geschlossene Sache.

Und jetzt zum Genörgel.

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria
Enjambements bedürfen einer besonderen Geschliffenheit, man darf sie wahrnehmen, aber beim Lesefluss dürfen sie nicht stören.
Ganz genau.

Das Enjambement in Zeile 8 ist nicht gelungen. Das "aus" steht reimtechnisch und rhythmisch isoliert, es hat keinen Reim, es steht da wie bestellt und nicht abgeholt. Wieso nicht:
Ideale suchte ich und fand
Stattdessen mich, mein Ich.
Aus Träumen riss mich mein Verstand.

Da passen Rhythmus und Reim wieder, und der Binnenreim "mich-Ich" in Zeile 8 kommt viel besser zur klanglichen und optischen Geltung.

Zitat:
Mich selbst zu lieben suche ich nun zu
Erreichen. Schritt für Schritt geh
Ich den Weg. Gemächlich und in aller Ruh.
Nein. Das "zu" sitzt auf einer unbetonten Taktposition. Ebenso das "geh". Reime müssen auf betonten Stellen sitzen, sonst entsteht kein Groove. Zumal die Reimpartner "Ruh" und "Weh" auf betonten Positionen sitzen. Man kann nicht betont auf unbetont reimen, oder man kann schon, aber es ergibt sich dann weder Rhythmus noch Klang.

Zudem trägt das "zu" keinen Sinn, sondern hat nur eine rein grammatische Funktion, nämlich als zum Infinitiv "erreichen" notwendiger Konnektor (Verbindungsstück).
Ex-Schamanski ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2011, 18:18   #6
weiblich Daisy
 
Dabei seit: 10/2010
Beiträge: 922

Hallo Ilka-Maria,

Dein Kommentar ist Ansporn pur, ganz herzlichen Dank!

LG Daisy


Hallo Schamansky,

ich nehme dankend alles! Das Positive und ebenso das Genörgel. Alles zusammen kann mir ja nur weiterhelfen.
Mir war schon bewusst, dass es an besagten, von Dir angemerkten Stellen ziemlich hakt, aber ich wollte doch meinen ersten Akrostichon Versuch unbedingt durchbringen und einstellen, um zu sehen, ob ich aus erhofften Kommentaren Schlüsse für Verbesserungen ziehen kann.
Die von Dir angeregten Änderungen sind formal natürlich richtig, bringen aber leider meine vertikale Anfangsbuchstabenreihe zum Einsturz.
Ich werde mir mein Werk noch gründlich vorknöpfen, vielleicht kommt doch noch was Gescheites heraus. Der Anfang ist auf jeden Fall schon mal gelungen!

Hab vielen Dank für Deine Bemühungen

LG Daisy
Daisy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2011, 18:29   #7
männlich Ex-Schamanski
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2010
Beiträge: 2.884

Das Akrostichon habe ich doch total übersehen. Gibt es ein Mittel gegen Akrostichon-Blindheit?

Der Anfang ist Spitze!!
Ex-Schamanski ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2011, 18:53   #8
weiblich Daisy
 
Dabei seit: 10/2010
Beiträge: 922

So auf die Schnelle fällt mir kein wirklich wirksames Mittel ein, aber vielleicht gilt bei Blindheit dasselbe wie fürs Verfassen: Üben, üben üben!
Der "Spitzenanfang" ehrt mich, dankeschön.
Daisy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2011, 20:55   #9
männlich Ex-Schamanski
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2010
Beiträge: 2.884

Bei Thing' Gedichten schaue ich mir immer die Zeilenanfangsbuchstaben an, denn er macht ja sehr gerne Akrosticha. Nur bei Dir war ich nicht vorgewarnt.
Ex-Schamanski ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.06.2011, 12:44   #10
weiblich Daisy
 
Dabei seit: 10/2010
Beiträge: 922

Na gut, dann gibts beim nächsten Akrostichon eine Vorwarnung!
Daisy ist offline   Mit Zitat antworten
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