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Die Philosophen-Lounge Forum für philosophische Themen, Weisheiten und Weltanschauungen.

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Alt 15.11.2019, 23:44   #1
männlich Ex-Ralfchen
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Standard Kann man Intelligenz züchten?

Kann man Intelligenz züchten?

grundsätzlich denke ich: ja. das hat in erster linie mit der jahrtausende langen bildung, dem lesen u.v.a.m. zu tun. nimm nur einmal die Chinesen, die Perser, die Juden, die Mauren...die zuletzt nach der zeit in spanien zurückfielen. das ist wohl eines der interessantesten themen dass man hier anregen kann. dazu eine anekdote:

als wir 1980 nach den USA übersiedelten landeten wir in NY und fuhren weiter nach NEW JERSEY um meinen jüdischen onkel Otto und tante Frieda und derene Mutti zu besuchen. es war ein wunderschöner abend mit gefillte fisch, die tante Frieda sensationell zubereitet hatte und einigen gängen klassischer jüdischer gerichte. jedes für sich ein köstlichkeit!!!

Onkel Otto flüsterte mir dann ins ohr: a schweinskottlett wär mir lieber aba was kann ich machn. (ein echter wiener) danach schnäpse und philosophisches und ich fragte: sag mal Onkel Otto, sind die Juden das auserwählte volk? Otto.: lacht schallend: nope - nur eines der gscheitesten.
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Alt 15.11.2019, 23:46   #2
männlich Eisenvorhang
 
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Kristalline und fluide Intelligenz...

Ersetze Züchte durch Erwerben und irgendwann ist Genselektion sowieso kein Ding mehr.

CRISPR machts vor.
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Alt 15.11.2019, 23:51   #3
männlich Ex-Ralfchen
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stimmt es werden sich in den nächsten hundert jahren gigantische umwälzungen vorstellen und anwenden...einfach unbeschreiblich. aber die frage Ilkas hatte doch ein wenig auf das BISHER reduktioniert.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.11.2019, 04:02   #4
weiblich Ilka-Maria
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Du verwechselst Intelligenz mit Bildung. Es ist hinreichend bekannt, dass die Angehörigen der jüdischen Religion, egal zu welchem Volk sie gehörten, in jeder Familie mindestens einen Rabbi hatten, der den männlichen Nachwuchs unterrichtete. Dazu machten die Einschränkungen, denen die Jüdisch-Gläubigen ausgesetzt waren, erfinderisch, was die Erwerbstätigkeit und Reisebereitschaft angeht.

Wie groß der Vorteil ist, einen eigenen Hauslehrer zu haben, dürfte aber auch bei Christen und Moslems kein Geheimnis sein. Letztendlich ist Bildung eine Frage des Geldes und des sozialen Umfelds. Wer unter ungünstigen Umständen aufwächst, z.B. in einem afrikanischen Hungerland, wird keine Bildung erlangen. Wenn ein solcher Mensch intelligent ist (und die meisten Menschen sind zumindest durchschnittlich intelligent), wird er vielleicht Strategien entwickeln können, zu überleben. Intelligente Menschen erkennt man nicht an genialen Ausnahmen, sondern an ihrer Anpassungsfähigkeit. Mit dem unscharfen Begriff "Intelligenz" kommt man da nicht weiter, zumal Intelligenz zum einen wie das angeborene Temperament und die Art, die Welt zu sehen und zu beurteilen, sehr individuell ist und zum anderen trotz guten Glaubens nur unzureichend gemessen werden kann.

Bei dem heutigen Angebot, woran sich Menschen anpassen sollen, kann man sich allerdings Sorgen machen, ob nicht ordentlich Brachland in den Hirnen erzeugt wird. In seiner Ein-Mann-Show vor zwei Tagen hat Dieter Nuhr es auf den Punkt gebracht. Vor allem hat er mal eine realistische Zahl genannt, wie lange schon unsere Republik eine vermurksten Bildungspolitik betreibt: seit 50 Jahren. Nicht, wie bisher oft gesagt wurde, 10 oder 20 Jahre. Eigentlich hätte die Zahl 55 noch zentraler getroffen.

https://www.youtube.com/watch?v=Rs5lGRlsbK4&t=1708s

Ein Satiriker darf natürlich zuspitzen. Trotzdem fiele es mir schwer, seinem Vortrag auch nur in einem Punkt zu widersprechen.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.11.2019, 14:29   #5
männlich Eisenvorhang
 
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
genialen Ausnahmen, sondern an ihrer Anpassungsfähigkeit.
An solchen Aussagen erkennt man, dass du keine Ahnung von der Materie hast.
Je klüger ein Mensch, desto schwieriger steht’s um die Anpassungsfähigkeit.
Natürlich gibt es in der Klinik immer Leute, die sich zurecht finden. Dass ist aber nicht die Regel.

