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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 28.08.2012, 18:37   #1
männlich Briefmarke
 
Dabei seit: 04/2011
Ort: Die leere Fernbedienung
Alter: 36
Beiträge: 233

Standard Laura

Laura

Rubinlegionen wurden ausgesandt,
im Dunst vom Sonnenuntergang der Blüten.
Ein Traum zerstiebt daran ihn zu behüten
und rieselt schwerelos ins Niemandsland,

wo dein Gesicht als Mosaik entstand,
und flammende Gezeiten alter Mythen
zu blankem Diamant und Staub verglühten,
die Sternenschnuppen an der Waterkant.

Von deinen Wimpern perlt ein Silberfetzen
und schüttelt Träume vom Gedicht der Nacht,
die des Poeten Einsamkeit benetzen,

der schwach und willenlos und ohne Macht,
sich seinem Niedergang zu widersetzen,
erhofft, dass er in deinem Schoß erwacht.
Briefmarke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2012, 23:16   #2
männlich Martand
gesperrt
 
Dabei seit: 04/2012
Beiträge: 745

Hallo Briefmarke,

ein sehr edeles Gedicht, dass den Unterschied zwischen guter, klassischer Poesie und den vielen Werken, die auf überflüssige Formulierungen und Klischees basieren, markiert. Deines gehört ganz klar zu Ersteres.

Es ist vollgespickt mit Metaphern, Bildern,..
leider geht so ein wenig an Individualität und lyrischer Freiheit verloren, die du dir dafür in den "Sternenschnuppen" bsp. genommen hast.

Ich hätte es deswegen hier und da ein wenig anders formuliert, wenn ich überhaupt so gut schreiben könnte, doch dein Gedicht bleibt davon unberührt.

Stark (wie auch der ruhige Titel, wieso kommt niemand mehr auf solche simple, aber sehr gute Lösung?).

LG
Martin
Martand ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.09.2012, 06:18   #3
männlich Ex-DrKarg
Gast
 
Dabei seit: 01/2012
Alter: 76
Beiträge: 3.139

Standard Re. Laura

Liebe Briefmarke,
kleine Anregung: Es gibt da die wunderbaren Laura-Gedichte von Petrarca, die auch für Shakespeares Sonette Pate gestanden haben.
Herzliche Grüße R. R. Karg
Ex-DrKarg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.09.2012, 22:54   #4
männlich Briefmarke
 
Dabei seit: 04/2011
Ort: Die leere Fernbedienung
Alter: 36
Beiträge: 233

Hallo Martand,

Zitat:
Zitat von Martand Beitrag anzeigen
ein sehr edeles Gedicht, dass den Unterschied zwischen guter, klassischer Poesie und den vielen Werken, die auf überflüssige Formulierungen und Klischees basieren, markiert. Deines gehört ganz klar zu Ersteres.
Ich fühle mich geschmeichelt. Und weiß genau was du mit den vielen Werken mit den überflüssigen Formulierungen meinst. Viele (vor allem Leute die erst angefangen haben zu schreiben/dichten) neigen dazu ein Bild, das ganze Gedicht oder... zu überladen, dafür werden mit vorliebe Adjektive (die dazu ja auch einladen) in überschwänglicher Verschwendung verwendet. Ich gestehe diesen "Fehler" früher selbst oft und gerne gemacht zu haben.


Zitat:
Zitat von Martand Beitrag anzeigen
Es ist vollgespickt mit Metaphern, Bildern,..
leider geht so ein wenig an Individualität und lyrischer Freiheit verloren, die du dir dafür in den "Sternenschnuppen" bsp. genommen hast.
Wie meinst du das das damit "Individualität und lyrischer Freiheit" verloren geht? Ich verstehe nicht wie du das meinst. Irgendwie stehe ich gerade voll aufm Schlauch, verzeih.

Zitat:
Zitat von Martand Beitrag anzeigen
Ich hätte es deswegen hier und da ein wenig anders formuliert
Deswegen dichten wir ja alle verschieden.
Aber lass nur, das Gefühl habe ich auch hin und wieder bei manchen Gedichten die ich lese. Davon ist wohl niemand befreit.

Zitat:
Zitat von Martand Beitrag anzeigen
ruhige Titel, wieso kommt niemand mehr auf solche simple, aber sehr gute Lösung?
Gute Gedichttitel sind wirklich sehr sehr rar, was man auch in vielen Foren sehen kann. Leider bringt mich ein "schlechter" Titel schon dazu ein Gedicht gar nicht erst an zu klicken und zu lesen. Oft ist es aber auch wirklich misslich einen fesselnden Titel für ein Gedicht zu finden.


Hallo DrKarg,

Du meinst die Sammlung "Canzoniere". Habe mir schon überlegt sie zu holen,
nur bin ich mir nicht sicher, was daran liegt das ich kein Italienisch kann und Übertragungen weisen meist einen gewissen Beigeschmack auf, und noch dazu lese ich kaum Gedichte. Allerdings denke ich ist es sehr interessant solch es klassisches Werk aus dem Ursprungsland des Sonetts zu lesen, mal schaun was so alles im I-net über die Übersetzungen gesagt wird.

So vielen Dank euch beiden.

Liebe Grüße, Briefmarke.
Briefmarke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.09.2012, 23:16   #5
männlich Martand
gesperrt
 
Dabei seit: 04/2012
Beiträge: 745

Zitat:
Wie meinst du das das damit "Individualität und lyrischer Freiheit" verloren geht? Ich verstehe nicht wie du das meinst. Irgendwie stehe ich gerade voll aufm Schlauch, verzeih.
Damit war gemeint, dass dein Gedicht schon fast überfüllt (an Bildern, Metaphern) ist, und so ein wenig Spontanität, Individualität, Unkonventionelles verloren geht.

Von der Form her ist das ein sehr schönes Sonett, welches dem Leser - als einziger Schwachpunkt - aber zu wenig Pausen zur Erholung lässt.

Als Beispiel (in fett die besonders poetischen, alltagsfremdlichen Worte; erste Strophe):

Rubinlegionen wurden ausgesandt,
im Dunst vom Sonnenuntergang der Blüten.
Ein Traum zerstiebt daran ihn zu behüten
und rieselt schwerelos ins Niemandsland,


Dabei ist es sicher kein Fehler, wenn das Gedicht an einigen Stellen überladen wirkt, doch würden "poetische Pausen" es m.E. spritziger, verständlicher erscheinen lassen, sodass der Leser es auch in Erinnerung behalten kann. So wirkst du futuristisch und altertümlich zu gleich .

LG
M.
Martand ist offline   Mit Zitat antworten
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