Die Zahlen der hochbegabten Minderleister und Abbrecher in den Unterschichten sind extrem hoch. Die Zahlen der Hochbegabten in der Uni hingegen extrem gering.
In der Uni wuseln Studenten mit nem durchschnittlichen IQ von 108. Da gab es eine Studie 2016, die mittels des WIE-Tests (ehemals HAWIE) Werte von Studenten und Schulabbrechern ermittelt hat. Der DurchschnittsIQ der Abbrecher lag bei sage und schreibe 128!

Die Quellen dazu sollte ich noch haben. Muss ich mal suchen.
Eisenvorhang ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.11.2019, 14:39   #6
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Zitat:
Zitat von Eisenvorhang Beitrag anzeigen
Je klüger ein Mensch, desto schwieriger steht’s um die Anpassungsfähigkeit.
Das halte ich für eine Generalisierung. Ich brauche nur meine Umgebung zu beobachten und Menschen nach ihren Biografien zu befragen, dann kann ich daraus schließen, dass diejenigen am besten durch das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen kommen, die eher breit angelegt sind und sich in die unterschiedlichsten Bereiche einordnen können. Das verstehe ich unter Anpassung. Eine Wissenschaft will ich gar nicht daraus machen. Mir sind schon Leute mit Doktor- und Professorentitel begegnet, die völlig weltfremd waren.

Aber ich glaube, Ralfchens Frage zielte darauf ab, ob man die Menschen durch gentechnische Manipulation intelligenter machen kann. Wobei wieder die Frage hochkommt: Wie definiert man Intelligenz?
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.11.2019, 20:01   #7
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen

Aber ich glaube, Ralfchens Frage zielte darauf ab, ob man die Menschen durch gentechnische Manipulation intelligenter machen kann. Wobei wieder die Frage hochkommt: Wie definiert man Intelligenz?
richtig. ich denke dass intelligenz nicht notwendiger weise mit dem zu tun hat dass man leichter lernt, sondern vor allem damit situationen und ihre verknüpfungen richtig zu erkennen und demgemäß zu handeln. man nennt das - ich verwende das englische wort: resourcefullness.

Geändert von Ex-Ralfchen (16.11.2019 um 22:26 Uhr)
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Alt 16.11.2019, 20:19   #8
weiblich Ilka-Maria
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Intelligenz sehe ich in allem Tun, das Leben meistert. In IQ-Statisitiken lässt sich das nicht messen, denn was da gemessen wird, ist nur ein statistischer und völlig lebloser Wert. Ein Mensch, der von der Brücke springt, weil er keinen anderen Weg mehr sieht, hat seine Intelligenz über Bord geworfen und sich der Verzweiflung ausgeliefert. Aber es gibt immer einen Weg, die Emotion zu überwinden und den Verstand wieder einzuschalten.

Damit meine ich aber nicht die an Despression erkrankten. Das ist ein anderer Sachverhalt.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.11.2019, 22:33   #9
männlich Ex-Ralfchen
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klar und nüchtern betrachtet!!!

es erinnert mich an meine schulzeit. wir hatten in der LBA natürlich nicht die geringste herausforderung. kein wunder dass ich ohen lernen zwei mal klassenbester war. eine gemeinheit den braven und fleissigen gegenüber. mathe war für mich eine katastrophe, der einzige dreier ausser betragen den ich jemals erntete. rechnen ist mir heute noch eine fremde sache obschon ich mir zahlen komischerweise merke. ich hatte zur zeit meiner agentur ca 60 telefonnumern im kopf. nummern meiner kunden. dann bekam ich einen philips wählkomputer und das war over. und noch etwas: ich hatte in den jahren bis zum verkauf der agentur selbst nie einen einzigen fehler bei texten oder tel-nummern gemacht. aber nicht weil ich so "gut" war sondern weil ich alles drei mal kontrollierte. erst mit den vielen mitarbeitern kamen - zwar nicht sehr viele - aber doch ab und zu fehler, die manchmal geld kosteten. aber auch das kriegte ich unter kontrolle. somit ist eine wichtiger punkt, den ich hier anhängen möchte, das überlegen/ändern/kontrollieren seiner aktionen. dazu muss man keinen hohen IQ haben.
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